Warten auf die Entscheidung...

Zähe Seitwärtsphase beim DAX hält an

 

Der DAX schafft es nicht die nächsten unteren Kursmarken direkt anzusteuern. So sehen wir weiter eine Pendelbewegung zwischen 9.800 und 10.300 Punkten. Unnötig- ist der weitere Verlauf auf neue Tiefs doch eine klare Sache. Der DAX steckt seit über einem Jahr eindeutig in einer Korrekturphase. Wir können nicht nachvollziehen, wie sämtliche Analysten derart bullisch für den Index gestimmt sind. In jedem 100-Punkte-Anstieg sehen sie den Beginn einer nachhaltigen Kursbewegung nach oben. Im Minenfeld unseres aktuellen Finanzsystems wollen wir eine solche Entwicklung zu einem späteren Zeitpunkt auch nicht gänzlich ausschließen, aktuell sollte man sich zunächst mit der umfangreichen Korrektur und dem deutlichen Abwärtspotential beschäftigen. In der kommenden Jahreshälfte könnte der DAX nämlich locker auf 7.500 Punkte zurückfallen. Man braucht sich nur einmal die Charts von Bayer, Daimler oder Deutsche Bank ansehen- nach unten ist da sehr viel Platz!

 

Wann entscheidet sich der DAX endlich?

 

In unserem letzten Marktkommentar schrieben wir:

 

Anstiege bis 10.200 Punkte sind nach wie vor möglich. Übergeordnet zeigt der Trend aber klar nach unten. 

 

Sollte es nicht zum BREXIT kommen, sehen wir dennoch keinen Trendbruch beim DAX, sondern lediglich eine starke Ausdehnung in Form einer Aufwärtskorrektur bis max. 10.700 Punkten. Danach ginge es trotzdem bergab.

 

Der BREXIT als Fundamental-Ursache ist natürlich eine reine Spekulation. Vielleicht sehen wir trotz eines Verbleibs einen kräftigen DAX-Absturz. Die Charttechnik als Bestandteil unserer Analyse ist hingegen völlig neutral. Technisch besteht die Möglichkeit, dass der DAX (warum auch immer) noch bis 10.700 Punkte steigen könnte, ohne den laufenden Abwärtstrend zu gefährden. Die aktuelle Marktphase ist zermürbend, zäh und richtungslos. Unsere Primärerwartung ist, dass wir im Juni eine Richtungsentscheidung im DAX bekommen, die zumindest mal für mehrere Wochen oder Monate laufen sollte. Im Moment sehen wir den DAX bei knapp unter 10.300 Punkten. Nach oben sehen wir noch etwa 100 Punkte Luft, bevor es wieder zu fallenden Kursen kommen sollte. Es besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass der DAX jeden Moment nach unten abdrehen kann. Das mittelfristige Ziel dafür lautet 9.300 Punkte. Die weiteren unteren Kursziele aus unseren vorherigen Marktkommentaren haben nach wie vor Gültigkeit.

 

 

Dow Jones

 

Auch hier gibt es leider wenig Neues:

 

Auch der Dow Jones zeigt hohe Volatilität. Es kam bis jetzt zu keinem neuen Hoch, was im Moment für weiter schwache Notierungen spricht. Nachgebende Kurse werden noch relativ umfangreich gekauft, weshalb das Abwärtsmomentum weiterhin schwach bleibt. Einen deutlichen Ausbruch nach oben sehen wir im Moment nicht.

 

Besser könnten wir es auch diese Woche nicht ausdrücken. Generell scheint der Dow deutlich stabiler als der DAX. Dies hat auch mit den gegenwärtigen Kapitalströmungen Richtung US-Dollar zu tun. Durch die mittlerweile sehr wahrscheinliche Zins-Anhebung im Juni sehen wir beim Dow Jones auch Bewegung aufkommen. Wir gehen aktuell davon aus, dass dies die Notierungen- zumindest kurz- bis mittelfristig deutlich schwächen sollte. Neue Tiefs im Laufe des zweiten Halbjahrs sind unsere Primärerwartung.

 

 

Gold und Silber- Genau darum hatten wir uns der Euphorie nicht angeschlossen!

 

Die Edelmetalle sind recht abrupt wieder in eine Schwächphase eingetreten. Wir hatten diesem Anstieg von Anfang an nicht vertraut und regelmäßig vor zu viel Euphorie gewarnt! Wir möchten aber die starke Kursentwicklung der vergangenen Wochen auch nicht negieren- noch kann der aktuelle Rücksetzer korrektiven Charakter haben und uns im Juni und Juli neue Zwischenhochs bescheren. Dies wäre sogar unsere Primärerwartung und würde das Edelmetallhoch (auf USD-Basis) für dieses Jahr formen. Anschließend erwarten wir, wie bereits hinlänglich bekannt, einen starken Abverkauf und neue Tiefs. Diese "letzte Rallye" vor dem finalen Tief ist allerdings kein Muss und könnte mit der Bewegung der letzten Wochen bereits hinter uns liegen. Ein erstes Indiz wäre ein Rückfall bei Gold unter 1.180 USD, bzw. 1.140 USD. 

 

Für Investoren im Euroraum gilt weiterhin: Der Besitz von physischem Gold und Silber ist essentiell. Gemäß unserer Analyse haben wir das Euro-Tief in den Metallen bereits hinter uns und befinden uns am Anfang eines mehrjährigen Aufwärtstrends. 

 

 

Öl (WTI)

 

Bei Öl (WTI) lassen sich aktuell viele noch stärker blenden als bei den Edelmetallen. Die letzten Tage waren wieder sehr stark und die 50 USD-Marke wurde bereits angekratzt. Wir hatten diese Marke bereits am 20. März genannt, als sich eine deutliche Kurserholung (deren Ausmaß schwierig zu bestimmen war) ankündigte. Es ist wichtig, dass man dabei das große Ganze nicht aus den Augen verlieren darf. Auf diesen ganzheitlichen Blickwinkel sind wir bei bleibende-werte.ch spezialisiert und konnten dies in der Vergangenheit bereits eindrucksvoll beweisen. Anbei noch einmal der Chart aus unserem Öl-Sonderkommentar vom März:

 

 

Quelle: finanzen.net
Quelle: finanzen.net

 

Jetzt sind wir genau an der zweiten Umkehrmarke bei ca. 50 USD angelangt. In unserem Vergleichschart aus 2015 haben wir auf die enorme Ähnlichkeit des Kursverlaufs in den Monaten März bis Juni hingewiesen. Dort kam es im Juni zu einem starken Kurseinbruch. Diesen erwarten wir ebenfalls in den nächsten Wochen. Die dritte Umkehrmarke bei 62 USD scheint uns zu weit entfernt, weshalb wir bei Öl (WTI) in den nächsten Tagen von max. 51.80 USD ausgehen. Dies ist aber keine Verpflichtung. Mit dem Erreichen der 50 USD wäre das Ziel bereits sauber abgearbeitet und wir könnten uns im Moment bereits direkt am Anfang des nächsten Abverkaufs befinden. 

 

 

EUR/USD - Das Korrekturhoch perfekt getroffen!

 

Auszug aus unserem letzten Marktkommentar:

 

Wir hatten die 1,16 USD immer als oberes Ziel einer Übertreibung genannt. Tatsächlich hat der Euro diese Marke am 03.05. mit 1,1617 USD mustergültig abgearbeitet. Danach ging es dann auch direkt bergab, auf aktuell 1,1377 USD.

 

Anders als der DAX macht der Euro bisher wenig Zicken und hat seine Abwärtsbewegung linear weiterverfolgt. Wir stehen nun nur noch knapp über 1,11 USD. Langsam kommen wir in die spannenden Kursbereiche, welche eine direkte Abwärtsbewegung Richtung Parität aktivieren. Durch das anstehende BREXIT-Votum gehen wir allerdings vorerst mit Respekt an EUR/USD heran. Mit unserer Shortempfehlung konnte bisher bereits wieder gut verdient werden. Wir haben ebenfalls unsere langfristigen Short-Positionen bei 1,15 USD aufgestockt und haben einen Teil der Gewinne bereits abgesichert. In den nächsten Wochen sollte es eine hohe Volatilität beim Euro geben. Erneute Anstiege auf 1,14 USD oder sogar ein Retest der 1,16 USD sind möglich, wenn auch nicht unsere primäre Erwartung. Die anstehende Zinserhöhung der FED und ein möglicher BREXIT könnten den Euro kurzfristig weiter stark belasten und direkt für Kurse unter 1,10 USD, bzw. sogar 1,08 USD sorgen. 

 

Wir erwarten in den nächsten Monaten einen bärenstarken US-Dollar, welcher für die starken Kursverluste bei den Edelmetallen, Öl und Euro sorgen wird. Dies ist eine globale Entwicklung und Folge der sich verstärkenden Deflation, besonders in der EU. Behalten Sie dies bei allen Investmententscheidungen im Hinterkopf. Wir treten jetzt in eine starke Phase der Deflation ein, in der vor allem der US-Dollar massiv an Bedeutung und Wert gewinnt.

 

Wir wünschen Ihnen noch ein schönes, sommerliches Wochenende.

 

 

 

*Die Veröffentlichungen auf dieser Seite stellen keine individuelle Wertpapier-, Vermögens- und Anlageberatung und auch keine Empfehlung zum Erwerb, Kauf bzw. zur Zeichnung des betreffenden Wertpapiers oder sonstiger Finanzinstrumente dar.