Rot oder Schwarz?

Eine Entscheidung musste her...


Nach einer sehr zähen Woche ist es am Freitag doch passiert: Der DAX bricht ein und baute ein Intraday-Tief unter 9.900 Punkten aus. Für unsere Leser keinesfalls eine Überraschung, erwarteten wir doch im letzten Martkommentar genau dieses:


Der DAX fällt in den kommenden Tagen unter die 10.000er-Marke zurück. 


Volltreffer. Was für Überraschung sorgte, war jedoch der Zeitpunkt. Ein "Börsencrash" ist nach dem Ende der Schmittah am vergangenen Wochenende ausgeblieben. Der Handel am Montag war unspektakulär. Doch auch der Einbruch am Freitag ist in keinster Weise vergleichbar mit den großen Einbrüchen vergangener Schmittah-Jahre. Dennoch zeigt der Herbst seine heiße Seite, denn seit dem 24. August hat der jahrelange Bullenmarkt der großen Indices einen sichtbaren Dämpfer bekommen. Wie wir am Freitag sehen konnten, fehlte es der Erholung deutlich an Dynamik und Anschlusskäufen. Dieser Rücksetzer hat es jetzt geschafft, dass die Anleger endlich vorsichtiger geworden sind. Auch die großen Adressen denken bereits um und beginnen ihre Positionen in größerem Umfang abzusichern. Wir gehen daher für die kommende Woche von weiter fallenden Kursen aus. Gemäß unserer Analyse wäre es wünschenswert, wenn bereits diese Woche das Tief bei 9.338 getestet wird. Zuerst stehen aber die Zielmarken im Bereich 9.800 und 9.650 auf dem Programm. Unsere Zielmarke von 8.400 Punkten hat weiterhin Bestand. Der Dow Jones sollte in diesem Rahmen ebenfalls sein Tief bei 15.370 testen. 


Phoenix aus der Asche?


Gold und Silber haben mal wieder eine Pause eingelegt... Auch wenn der kurzfristige Abwärtstrend nicht fortgesetzt werden konnte, sehen wir aktuell nur ein Strohfeuer auf dem Weg zu weiteren Tiefs. Wir gehen davon aus, dass die aktuelle Erholung bereits binnen weniger Tage wieder abverkauft wird. 


Öl (WTI) hat ebenfalls eine bewegte Woche hinter sich. Nach einem starken Aufwärtsimpuls gabs am Freitag wieder den Knüppel. Hier bewegt sich alles im Rahmen unserer Erwartung- mit hoher Volatilität. Erfahrene Trader kommen hier voll und ganz auf ihre Kosten. Für die meisten unserer Leser ist der übergeordnete Trend wichtiger, und dieser zeigt nach wie vor Richtung Süden. Öl (WTI) wird noch einen starken Einbruch auf mindestens 35 USD erleben. Sehr wahrscheinlich steht dieser Einbruch, fundamental betrachtet, mit dem unmittelbar vor uns liegenden Wirtschaftseinbruch in Zusammenhang. Wir haben in unseren Marktkommentaren bereits viele Hinweise hierzu gegeben. Wenn man sich die aktuellen Vorgänge in großen Unternehmen, das Konsumverhalten und die Politik anschaut, lässt sich zweifelsfrei ein "Peak" erkennen. 


Zusatz zur "Schmittah"


Ist vergangenen Sonntag, am Ende des Erlassjahrs, nichts Bedeutendes geschehen? Wir schrieben bereits zu den Reaktionen den Märkten vor zwei Wochen: 


Unser Analysemodell hat uns KEINE Hinweise auf außergewöhnliche Marktveränderungen in den nächsten 14 Tagen gegeben.


Tatsächlich kam es zu keinem außergewöhnlichen Crash eines Marktes. Wir betonten aber auch, dass unser Modell einen solchen Umfang nicht erfassen könnte. Was die Märkte betrifft lagen wir also richtig, auch wenn man solche Großereignisse nie komplett ausschließen kann. Wir möchten allerdings darauf hinweisen, dass sich am vergangenen Sonntag etwas, vielleicht historisches, ereignet hat: Es kam erstmals seit dem Schengener-Abkommen wieder zur Schließung von Grenzen innerhalb des Schengen-Raumes. Für manchen mag dies unbedeutend sein. Wir sind allerdings der Meinung, dass das was aktuell in Europa abläuft der Auftakt für das Auseinanderbrechen der EU und dem Währungstod des Euros ist. Wir hatten bereits in der Vergangenheit über die mehr als ungewisse Zukunft des Euros geschrieben. Unsere Prognose lautete, dass der Euro als Währung nicht überleben wird. Es sieht ganz danach aus, dass in Europa aktuell mehrere "Problemströmungen" kulminieren. So etwa die Staatsschuldenkrise der Euro-Länder (welche medial in den Hintergrund gerückt ist), der Euro als äußerst problematisches Währungskonstrukt und kraftlosem "Gegenspieler" zum US-Dollar, und einer gewaltigen politisch-bürgerlichen Krise, welche sich zum einen durch völliges Versagen der europäischen Innen- und Außenpolitik, realitäts- und bürgerferne Deutschlandpolitik und zum anderen durch Separationsbewegungen und einer Spaltung der "Mitte" zeigt. Es kommt zu einer starken Polarisierung der Bevölkerung (extrem links oder extrem rechts), was Potential für sehr viel Spannung beinhaltet. Alles in allem eine hochexplosiver Mix, der ein sehr düsteres Bild für die kommende Jahre in Europa zeichnet...


Euro


Der Euro pendelt weiter dahin und konnte sich bis Mitte letzter Woche wieder in den 1,14er-Bereich "erholen". Wir hatten auf diese Möglichkeit hingewiesen, auch wenn wir weiterhin ein Fortsetzen des Abverkaufs präferieren. Der Euro lässt sich aber nach wie vor sehr viel Zeit. Das Potential nach oben ist bei 1,17 USD sehr begrenzt. Wir erwarten weiterhin viel Volatilität bis letztlich der Kraftverlust eintritt und wir als erste Station die 1,10 USD anlaufen um wieder dem Abwärtstrend zu folgen.



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