Alles läuft nach Plan...
Kaum hatten wir unsere Prognose veröffentlicht, machte sich der DAX direkt an die Arbeit. Wie wir bereits in unseren letzten Marktkommentaren ausführlich beschrieben hatten, ist diese Bewegung keine Überraschung. Der DAX befindet sich seit über einem halben Jahr in einer Korrektur, welche die Martkteilnehmer immer wieder mit kurzen aber starken Zwischenerholungen irritierte. Die Struktur ist eindeutig korrektiv, sodass ein starker Abverkauf nur eine Frage der Zeit war. Unser Korrekturziel liegt im mittleren 8.500er-Bereich, welches aber nicht zwingend erreicht werden muss. Zunächst einmal wird es jetzt spannend, ob der DAX nach einer Verschnaufpause das 52-Wochentief bei 10.325 Punkten unterschreiten kann. Dies wäre ein erstes Zeichen, dass der Abverkauf tatsächlich unter die 9.000er-Punkte-Marke geht. In diesem Bereich sollte der Index dann Halt finden und idealerweise wieder impulsiv nach oben drehen um Kurs auf neue Allzeithochs zu nehmen. Im Moment sehen wir kein "Crash-Szenario", welches den DAX unter 8.000 Punkte drücken würde. Beim Dow Jones sieht ähnlich aus. Hier liegt die maximale Ausdehnung auf der Unterseite bei etwas unter 14.000 Punkten. Ob wir diese Strecke wirklich gehen bleibt fraglich, zuerst muss die 16.000er-Marke fallen, welche gemeinsam mit dem 15.000er-Bereich eine Reihe von starken Unterstützungen parat hält. Beide Indices zeigen sich aktuell sehr schwach, weshalb wir weiterhin von sinkenden Kursen, begleitet von Teilerholungen, ausgehen.
Auch diese Prognose scheint aufzugehen...
Wir hatten bereits mehrfach darüber geschrieben, dass wir ab Herbst 2015 eine globale Wirtschaftskrise aufziehen sehen. Diverse Frühindikatoren, wie z.B. der Baltic-Dry-Index oder Informationen aus erster Hand bestätigten unsere Analyse. Mittlerweile scheint eine deutliche Abschwächung der Weltwirtschaft auch die Märkte zu beunruhigen. Aus China kamen zuletzt katastrophale Zahlen. Brasilien und zahlreiche Schwellenländer stehen mit dem Rücken zur Wand. In diversen Märkten brechen die Absatzzahlen bis zu 50% ein. Der Ölpreisverfall setzt zudem die Erdölnationen wie Russland, Norwegen aber auch die arabischen Staaten unter enormen Druck. Die US-Fracking-Industrie steht dem Kollaps wohl sehr nahe. Der Ölpreisverfall, den wir ebenfalls seit vielen Monaten korrekt prognostiziert haben, entwickelte sich wie erwartet. Zur Zeit steht Öl (WTI) auf einem 11-Jahrestief bei 33.45 USD. Wir erwarten einen weiter sinkenden Ölpreis Richtung unseres Preisziels bei 30 USD. Kurze, impulsive Zwischenerholungen sind typisch für Öl und sollten niemanden überraschen. Wir sehen auch eine Untertreibung nach unten Richtung 25 USD als möglich an, im Moment favorisieren wir diese Variante aber noch nicht. Das traurige am Ölpreisverfall ist, dass die globalen Kriegsaktivitäten dadurch zunehmen. Im Nahen Osten droht daher eine endgültige Explosion des Pulverfaßes. Die arabischen Staaten haben erstmalig in der jüngeren Geschichte Defizite in ihren Staatsbilanzen ausgewiesen, was zeigt, dass die goldenen Zeiten dort vorrüber sind. Krieg sorgt für einen explodierenden Ölpreis- leider benötigen viele Staaten diesen dringend...
Edelmetalle
Gold baut vorerst kein neues Tief aus und überschreitet erneut die 1.100 USD-Marke. Wir hatten bereits darauf hingewiesen, dass wir mit Shorts auf Edelmetalle deutlich vorsichtiger sind, als noch vor einigen Wochen. Es sieht im Moment so aus, dass Gold und Silber sich erneut an einer Erholung versuchen. Diese könnte uns durchaus noch einige Dollar nach oben treiben. Eine Bodenbildung sehen wir nach wie vor nicht, weshalb wir weiterhin von weiteren Tiefs ausgehen. Gold und Silber könnten aber einige Wochen und Monate stabil bleiben und somit den Abverkauf verzögern. Interessant ist auch, dass Gold sich aktuell wesentlich besser hält als Silber. Gold ist bereits über einen wichtigen Widerstand gestiegen, Silber bleibt noch unter 14,35 USD und 14,60 USD. Bereits in unserem Marktkommentar vom 06.12. hatten wir auf eine Korrektur hingewiesen:
In USD haben wir aber die Tiefs von Gold und Silber noch nicht gesehen. Nachdem die Erholung der Edelmetallpreise in der Vorwoche ziemlich mager ausgefallen ist, bieten sich in den kommenden Tagen erneut Möglichkeiten für eine kurzfristige Erholung über 1.100 USD, bzw. 14.60 USD.
Übergeordnet bleibt der Trend klar negativ. Die aktuelle Erholung steht also wie immer auf sehr wackeligen Beinen. Wir scheinen uns aber dem Punkt einer echten "Trendwende" zu nähern, welche nur alle paar Jahre vorkommt.
EUR/USD- ja was denn nun?
Zuerst erleidet der Euro einen Schwächeanfall und fällt unter 1,08 USD zurück. Mit großen Schritten näherte er sich der 1,07 USD, was ideal für einen weiteren direkten Abverkauf gewesen wäre, um anschließend wieder nach oben zu drehen. Sieht nach einem klassischen "False-Move" aus, da mittlerweile die 1,09er-Marke zurückerobert werden konnte. Dies ist der Grund, warum wir die Erholung über 1,10 USD nie ausschließen wollten. Der Widerstand ist zwar hartnäckig, allerdings fehlen dem Euro die amerikanischen DAX-Investoren. Wir beobachten den Kurs weiterhin sehr genau und nutzen starke Anstiege für den Aufbau von Short-Positionen. Mit einem weiteren DAX-Verfall, sollte damit gerechnet werden, dass der Euro letztlich Kurse von 1,12 USD und evtl. sogar höher ansteuert. Wie auch beim Gold bleibt ein solcher Anstieg eine sehr fragile Angelegenheit, welche jederzeit einen Schwächeanfall erleiden kann. Langfristig sehen wir den Euro stetig schwächer werden, bis er schließlich von neuen Nationalwährungen abgelöst wird. Finnland steht einem Euro-Austritt aktuell näher als man denkt. Es könnte in den nächsten 12 Monaten durchaus die ein oder andere skandinavische Überraschung geben.
Der Staatsanleihenmarkt steht vor einem Zusammenbruch
Unsere Leser wissen um unsere Analyse zur Staatsschuldenthematik. Wir gehen davon aus, dass der Markt für Staatsleihen langfristig zusammenbrechen wird, da ein Schneeballsystem aus immer neuen Staatsschulden noch NIE in der Geschichte anders endete. Beim Eurobond sehen wir aktuell den letzten Anstieg. Steigen Anleihenkursen bedeuten sinkende Zinsen. Wenn der Eurobond bei 160 EUR steht ist der Zinssatz in etwa 0,00%. Theoretisch entspricht alles über 160 EUR einer negativen Verzinsung. Für Negativzinsen gibt es nicht viel Spielraum- wenn die Menschen das Vertrauen verlieren, breitet sich eine Art Kettenreaktion aus, welche die Anleihenkurse abstürzen lässt. Ergo schießt der Zinssatz unkontrollierbar nach oben. Die Banken überbieten sich in solchen Situationen gegenseitig mit immer noch höheren Zinsen, da Sie dringend Liquidität benötigen. Aktuell sieht alles danach aus, dass wir Zinssatz-Tief gesehen haben und evtl. noch ein letztes Mal dieses testen, bevor eine echte Trendwende einsetzt. Der Eurobond-Future hatte heute sein Tageshoch bei 160,19 EUR und war damit hauchdünn unter dem absoluten Höchsstand von April 2015. Wenn dieser Markt crasht, bricht die Hölle über der Finanzwelt los. Es kann strategisch sinnvoll sein, diesen Markt schon bald zu shorten. Ein solcher Short ist eine Wette auf steigende Zinssätze. Allerdings sollte Ihnen klar sein, dass dieser Anstieg nicht kontrolliert und willentlich durch die Zentralbank geschieht, sondern den absoluten Kontroll- und Vertrauensverlust dieser darstellt.
Wir behalten dafür das Faktor 15x Short Zertifikat auf Euro-Bund Future DE000CZ33C63 von der Commerzbank im Auge.
*Die Veröffentlichungen auf dieser Seite stellen keine individuelle Wertpapier-, Vermögens- und Anlageberatung und auch keine Empfehlung zum Erwerb, Kauf bzw. zur Zeichnung des betreffenden Wertpapiers oder sonstiger Finanzinstrumente dar.