Schaut doch: Der Euro brennt lichterloh!

Was kommt denn heute im TV?

 

Es ist und bleibt unglaublich. Während der Euro in Flammen steht lehnt man sich in den allermeisten Haushalten in Deutschland zurück und wiegt sich in Sicherheit. "Hat doch alles nichts mit mir zu tun, ich bin abgesichert". Bausparvertrag, Lebensversicherung, staatliche Förderung und gesetzliche Einlagensicherung- was soll da schon passieren? 

 

Das waren noch Zeiten: Als am 17. Dezember 2001 die ersten Euro-Starterkits in Deutschland ausgegeben wurden. Die Trauer um die D-Mark war zunächst groß. Skeptisch aber durchaus  neugierig stürzte man sich auf das neue Geld. Praktisch, dass bei der nächsten Urlaubsreise nach Österreich, Italien oder Frankreich der Wechsel entfällt. Transparent Einkaufen gefällt, die lästige Umrechnung der Ladenpreise gehört der Vergangenheit an. Damals wie heute machten sich die wenigsten Gedanken darüber, was eine Einheitswährung dieser Dimension (anfänglich 18 teilnehmende Staaten!) für volkswirtschaftliche Auswirkungen hat. Politiker und Medien schmierten der Bevölkerung unentwegt Honig um den Mund.

 

Mit der Finanzkrise und dem Zusammenbruch von Lehman Brothers in den Jahren 2007 und 2008 erfuhr der Euro seinen letzten Höhenflug zum US-Dollar, da die Krise besonders in den Vereinigten Staaten durchschlug. Europa kam nur sehr schwer auf die Beine und im Euro zeigten sich erste Risse: Was 2009 mit Griechenland begann, legte in den darauf folgenden Jahren immer mehr Schwächen der Währung offen. Die unterschiedlichen Wirtschaftsleistungen, Schuldenlasten und ökonomischen Strukturen entwickelten sich zum Sprengsatz für den Euro. Besonders das soziale Ungleichgewicht verstärkte sich enorm. Deutschland profitierte stark vom "Effekt der weichen Währung", während Südstaaten wie Italien, Spanien und Griechenland massiv an Wettbewerbsfähigkeit verloren. Die hohen Staatsschuldenlasten dieser Länder wurden in Euro konvertiert und konnten nicht, wie seit vielen Jahrzehnten üblich, über die Währung abgewertet werden. Die Wirtschaft erstickt und die Arbeitslosigkeit steigt- besonders bei Jugendlichen auf Rekordniveau. 

 

Auf der poltischen Ebene werden keinerlei Fehler zugegeben. Die Südländer hängen am Geldtropf der EZB, sollen weiter sparen und Reformen anschieben. Das Establishment begeht die gleichen Fehler, die auch der Weimarer Republik zum Verhängnis wurden. Die Regierung begreift nicht, dass ihnen der Laden um die Ohren fliegt- egal was sie jetzt noch zu tun gewillt ist. Der Point of no Return wurde bereits vor Jahren überschritten und die Ereignisse beginnen jetzt sich zu überschlagen. Die politischen Fliehkräfte in Europa werden immer stärker. Was im Jahr 2014 in Schottland (Unabhängigkeitsreferendum) noch scheiterte und in Katalonien, Südtirol, Venetien, etc. weiter schwelt, erfuhr mit dem BREXIT den Befreiungsschlag. Die Bevölkerung merkt, dass da plötzlich "etwas geht" und die Dinge in Bewegung kommen. Die Wahl von Donald Trump wirkt wie ein Booster auf diese Entwicklung. Anbei eine Übersicht von Gebieten in Europa, die eine Abspaltung anstreben. Mit Sicherheit sind Sie überrascht, wie umfangreich diese mittlerweile ist.

 

 

Sezessionsbestrebungen (Europa)

Quelle: wikipedia.org
Quelle: wikipedia.org

2017 - Schicksaljahr für den Euro

Das Endspiel für den Euro hat begonnen. An diesem Wochende könnte es zwei weitere Sargnägel für die Gemeinschaftswährung geben: Die Wahl des Bundespräsidenten in Österreich (04.12.2016 - 07:00 bis 17:00 Uhr) und das Verfassungsreferendum in Italien (04.12.2016 - 07:00 bis 23:00 Uhr). Wobei letzteres eine bedeutende Rolle für den Euro spielt. Sollten die Italiener mit "No" stimmen, gilt der Rücktritt von Ministerpräsident Matteo Renzi als gesichert. Folglich stünden mit hoher Wahrscheinlichkeit vorgezogene Neuwahlen im Jahr 2017 an. Dabei sind die Chancen der 5-Sterne-Bewegung als sehr gut einzuschätzen. Diese Partei wirbt in Italien laut für einen Euroaustritt. Doch selbst bei einem "Si" wird sich die EU nicht mehr weiter "durchwurschteln" können. Besonders die italienischen Banken brauchen massiv frisches Kapital. Das wird nicht geräuschlos über die Bühne gehen. Darüber hinaus steht Griechenland wieder auf der Agenda. 

 

Die Hauptrisiken für den Euro im Jahr 2017 sind allerdings die Wahlen in Frankreich und den Niederlanden. Marine Le Pen und Geert Wilders stehen ganz oben auf der Unbeliebtheitsskala in Brüssel. Vor diesem Hintergrund ist die Bundestagswahl in Deutschland nicht allzu entscheidend. Ein "weiter so" wird es mit den neuen Rahmenbedingungen der politischen Landschaft ohnehin nicht mehr geben. Der deutsche Einfluss auf die europäische Politik wird daher weiter schwinden. Sowieso wird Deutschland in den kommenden Jahren einer der größten Verlierer in Europa werden. Die Rückabwicklung des Euros wird einer Anpassung von oben nach unten folgen- in den Südländern gibt es daher nicht mehr viel zu verlieren. Diese werden mit einer schwachen Währung an Wettbewerbsfähigkeit gewinnen.

 

Der Wirtschaftsstandort Deutschland verliert hingegen immer mehr an Attraktivität. Auch der Trend zum Protektionismus (siehe Donald Trump in den USA), überbordende Regulatorik, hohe Steuerlast und extreme Umweltauflagen werden die deutsche Wirtschaft mittelfristig abhängen. Die künftigen  Bedingungen könnten für eine Exportnation wie Deutschland schlechter nicht sein. Zudem sind wesentliche Wirtschaftsbranchen von Automatisierung und gewaltigen Umbrüchen betroffen. Über Jahrzehnte gewachsenes Know-How, welches als Fundament zahlreicher deutscher Großkonzerne galt, wird nach und nach nicht mehr benötigt. Die Infrastruktur ist marode, die Energiewende unbezahlbar. Polizei und Militär sind nicht in der Lage die wachsenden Sicherheitsanforderungen zu erfüllen. Wie immer in aufziehenden Krisenzeiten, besteht eine enorme Gefahr an bürgerlichen Unruhen durch unterschiedliche Kulturen und Religionen. Deutschland besitzt hier, auch in Verbindung mit den großen Flüchtlingsströmen ein enormes Risikopotential. 

 

 

Konkrete Tipps und Hinweise für Anleger aus dem Euroraum

 

Wer unter diesen Bedingungen und Aussichten auch noch seine Vermögenswerte in staatliche Hände gibt, dem ist gelinde gesagt nicht mehr zu helfen. Dem Eurorisiko begegnen Sie am besten mit einem ordentlichen Vermögensanteil in Sachwerten wie Gold, Silber, Acker- und Forstland (idealerweise auch im nicht europäischen Ausland), Technologiemetallen und US-Aktien. Liquidität halten Sie am besten in physischen US-Dollars (kleine Scheine). Wir sind zuversichtlich, dass wir Ihnen im Jahr 2017 unseren Service des US-Bankkontos wieder anbieten können.

 

Was die Auswahl Ihrer Finanzinstitute anbelangt, möchten wir noch einmal vor Einlagen insbesondere bei griechischen, spanischen, italienischen oder französischen Instituten warnen. Vergessen Sie Begriffe wie "Einlagensicherung" oder "Haftungsfonds", die Risiken welche uns aktuell im Finanzssystem  begegnen sind eine ganz andere Liga. Ein Sicherheitsgurt bringt Ihnen herzlich wenig, wenn Sie mit 300 km/h einen Unfall bauen. Wickeln Sie Ihren Zahlungsverkehr über regionale Sparkassen, Volks- und Genossenschaftsbanken ab. Nehmen Sie dafür die etwas höheren Gebühren in Kauf- es könnte sich am Ende lohnen und Ihnen einen entscheidenden Vorteil bringen. Führen Sie dort am besten auch Ihr Wertpapierdepot für die mittel- bis langfristige Anlage in Qualitätsaktien- Finger weg von Bankaktien! Kurzfristigen Handel (Trading) sollten Sie über einen leistungsstarken Broker (z.B. Flatex) betreiben. 

 

Investitionen in Immobilien sind nur in wenigen Fällen mit optimalen Rahmenbedingungen angebracht. Die Hauptrisiken am Immobilienmarkt sind die Vielzahl an überteuerten und qualitativ mangelhaften Objekten. Darüber hinaus werden / wurden trotz neuer Wohnimmobilienkreditrichtlinie, viele Immobilien an Menschen verkauft, die sich diese Objekte eigentlich nicht leisten können. Auch eine Vielzahl von Gutverdienern besitzten mittlerweile Immobilien die ein erhebliches Klumpenrisiko für deren eigene Finanzen darstellen. Die Argumentation den "weichen Euro" in "harten Beton" zu verwandeln und davon langfristig nur profitieren zu können, gilt nur für diejenigen, die ohnehin über ein entsprechend großes Kapital verfügen und ein Objekt auch problemlos in Cash bezahlen könnten. Diese Voraussetzung findet man nur in den wenigsten Fällen. Die große Masse ist relativ knapp finanziert und mit mittelmäßigem Eigenkapital unterlegt. Bei einer Währungsreform haben die Banken nichts zu verschenken- der Schuldner wird entsprechend stärker belastet und höheren Risiken ausgesetzt. Er ist mittelfristig in jedem ein Verlierer der Währungsreform. Für weitere Informationen empfehlen wir Ihnen die Lektüre unserer Spezialreports "Immobilien- Sachwert mit Sternchen*" und "Die Bedeutung der "Staatsschuldenkrise für den Bürger".

 

 

*Die Veröffentlichungen auf dieser Seite stellen keine individuelle Wertpapier-, Vermögens- und Anlageberatung und auch keine Empfehlung zum Erwerb, Kauf bzw. zur Zeichnung des betreffenden Wertpapiers oder sonstiger Finanzinstrumente dar. Es gelten die Bestimmungen unseres Risikohinweises.