Eine Frage der Kraft

Kurzzeitiger Glanz?


Gold und Silber versuchen sich an der von uns prognostizierten Erholung. Noch sieht das aber sehr mühsam aus. Immerhin konnte Gold einen Wochenschluss über 1200 USD generieren und Silber ebenfalls die untere Unterstützung bei 16,85 USD halten. Für die kommende Woche gilt daher weiterhin: Jetzt muss geliefert werden! Ein Tagesschluss unter 1170 USD, bzw. 16,85 USD muss in jedem Fall vermieden werden, sonst droht uns ein verfrühter Abverkauf. Die Situation bei Öl (WTI) sieht ähnlich aus und wir benötigen auch hier einen Tagesschlusskurs von über 61,50 USD um die Erholung über 65 USD nicht zu gefährden. 



Alles Euro oder was?


Trotz der massiven Griechenlandturbulenzen hält sich der Euro recht gut. Auch hier liegen wir bisher mit unserer Prognose einer Kurserholung richtig. Im Chart kann man sehr gut erkennen, dass jetzt der Widerstand im Bereich 1,14 USD angelaufen wird.


Quelle: finanzen.net
Quelle: finanzen.net


Ein Überschreiten macht dann Platz Richtung 1,17 USD und 1,20 USD. Erreichen wir diese Bereiche, ergeben sich hervorragende Möglichkeiten für Short-Einstiege. Dies ist dann auch der Zeitpunkt, wo es sich lohnt größere Bestände an Euros in physische US-Dollars zu tauschen. Wie bereits in unseren letzten Marktkommentaren und zahlreichen Artikeln beschrieben, erwarten wir bereits im vierten Quartal 2015, spätestens im ersten Quartal 2016, ein Unterschreiten der Parität und anschließend neue Tiefststände. Wir treten jetzt in eine Phase ein, in der die Medien wieder verstärkt die Werbetrommel für den Euro rühren. Eine Entspannung oder gar der „Grexit“ könnte paradoxerweise tatsächlich für eine kurzfristige Erholung beim Euro sorgen. Kurse über 1,20 USD wären wahrscheinlich und würden die Masse wieder optimistisch stimmen. An der Tatsache, dass der Euro und die gesamte EU sich aktuell im Niedergang befindet, ändert dies natürlich nichts. Clevere Anleger positionieren sich daher entsprechend. Wir werden in den nächsten Tagen hierzu noch einen Sonderkommentar veröffentlichen. 


Das Schwinden der Kräfte


Der DAX ist ebenso von Volatilität getrieben. Doch die Stärke der vergangenen Monate scheint verflogen. Auch wenn ein Wochenschluss über 11.000 Punkte gelang, scheint doch ordentlich Sand im Getriebe. Im Laufe der letzten Woche wurden bereits Kurse unter 10.850 Punkten getestet- gefährlich nahe an der 200-Tage-Linie. Wir haben immer wieder vor dieser Korrektur gewarnt und sehen noch keine Anzeichen für eine deutliche Erholung. Erst Schlusskurse über 11.500 Punkte bringen wieder Ruhe ins Fahrwasser und erhöhen die Wahrscheinlichkeit eines Sturms auf die 13.000 Punkte-Marke. Fällt der DAX unter 10.750 auf Tagesschluss- oder gar Wochenschlusskurs, können wir einen panikartigen Abverkauf auf unter 10.000 oder gar 9.000 Punkte nicht mehr ausschließen. Im Moment drängt sich dieses Szenario allerdings noch nicht auf. Der Dow-Jones bleibt auch über seiner wichtigen Unterstützung. Es zeichnet sich mittlerweile ab, dass wir einen globalen Aktienmarkteinbruch in den nächsten vier Monaten erleben. Besonders US-Aktien werden nach einer Korrektur hoch interessant. Wir werden in den kommenden Wochen noch ausführlich über die Gründe berichten.  

 

Die griechisch-belgische Tragödie


Griechenland hat die Medienlandschaft mal wieder fest im Griff. Besonders erschrocken hat uns die Nachricht, dass jetzt offenbar doch Gehälter und Renten gekürzt werden müssen. Die Zustände und besonders die medizinische Versorgung in Griechenland werden immer schwieriger. Erste Priorität muss jetzt die Vermeidung einer humanitären Katastrophe sein und damit Hilfspakete direkt für die Menschen und nicht für Banken. Es scheint jetzt in eine entscheidende Phase zu gehen. Das Cover der kommenden Woche erscheinenden Spiegel- und Focus-Magazinen ist bereits unzweideutig und extrem: „Das Beben- Europas scheitern – Was es kostet und was danach kommt“ sowie „Grexit- ja, bitte!“.

 

Derweilen kommen aus Brüssel und Athen massenweise Beruhigungspillen: „Renten sind gesichert“, „ Es wird keine Kapitalverkehrskontrollen geben“, „Die griechischen Banken sind stabil“. Wer das glaubt ist selbst Schuld. In Griechenland läuft aktuell ein gigantischer Bankrun: In der letzten Woche wurden rund 5 Milliarden Euro von griechischen Bankkonten abgehoben. Alleine diesen Freitag rund 2 Milliarden. Seit Jahresbeginn lagern nun schon knapp 30 Milliarden Euro in Wohnhäusern, Gartenlauben und Kopfkissen. Das griechische Bankensystem verfügt nur noch über ca. 120 Milliarden an Einlagen. Vor Ausbruch der Griechenland-Krise beliefen sich die Einlagen auf über 220 Milliarden. Weitere Informationen folgen im Sonderkommentar bereits in wenigen Tagen.

 

Wir wünschen Ihnen einen schönen Sonntag und einen erfolgreichen Start in die neue Woche.



*Die Veröffentlichungen auf dieser Seite stellen keine individuelle Wertpapier-, Vermögens- und Anlageberatung und auch keine Empfehlung zum Erwerb, Kauf bzw. zur Zeichnung des betreffenden Wertpapiers oder sonstiger Finanzinstrumente dar.