War's das Schon?

Wenn die Normalität Einzug hält...


Nahezu alle Marktteilnehmer waren von den Einbrüchen der weltweiten Indices überrascht. Unsere Leser konnten sich wieder einmal frühzeitig darauf einstellen. Direkt am Montag markierte der DAX ein Tief bei 9338 Punkten. Im weiteren Wochenverlauf beruhigte sich der Handel und es kam zu einem starken Anstieg auf Kurse über 10.300 Punkten. Eine solche "Gegenbewegung" ist absolut nicht ungewöhnlich und lässt sich auf sich weitestgehend Schnäppchenjäger zurückführen. Investoren die bereits monatelang auf die Kurstafeln blicken haben jetzt zugegriffen. Sie gehen davon aus, dass sich der DAX durch starke Anschlusskäufe schnell erholt und sprungartig wieder Richtung 12.000 Punkte marschiert. Ein realistisches Szenario oder ist diesmal alles anders? Auffällig ist jedenfalls, dass die blitzartigen und großvolumigen Käufe bislang fehlen. Die gesamte Bewegung hat verglichen mit den Vormonaten deutlich an Dynamik verloren. Dies sollte eine erste Warnung sein. Wir hatten seit Monaten vor genau diesem Abverkauf gewarnt. Unser aktuelles DAX-Ziel von 8400 Punkten wurde im ersten Anlauf (noch) nicht erreicht. Es stellt sich somit nur eine Frage: Geht der Abverkauf jetzt direkt weiter oder startet wieder die DAX-Rakete? 

Die allgemeine Stimmung in den Medien hat sich etwas eingetrübt, bleibt aber weitestgehend bullisch. Es war bereits mehrfach die Rede von einem Crash, der allgemeine Konsens war aber Ruhe zu bewahren und keine voreiligen Entscheidungen zu treffen. Viele Analysten sehen in den Kursrückgängen eine gesunde Korrektur und empfehlen mutigen Anlegern jetzt nachzukaufen oder ein-zusteigen. Bis zu einem gewissen Grad ist dies auch richtig. Wir hatten bereits im letzten Jahr einen sogenannten "False Move" als der DAX kurzzeitig aus seinem Aufwärtskanal gefallen war (siehe unten).


Quelle: finanzen.net
Quelle: finanzen.net

 

Die aktuelle Situation sieht sehr sehr ähnlich aus. Jedoch befindet sich der DAX bereits seit April 2015 in einer Abwärtsbewegung und legt eine weitaus stärkere Abwärtsdynamik an den Tag. In den nächsten Tagen MUSS der DAX die Marke von 10.400 Punkten überschreiten um eine Fortsetzung des Abverkaufs zu vermeiden. Wir gehen aktuell davon aus, dass wir das bisherige Hoch (Schlusskurs) dieser Erholung bereits gesehen haben. Ein weiteres Intraday-Hoch bei 10.500 Punkten wollen wir nicht ausschließen. Bleibt der Schlusskurs jedoch darunter (und unter 10.400 Punkten), gehen wir von einer Fortsetzung des Abverkaufs aus. Dieser könnte bereits am Montag starten. Erstes Ziel wäre der Bereich von 9600 Punkten und anschließend der Retest im Bereich von 9300 Punkten. Die nächste Station wäre dann ein starker Abfall unter die 9000er-Marke mit Kurs auf unseren Zielbereich von 8400 Punkten. Dort liegt eine große Unterstützung, die nachhaltig stärken sollte. Die weitere Entwicklung werden wir allerdings erst analysieren können, wenn wir den Zielbereich erreicht haben. Sollten der 9300er-Bereich in den kommenden Tagen nach unten durchbrochen werden, wird die Stimmung in den Mainstreammedien drehen. Sehr viele Experten und Analysten werden dann zu Teil- oder sogar Gesamtverkäufen raten, damit die Anleger die weitere Entwicklung "von der Seitenlinie" beobachten können.

 

Born in the USA

 

Die aktuelle Situation beim Dow Jones sieht ähnlich aus. Wobei wir hier für die nächsten zwei Jahre ganz klar weiter steigende Kurse erwarten. Fraglich bleibt ob wir am Montag mit 15.370 bereits das Tief gesehen haben. Ein Auszug aus unserem letzten Marktkommentar hierzu:

 

Daher möchten wir an dieser Stelle noch einmal darauf hinweisen, dass wir (speziell im US-Markt) KEINEN wirklichen "Crash" erwarten, sondern lediglich eine größere Korrektur. Unser Primärziel liegt beim DowJones bei max. 14.000 Punkten auf der Unterseite. 

 

Bei der aktuellen Indikatorenlage ist das unser Maximalziel. JA, es besteht die Möglichkeit, dass wir das Tief bereits am Montag gesehen haben. Wir haben hierzu viele Zuschriften erhalten. Wie auch beim DAX entscheiden die nächsten Tage maßgeblich darüber ob sich der Abverkauf fortsetzen kann. Der Dow Jones sollte hierzu die 17.000er-Marke wieder überschreiten. Am besten bereits morgen, um den Monatsschlusskurs nicht zu gefährden. Ein Abfall unter 15.690 Punkten zeigt uns, dass wir das Tief noch nicht erreicht haben. In diesem Fall sollte sich die Korrektur bis mindestens Jahresende fortsetzen und könnte dann auch Ziele im 12.000er-Bereich auf den Plan rufen. Wir halten Sie auf dem Laufenden.

 

Ein Blick aufs Metall

 

Im letzten Martkommentar sprachen wir von der "Umkehrrallye" um die Korrekturen bei den Edelmetallen und dem Euro zu beschreiben. Aktuell lässt sich bereits ein deutliches Nachlassen dieser Bewegung beobachten. Gold und Silber sind bereits wieder gefallen und auch der Euro hat deutlich nachgegeben. Unsere Einschätzung bleibt damit weiterhin aktiv:

 

Gold und Silber folgten unserer Einschätzung und haben sich deutlich erholt. Es ist möglich, dass der aktuelle Anstieg sich noch etwas fortsetzt. Wir sprechen hier aber maximal von wenigen Wochen, bzw. einigen Tagen. Danach sollte der Abwärtstrend wieder aufgenommen werden um schließlich unsere Zielbereich bei unter 1000 USD (Gold) und unter 12 USD (Silber) zu erreichen. 

 

Die Gold- und Silbererholung hat sich exakt in dem von uns prognostizierten Ausmaß entwickelt. Seit dem Korrekturhoch sind die Notierungen wieder gefallen. Bisweilen zwar etwas zäh und mit kurzen Gegenbewegungen, jedoch in die richtige Richtung. Unsere Primärerwartung ist ganz klar ein weiterer Abverkauf Richtung neue Tiefs. Dies kann sich evtl. noch einige Tage hinziehen, allerdings sollte der Abwärtstrend wieder aufgenommen werden. Dafür ist es elementar, dass die Korrekturhochs der vergangenen Tage nicht mehr überschritten werden. Sollte es dennoch dazu kommen (ca. 20% Wahrscheinlichkeit), weitet sich die Korrektur aus und muss genauer beobachtet werden. 


Zu den Edelmetallen werden wir in Kürze einen Spezialreport in der Rubrik Artikel veröffentlichen. Darin geht es hauptsächlich um den Wendepunkt und mit welchen Anlageformen Sie am besten davon profitieren können.


Öl


Bei WTI läuft aktuell eine kräftige Erholung. Wir hatten immer wieder darauf hingewiesen, dass diese jederzeit eintreten kann. Die starken Kursanstiege können prinzipiell für Shorteinstiege genutzt werden. Den Boden haben wir im Ölmarkt definitv noch nicht gesehen. Achtung: Die aktuelle Korrektur kann sich noch bis in den Bereich von 50 USD (WTI) ausdehnen. Wir werden demnächst noch ausführlicher zu der prekären Situation bei den Fracking-Unternehmen und der gesamten Ölbranche berichten.


EURO


Der Euro hat exakt unser Maximalziel auf der Oberseite bei 1,1714 USD (Intraday-Hoch) abgearbeitet. Kurz danach ging ihm die Puste aus um in den Tagen danach wieder in einen Sinkflug unter die Marke von 1,12 überzugehen. Genau aus diesem Grund raten wir zu keinen Long-Invests beim Euro und sind generell vorsichtig beim Handeln von "Korrekturbewegungen" entgegen dem Haupttrend. Der Euro hat einen schönen "Spike" nach oben gemacht und ist direkt danach wieder zusammengefallen. Wir benötigen jetzt einen Abfall unter 1,10 USD um den Abwärtstrend Richtung Parität fortsetzen zu können. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass der Euro nochmal über 1,17 USD steigt (ca. 10% Wahrscheinlichkeit). Ein Retest der 1,15 USD könnte uns aber noch einmal bevorstehen. Spätestens im vierten Quartal 2015 sollte der Zug Richtung Parität und darunter aber endgültig abfahren.


Wir  wünschen Ihnen noch einen sonnigen Abend und eine gute neue Woche.




 *Die Veröffentlichungen auf dieser Seite stellen keine individuelle Wertpapier-, Vermögens- und Anlageberatung und auch keine Empfehlung zum Erwerb, Kauf bzw. zur Zeichnung des betreffenden Wertpapiers oder sonstiger Finanzinstrumente dar.