Märkte unter Feuer!

Kurze Stichflamme oder großes Lagerfeuer?

 

DAX und Dow Jones geben richtig Gas. Das Sentiment ist extrem bullisch und die Jahresendrallye für viele bereits eine ausgemachte Sache. Der Dow Jones zeigt eine eindrucksvolle Performance und drückt stark Richtung 20.000 Punkte. Der DAX ist zwar noch ein gutes Stück von seinem Allzeithoch entfernt, legte in den letzten Tagen aber ebenfalls einen starken Anstieg hin. Wir hatten in unserem letzten Marktkommentar auf dieses Szenario hingewiesen: 

 

Dennoch spielt sich alles weiterhin hartnäckig unter der Widerstandszone von 10.800 bis 10.900 Punkten ab. Sollte der Index in den kommenden Tagen diese Zone noch erreichen, wären in einer Übertreibung sogar Kurse um 11.000, bzw. 11.100 Punkte möglich. Wir erwarten allerdings spätestens nächste Woche eine deutliche Abwärtsbewegung beim DAX. Egal ob diese bei 10.900 oder sogar vom jetzigen Niveau aus startet. Da eine sehr hohe Volatilität und viel Unsicherheit in diesem Markt ist, raten wir vom aktiven Trading ab. Einzige Ausnahme: In diesem Umfeld beginnen wir eine neue Short-Position auf die Aktie der Deutschen Bank und nutzen Kursanstiege zur Aufstockung. 

 

Wie geht es weiter mit DAX und Co?

 

"Übertreibung" hat es also ganz gut getroffen, denn unser Zielbereich wurde bereits um 200 Punkte überschritten. Der DAX lag heute kurzfristig bei über 11.300 Punkten. Mario Draghi wird das Anleihenkaufprogramm bis mindestens Dezember 2017 verlängern, das Volumen aber ab April 2017 um 25% verringern. Bedeutet: Die Märkte werden weiterhin mit billigem Geld geflutet. Dies gefällt den Börsianern natürlich besonders gut. in den USA hingegen wird die FED in ihrer morgigen Sitzung sehr wahrscheinlich eine Zinserhöhung von 0,25 Prozentpunkten beschließen. Wir möchten an dieser Stelle erwähnen, dass die Wahrscheinlichkeit für diesen Zinsschritt mittlerweile mit 95% gehandelt wird. Eine sichere Wette also? Nicht unbedingt. Wir möchten lediglich auf den Umstand hinweisen, dass nahezu niemand mit einem weiteren Zögern der FED rechnet. Dies birgt natürlich ein enormes Überraschungspotential. Grundsätzlich dürfte der Zinsschritt bereits eingepreist sein, wir gehen allerdings davon aus, dass die Aktienmärkte bei einer Zinserhöhung zunächst korrigieren sollten. Der Dollar sollte steigen und auf die Kurse von Gold, Silber, Öl und Euro drücken. Sollte die FED tatsächlich stillhalten, gehen wir von einem starken Anstieg der Edelmetallpreise und des Euros aus. In jedem Fall raten wir davon ab, morgen aktiv den Markt zu handeln. 

 

Rein technisch ist der DAX stark überkauft. Eine Korrektur in den Bereich 10.800 bis 10.900 Punkte ist überfällig. Gemäß unserer Analyse steht beim DAX nach wie vor eine größere Korrektur an. Wir erwarten diese im Dezember / Januar und springen damit nicht auf den aktuellen Bullenzug auf. Der Dow Jones zeigt bereits eindrucksvoll die Euphorie der Anleger. Dies ist nie ein guter Zeitpunkt zum Einsteigen. Grundsätzlich sind wir positiv gegenüber US-Aktien eingestellt, allerdings warten wir nach wie vor auf ein attraktives Kursniveau. Es wird ein reinigendes Gewitter kommen, bevor der Markt nachhaltig durchstarten kann. Das Korrekturpotential der Indices  sollte bei etwa 20 Prozent liegen, beim DAX evtl. höher. Im Anschluss daran könnte der Deutsche Leitindex dem Dow Jones folgen, wir raten allerdings auf amerikanische Aktien zu setzen, sobald diese wieder halbwegs günstig erscheinen. Wir informieren Sie auf bleibende-werte.ch zum richtigen Zeitpunkt über geeignete Werte. 

 

 

Öl (WTI)

 

Angeblich haben sich die OPEC, Russland und andere Fördernationen auf eine Drosselung der Ölproduktion geeinigt. Sehr passend, dass Saudi Arabien im November einen neuen Rekord beim Öl-Output aufgestellt hat. Das Ölgeschäft ist ein gigantisches Pokerspiel. Es ist mehr als fraglich wie die fehlenden Öleinnahmen, welche durch die Förderkürzungen entstehen, kompensiert werden sollen. Die Ölpreise reagierten zunächst positiv und der Fracking-Output in den USA erhöhte sich weiter. Auf die Gefahr hin uns zu wiederholen: Die OPEC wird dieses Spiel nicht gewinnen können. Die "historische Einigung" (möge sie denn in die Tat umgesetzt werden) wird keinen Einfluss auf den Nachfragerückgang haben. Folglich sehen wir auch keinen nachhaltig steigenden Ölpreis, sondern lediglich eine Stichflamme. Ähnlich wie beim DAX ist diese bereits etwas über den von uns angegebenen Zielbereich gestiegen:

 

Es muss davon ausgegangen werden, dass der Bereich von 50 USD bis 53 USD erreicht wird. Wir halten die aktuellen Kurse und den Bereich knapp über 50 USD (wie bereits im Oktober) weiterhin für einen hervorragenden Short-Einstieg. Das Hoch lag heute bei 52,36 USD und wir gehen im Moment davon aus, dass es das gewesen ist. Auf jeden Fall befinden wir uns in einer idealen Zone für Shorteinstiege- Nerven aus Drahtseilen inklusive. 

 

Wir genehmigen Öl (WTI) noch den Bereich um 55 USD, halten die aktuellen Kursniveaus aber bereits für eine hervorragende Short-Möglichkeit. Auf jeden Fall ist in diesem Markt ist Mut gefragt!

 

 

Edelmetalle

 

Besonders Gold enttäuscht uns im Moment und ist überaus schwach. Ja, wir erwarten nach wie vor ein finales Tief. Wir hatten allerdings auf die Chance gesetzt, dass die Edelmetalle eine starke Zwischenkorrektur im Abwärtstrend zeigen. Bisher vergeblich. Silber zeigt sich zwar etwas stärker aber nach wie vor enttäuschend. Die Minenaktien halten sich noch recht gut. Technisch gesehen besteht die Möglichkeit eines weiteren Zwischentiefs bei Gold und Silber! um von diesem aus noch die Gegenbewegung zu starten. Bei Gold könnte der Start aus der Gegend 1.120 USD kommen, bei Silber aus dem Bereich 15.60 USD. Die Ausdehnung könnte allerdings geringer ausfallen, begrenzen Sie daher Ihr Risiko etwas. 

 

 

EUR/USD

 

Hier zeichnet sich ein weiterer Volltreffer ab. Wir schrieben bereits am 20. November:

 

Wir gehen dennoch primär davon aus, dass in den nächsten Wochen zunächst eine Kurserholung einsetzen wird. Diese sollte die Marke von 1,10 USD allerdings nicht mehr überschreiten- dafür war die Abwärtsbewegung in der vergangenen Woche zu stark ausgeprägt. Das Level von 1,08 USD sollte aber relativ leicht erreichbar sein. Auch Kurse im Bereich von 1,09 USD könnten nochmals möglich sein.

 

Die Erholung wurde mit Kursen knapp über 1,08 USD getroffen. Das könnte es damit gewesen sein. Sicherlich besteht die Gefahr, dass nochmals 1,09 USD und evtl. sogar 1,10 USD angelaufen werden, die Wahrscheinlichkeit hierfür sinkt aber täglich. Wir erwarten vielmehr ein baldiges Durchstoßen der 1,05 USD und einen Sinkflug Richtung Parität. Evtl. erfolgt morgen bereits der Startschuss für diese Bewegung.

 

 

*Die Veröffentlichungen auf dieser Seite stellen keine individuelle Wertpapier-, Vermögens- und Anlageberatung und auch keine Empfehlung zum Erwerb, Kauf bzw. zur Zeichnung des betreffenden Wertpapiers oder sonstiger Finanzinstrumente dar. Es gelten die Bestimmungen unseres Risikohinweises.