Crashtest?

Ein kurzer Kommentar zu Automobil-Aktien

 

Der Diesel-Skandal kommt nicht zur Ruhe und zieht immer weitere Kreise. Erst vor wenigen Tagen wurde bekannt, dass auch Daimler weit über 200.000 Fahrzeuge in Deutschland zurückrufen muss. Evtl. stehen sogar mehr als eine halbe Million Fahrzeuge zur Disposition. Gestern folgte die Nachricht, dass Audi-Chef Stadler verhaftet wurde. Und auch Donald Trump wird nicht müde gegen die deutschen Hersteller zu poltern. Importzölle schweben wie ein Damoklesschwert über den Aktienkursen. Darüber hinaus kommt die Elektromobilität nur schleppend in Gang. Während eine finanziell desolate Firma wie Tesla in Europa mittlerweile mehr Fahrzeuge ihres Model S verkauft als Daimler S-Klassen, übertrumpft Teslas Model 3 nun auch die C-Klasse im amerikanischen Markt- trotz schwerwiegender Probleme in der Tesla-Produktion. Zeitgleich beginnt in Fernost bereits eine Massenfertigung von E-Autos und eine Reihe neuer Mobilitätskonzepte entstehen- unter anderem von bisher unbekannten aber finanzstarken Unternehmen wie Geely. Lohnt es sich vor diesem Hintergrund überhaupt noch in deutsche Automobilhersteller zu investieren?

 

Daimler - Früher oder später droht der Abverkauf!

 

Blendet man das mediale und fundamentale Rauschen aus, zeigt ein nüchterner Blick auf das Chartbild einen klaren Abwärtstrend. Die Daimler-Aktie gehört zu den schwächsten Werten im DAX und läuft aktuell in einem sauberen Abwärtskanal. Mittelfristiges Ziel ist die runde Marke von 50 EUR. Kurzfristige Erholungen sollten sich unter 68 EUR halten. Im Bereich von 50 EUR könnte die Aktie zunächst abprallen, großartige Sprünge nach oben oder eine Rallye zu neuen Allzeithochs sind aber nicht zu erwarten.

 

 

 

 

Fazit

 

Insgesamt sind Autoaktien der deutschen Hersteller schwach. Besonders die Daimler-Aktie ist aufgrund des aktuellen Umfelds und der charttechnischen Lage keine Empfehlung. Es steht in den Sternen was sich aus den eingangs erwähnten Themen noch entwickeln könnte- eine Menge Ungemach kann jedenfalls dabei sein. Die charttechnische Situation bei BMW, Porsche und Volkswagen ist ähnlich. Fiat Chrysler läuft seit Ende 2016 extrem gut und zeigt eine der besten Kursentwicklungen im Sektor. Mittlerweile sollte dort aber Vorsicht geboten sein. Interessant sind auch die Aktien von Geely und BYD. Wobei wir generell starke US-Werte immer den Autobauern vorziehen würden. Es gibt viele Aktien die wesentlich besser performen und stabile Aussichten aufweisen. Einige davon haben jüngst, im Umfeld der aktuellen Konsolidierung, sogar neue Allzeithochs erreicht. Titel wie Amazon, Netflix, Alphabet oder Intuitive Surgical sind als Qualitätsaktien eindeutig den Automobilherstellern vorzuziehen.

 

 

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