Der nächste Schlag muss sitzen!

Er wankt, aber er fällt (noch) nicht!

 

Zumindest die Hetzjagd nach neuen Allzeithochs ist beim DAX vorerst beendet. Ende Juni begann der von uns seit langem erwartete Kursabfall in Summe von bisher nahezu 600 Punkten. Der Bruch von 12.500 Punkten nach unten war dabei besonders wichtig. Aktuell läuft eine kleine Erholung beim DAX, die außer einigen Intraday-Bullenfallen wenig Gefahr verströmt. Nach den Bewegungen der letzten Wochen, zeigt uns die Kursstruktur jetzt relativ klare Szenarien. Daher können wir jetzt Hauptszenarien für den restlichen Jahresverlauf ableiten. Besonders für Aktien-Schnäppchenjäger sind diese Informationen ausgesprochen wertvoll.

 

Kein neues Hoch von September bis Dezember!

 

Beginnen wir mit der Prognose, welche die höchste Wahrscheinlichkeit besitzt: Kein neues Allzeithoch beim DAX zwischen September und Dezember 2017. Ein neues Allzeithoch im Juli oder August ist ebenfalls sehr unwahrscheinlich. Selbst bei einer extrem starken Korrektur im Herbst sollte der DAX bis max. 8.300 Punkte fallen. Eine Korrektur unter dieses Niveau im Handelsjahr 2017 ist sehr unwahrscheinlich. Aussagen von diversen "Crashpropheten", die mind. von einer Halbierung der Aktienmärkte ausgehen, haben aus unserer Sicht keinen Bestand. 8.300 Punkte sind bereits ein hoch gestecktes Korrekturziel, was keinesfalls in einem starken Rückgang erreicht werden muss. Gemäß unserer Analyse gibt es daher zwei Hauptszenarien im DAX:

 

  1. Aktuell eine stabile Seitwärtsphase zwischen 12.385 und 12.525 Punkten bis zur EZB-Sitzung am 20. Juli, bzw. FED-Sitzung am 26. Juli. Anschließend kommt es zu einem starken Abverkauf bis mind. 11.700, 11.400, 11.200 oder max. 10.800 Punkten. Darauf folgt eine Erholung im Umfang von 1.000 bis 1.500 Punkten bis Oktober. Ab Oktober kommt es erneut zu einem starken Rückgang unter 10.800 Punkte. Ein Test der 10.000 Punkte wird wahrscheinlich. Der Abverkauf kommt max. bis 8.300 Punkte.

  2. Der DAX fällt bis vor den Sitzungsterminen der Notenbank bis 12.200 oder 12.025, max. bis 11.950 Punkten und steigt anschließend bis 12.700, max. 12.900 Punkten. Nach einem ruhigen August- und Septemberhandel beginnt im Oktober ein starker Rückgang bis mind. 11.200 Punkte. Bei einem Abfall unter 11.000 Punkte liegt das Korrekturziel im Bereich 8.300 bis 10.800 Punkte. 

 

 

Ein paar Worte zu EUR/USD

 

EUR/USD reizt unsere Extremprognose mit Kursen im Bereich 1,14 USD voll aus. Aktuell muss davon ausgegangen werden, dass das nächste Retracement im Bereich 1,17 USD angelaufen wird. Sollte es zu einem deutlichen DAX-Einbruch kommen, der nicht mit einem großen Euro-Event zusammenhängt, passt dies sogar sehr gut ins Bild. Wir befinden uns bei EUR/USD in einer absoluten kritischen Phase. Alle Augen sind auf die EZB gerichtet, da evtl. eine geldpolitische Wende nach vielen Jahren ansteht. Die aktuelle Bewegung bei EUR/USD ist für uns ein klassischer Dead-Cat-Bounce (googeln Sie diesen Begriff ruhig einmal). Aufmerksamen Beobachtern ist klar, dass Italien dieses Jahr für den Euro schlagend wird. Die etablierten Parteien wurden in Frankreich weggefegt. Auch wenn Marine Le Pen die Wahl nicht für sich entscheiden konnte, sollten Sie sich einmal den Umbruch in der dortigen Parteienlandschaft ansehen. Mit Deutschland verglichen sind dort einfach mal CDU und SPD im Nirgendwo verschwunden. Italien ist in mehrfacher Hinsicht kritisch für den Euro: Anstehenden Wahlen, starke Wirtschaftsflaute, höchste Euro-Skepsis in der Bevölkerung aller EURO-Länder, Flüchtlingsproblematik und massive Probleme im Bankensektor. Dieser Mix wird sehr wahrscheinlich der Auslöser für die nächste Stufe der Eurokrise sein. Immerhin wird im italienischen Parlament bereits offen über den Euro diskutiert (Link). Wir halten deshalb am Erreichen der Parität im zweiten Halbjahr fest. Auch wenn der Euro-Himmel im Moment (mal wieder) voller Geigen hängt.

 

 

Gold und Silber im erwarteten Abverkauf

 

Der Abverkauf hat begonnen- viele können es noch gar nicht glauben und hören immer noch den angeblichen Startschuss der Kursrallye zu neuen Allzeithochs. Erwarten Sie weitere, massive Abgaben in den nächsten Wochen. Kleine Zwischenerholungen sind obligatorisch. Ansonsten gilt nach wie vor unsere Einschätzung aus dem Marktkommentar Achtung Goldpreiscrash!

 

 

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