Man kann auf seinem Standpunkt stehen, aber man sollte nicht darauf sitzen.

Erich Kästner

Marktkommentar - Archiv

Der wöchentliche Lagebericht zu den wichtigsten Entwicklungen an den internationalen Finanzmärkten. Unabhängig, kompetent und mit einzigartigen Analysemodellen. Erkennung von Trends, besonderen Gelegenheiten und Warnung vor akuten Risiken.


Marktkommentar vom 01.05.2015:

Das Börsenkarussell dreht sich munter weiter!


Wenn man das Börsen-Geschehen der letzten Tage in einem Wort ausdrücken müsste, wäre wohl „volatil“ recht passend. Der DAX befindet sich nach wie vor in seiner längst überfälligen Mini-Korrektur, verunsicherte die Anleger allerdings mit einem kurzfristigen Anstieg bis 12.000 Punkte. Doch dieses Mal fehlte es den Anschlusskäufen deutlich an Druck und der Index drehte wieder Richtung 11.400 Punkte ab. In einem unserer letzten Marktkommentare schrieben wir: „Zwischen 11.600 und 10.500 Punkten könnten jederzeit wieder Anschlusskäufe einsetzen. Wir empfehlen daher aktuell keine Tradingaktivitäten beim DAX.“ An dieser Einschätzung hat sich nichts geändert. Unsere Analyse zeigt aber, dass der Markt spätestens im Bereich 11.000 Punkte wieder nach oben drehen sollte um in den nächsten Monaten das finale Top auszubilden. Risikobewusste Anleger könnten die aktuelle Kurse zu einem Einstieg nutzen, sollten allerdings die Ausfahrt nicht verpassen. Der DAX befindet sich ganz eindeutig in einer finalen Anstiegsphase und sollte entsprechend mit Vorsicht genossen werden. Sollte der DAX im Moment seine starke Rückkehr auf über 12.000 Punkte vorbereiten, wäre ein Blick auf starke Dividenden-Aktien interessant. Die Abschläge der Ausschüttung könnten in solch einem Umfeld schnell aufgeholt werden. Zusätzlich könnten noch Kursgewinne oben drauf kommen. Anleger, die sich der Risiken bewusst sind und sich für ein kurzfristiges DAX-Engagement erwärmen können, sollten sich mit folgenden Werten näher beschäftigen:

DE0005557508


DE0005552004


DE0005785604


DE0005810055


DE0005190003


DE0008404005    

Deutsche Telekom


Deutsche Post


Fresenius SE & Co


Deutsche Börse


BMW


Allianz    

HV-Termin: 21.05.2015


HV-Termin: 27.05.2015


HV-Termin: 20.05.2015


HV-Termin: 13.05.2015


HV-Termin: 13.05.2015


HV-Termin: 06.05.2015    

Dividende: 3,03%   


Dividende: 2,88%


Dividende: 2,34%


Dividende: 2,83%


Dividende: 2,73%


Dividende: 4,49%

 


Wilde Gold- und Silbermärkte

 

Pünktlich nach unserer Analyse stoppte die aktuelle Abwärtsbewegung bei Gold und Silber und die Metalle erholten sich. Die Erholung war impulsiv und von hohem Volumen begleitet, scheiterte allerdings an wichtigen Widerständen auf dem von uns vorgezeichneten Weg Richtung 1250 USD, bzw. 18 USD. Letztlich fehlte die Kraft für den Anlauf dieser Zielmarken. Die Metalle bewegen sich nach unserer Analyse wieder im Niemandsland und es ist fraglich, ob die Erholung doch noch ausgebaut werden kann. Wir achten bei Silber besonders auf die Marken 15,85 USD und 16,75 USD. Bei Kursen unter 15,85 USD gehen wir von einer Fortsetzung des übergeordneten Abwärtstrends aus und handeln diesen entsprechend mit unserem vorgestellten Zertifikat. Bei Kursen über 16,75 USD bauen wir eine erste kleinere Short-Position auf. Da wir im Nachgang Kurse bis 18 USD erwarten, bauen wir dort die Short-Position weiter aus um den übergeordneten Abwärtstrend nach dieser Korrektur erfolgreich zu nutzen.

 

Käufer von physischem Gold und Silber im Euroraum, empfehlen wir nach wie vor die aktuellen Kursniveaus zu nutzen. Durch die Erholung des Euros und der Stagnation bei den Edelmetallpreisen kann jetzt ein guter Einstieg gefunden werden. Wer noch nicht im Besitz von Gold und Silber ist, sollte jetzt ohnehin erste Positionen aufbauen. Der finale Einbruch bei den Edelmetallen wird mit einem starken Dollar einhergehen. Dies beeinflusst auch den Wechselkurs des Euros, was zur Folge haben könnte, dass Gold und Silber auf Eurobasis nicht mehr wesentlich billiger werden.


Euro atmet durch?

 

Nach dem Kursmassaker bei EUR/USD klart der Euro-Himmel wieder etwas auf. Innerhalb der letzten 12 Monate gab der Euro von über 1,35 USD bis auf knapp unter 1,05 USD nach. Das ist für eine Währung wahrlich ein gewaltiger Kurssturz. Entsprechend stark ist der Kaufkraftverlust der Euro-Bürger besonders in der Schweiz, und den USA. Die aktuelle Kurserholung auf fast 1,13 USD war von uns erwartet und stellt eine natürliche Gegenbewegung nach dem starken Kursverfall dar. Bei unserer letzten Einschätzung zum Euro sprachen wir von einer schwachen Seitwärtsbewegung:

 

„Unsere Modelle signalisieren weiterhin einen Zielbereich im 0,80er Bereich. Wir gehen allerdings aktuell nicht davon aus, dass dies bereits in den nächsten Monaten eintreten wird. Der Euro hat eine große Unterstützung im Bereich der Parität. Wir erwarten im Moment eher eine schwache Seitwärtsbewegung, maximal einen sehr kurzen Rutsch unter die Parität mit anschließender Stabilisierung über 1,03 USD.“

 

Genau in dieser schwachen Seitwärtsphase befindet sich der Euro aktuell. Die Erholung ist langfristig gesehen nichts anderes als ein Strohfeuer und geht auf die aktuell schwachen US-Wirtschaftszahlen und dem erneuten Wackeln eines baldigen Zinsanstiegs der FED zurück. Die USA verspüren jetzt die ersten Leiden der starken Dollaraufwertung der vergangenen Monate.


Der Hubraum des Dollars und der Kolbenfresser Griechenland


Man muss diese Sache allerdings in einem größeren Rahmen sehen: Die Kapitalflucht aus dem Euroraum ist nach wie vor intakt. Die komplexen Probleme dieses Wirtschaftsraums schrecken die Investoren ab. Bei der von uns erwarteten deflationären Phase (Wirtschaftskrise) wird der Dollar traditionell stark aufwerten. Er stellt nach wie vor die Weltleitwährung und somit die „sicherste“, bzw. „vertrauensvollste“ Papiergeldwährung für die großen Gelder dar. Institutionelle Anleger sind gewissermaßen gezwungen in diesen Hafen zu steuern. Das ist auch der Grund warum Quantative Easing (massives Gelddrucken durch die Zentralbank) beim US-Dollar noch keinen Anstieg der Inflation ausgelöst hat. Die internationalen Finanzmärkte und Staaten (besonders Schwellenländer) saugen die Dollars auf- der Markt ist riesig. Erst wenn diese Dollars zurückkehren wird die Inflation über die USA hereinbrechen.


Dieser Entwicklung sollte allerdings die Staatsschuldenkrise in der EU vorangehen. Die strukturellen Probleme in der Euro-Zone sind massiv und Griechenland wird sehr wahrscheinlich den Startschuss für den Zerfall des Euros abfeuern. Was mittlerweile in Griechenland abläuft ist nur noch mit purem Wahnsinn zu beschreiben. Die griechische Regierung hat alle öffentlichen Einrichtungen aufgefordert ihre Finanzreserven an die zentrale Staatsbank zu überweisen. Die Gelder sollen dort direkt von der Regierung verwaltet werden. Das Parlament muss diesem Vorschlag allerdings noch zustimmen. Sämtliche Ämter haben sich bereits vehement dagegen aufgelehnt. Mittlerweile sind die Rentenkassen bereits vollständig geplündert und die Staatsbediensteten erhielten aufgrund „technischer Probleme“ nicht den vollen Betrag ihrer monatlichen Bezüge ausbezahlt. Als wäre dies alles nicht schon schlimm genug, wird jetzt ernsthaft über eine extreme Beschränkung von Bargeldzahlungen diskutiert. Alle Zahlungen über 70€ sollen nur noch per Kartenzahlung erfolgen dürfen. Darüber hinaus steht die Einführung neuer Tourismus-Steuern zur Debatte. Nach wie vor plündern die Griechen ihre Konten und halten nur noch die notwendigsten Guthaben auf der Bank. Diese Dinge stellen eine enorme Bedrohung für alle Euro-Bürger und Investoren da. In Anbetracht dessen ist eine Kapitalflucht absolut nachvollziehbar. Und das alles passiert in Europa! Direkt im europäischen Wirtschafts- und Währungsraum! Mit Ihrer Währung, Ihrem Sparbuch! Nur die wenigsten begreifen, dass wir alle in einem Boot sitzen.


Daher ist es so wichtig einen Teil Ihres Vermögens in Sachwerte zu diversifizieren. Nutzen Sie die aktuelle Euro-Erholung für eine Diversifizierung Ihrer Sparguthaben auch in Fremdwährungen (siehe Marktkommentar vom 11.03.2015). Informieren Sie sich auf bleibende-werte.ch oder kontaktieren Sie uns direkt über info@bleibende-werte.ch


Wir wünschen Ihnen und Ihren Familien noch einen schönen 1. Mai und ein erholsames Wochenende.

 

*Die Veröffentlichungen auf dieser Seite stellen keine individuelle Wertpapier-, Vermögens- und Anlageberatung und auch keine Empfehlung zum Erwerb, Kauf bzw. zur Zeichnung des betreffenden Wertpapiers oder sonstiger Finanzinstrumente dar. 


Marktkommentar vom 26.04.2015:

Wann gewinnt der Silberpfeil?


Während sich der DAX etwas abkühlt, fragen sich viele unserer Leser wie es bei den Edelmetallen weitergeht. Wir möchten daher mit einem Auszug aus unserem letzten Edelmetall-Update vom 07.03.2015 beginnen:

 

„Gold und Silber haben am Freitag unsere Kritiker in Stillschweigen versetzt. Wie erwartet ging der Abverkauf weiter. Gold erreichte 1165 USD und Silber 15,94 USD. Für Gold- und Silberkäufer in Euroland bringt dies leider nach wie vor nichts- auch darauf hatten wir bereits hingewiesen. Deshalb gilt es jetzt in Edelmetalle einzusteigen, auch wenn wir das Dollartief unter 1100 USD noch nicht gesehen haben. Sämtliche Short-Aktivitäten sind von jetzt an ebenfalls mit Vorsicht zu genießen. Auf den letzten Metern dabei sein zu wollen ist nicht ungefährlich. Nach der Bodenbildung gehen wir von einem explosivem Aufwärtstrend aus, der den Edelmetallinvestoren endlich wieder ein breites Grinsen ins Gesicht zaubern dürfte.“

 

Bitte werfen Sie noch einen Blick auf den Silberchart der vergangenen Wochen:

     Quelle: finanzen.net

Alles im Griff

 

Der erste Analysepunkt am 07.03. zeigt unsere Warnung vor weiteren Wetten auf fallende Kurse. Wenige Tage später gibt es bereits ein neues Zwischenhoch, welches der zweite Analysepunkt markiert. Mit unserer Einschätzung lagen wir somit wieder goldrichtig. Silber rutschte anschließend zwar noch auf knapp unter 15,40 USD, allerdings nur um dann blitzschnell auf fast 17,50 USD zu steigen. Gegen die erste Anstiegswelle nach dem Tief ist die Eiger Nordwand die reinste Kinderwagen-Rampe. Wer hier bei Short-Aktivitäten nicht rechtzeitig die Reißleine gezogen hat, wurde kalt erwischt. Genau diese Volatilität ist jedoch typisch für den Silbermarkt, was ihn für unerfahrene Trader zu einem sehr riskanten Terrain macht. Unsere Warnung aus dem damaligen Marktkommentar kam also genau zum richtigen Zeitpunkt. Anschließend schrieben wir, dass nach der Bodenbildung ein explosiver Aufwärtstrend startet. Ist also der Startschuss schon gefallen?


Ein ganz klares NEIN. Es handelt sich hierbei um eine langfristige Einschätzung. Wir sind aber bereits am Ende der großen Edelmetallkorrektur, die im Jahr 2011 ihren Anfang nahm. Nach wie vor gehen wir, im Gegensatz zu vielen „Edelmetall-Experten“, von einem weiteren Tief aus. In der Vergangenheit hatten wir bereits davon gesprochen, dass dieses bei Gold im Bereich von 1050 USD und bei Silber im Bereich von 12 USD liegen könnte. Diese Einschätzung teilen wir nach wie vor, wobei unsere Analysemodelle aktuell sogar von einem finalen Goldpreiseinbruch auf kurz unter 1000 USD ausgehen. Dies wäre für Edelmetallinvestoren natürlich eine regelrechte Folter. Gold wäre damit wieder ein Thema für die Titelseite der Bild. In den Massenmedien würden Preisziele und Analysen von 500 USD oder weniger die Runde machen. Die Stimmung wäre auf dem absoluten Tiefpunkt. Wer es schafft, diesem psychologischen Druck standzuhalten, wird allerdings fürstlich belohnt. Das Durchhalten, bzw. Einkaufen bei einem Preisniveau von 1000 USD wird sich als hochlukrativ erweisen. Wann wir diesen Boden erreichen ist letztlich die entscheidende Frage.

 

Wann geht es endlich los?

 

Wir gehen davon aus, dass der neue Bullmarkt noch in diesem Jahr starten könnte. Für Euro-Investoren gilt daher weiterhin: „Time to say GOLD BUY!“ Ob wir ein weiteres Gold- und Silbertief auf Euro-Basis bekommen, hängt von der weiteren Entwicklung der Eurozone ab. So schlimm und bedeutsam das aktuelle Drama um Griechenland sei mag, stellt es doch nur ein relativ kleines Symptom der Euro-Krankheit dar. Die steigende Unzufriedenheit der Bevölkerung, Jugendarbeitslosigkeit, Verarmung und der Trend zu Dritt-Parteien, bzw. Separatismus und autonomen Gebieten (Katalanien, Venetien, etc.) nimmt immer mehr an Fahrt auf. Was aktuell fast ausnahmslos in den EU-Südländern zu beobachten ist, frisst sich weiter in den Kern Europas. Die bevorstehenden Turbulenzen werden zu einer regelrechten Preisexplosion bei Gold und Silber führen. Noch ist es allerdings nicht soweit.

 

Vom noch intakten Abwärtstrend profitieren!

 

Nichtsdestotrotz rechnen wir mit einer kurzfristigen Erholung des Gold- und Silberpreises, bevor neue Tiefs in Angriff genommen werden. Gold hätte kurzfristig Potential bis in den Bereich von 1250 USD und Silber in etwa bis 18 USD. Sollten diese Kursziele in den nächsten Tagen oder Wochen erreicht werden, bietet sich erneut ein Short-Einstieg an. Wir verwenden dafür das Short-Faktorzertifikat DE00VZ6BGP3 von Vontobel. Mit diesem Zertifikat haben wir bereits in der Vergangenheit den Abwärtstrend erfolgreich gehandelt.

         Quelle: finanzen.net

Wir werden in den nächsten Tagen noch einen kurzen Bericht zu den deutschen Dividendenaktien nachreichen. Da unsere Analysemodelle auf eine erhöhte Volatilität des deutschen Aktienindex hinweisen, empfehlen wir aktuell dort keine Investmentaktivitäten.

 

Wir wünschen Ihnen eine gute Woche.

 

*Die Veröffentlichungen auf dieser Seite stellen keine individuelle Wertpapier-, Vermögens- und Anlageberatung und auch keine Empfehlung zum Erwerb, Kauf bzw. zur Zeichnung des betreffenden Wertpapiers oder sonstiger Finanzinstrumente dar.


Marktkommentar vom 18.04.2015:

Verkehrte Welt!

 

Jetzt ist es also doch passiert: Der DAX hat in dieser Woche keinen neuen Punkterekord aufgestellt. Der enorme Kaufdruck hat sich abgeschwächt, sodass der Index sogar zwei Tage hintereinander deutlich gefallen ist. Von 12.390 Punkten ging es binnen 72 Stunden bis auf 11.680 hinab. Dabei hatte sich die Focus-Redaktion in dieser Woche solch große Mühe mit der Titelseite des Money-Magazins gemacht. Dort prahlt in großen Lettern der Schriftzug: Der DAX kann nicht fallen! Was für ein Timing...


Überraschend waren allerdings weniger die nachgebenden Notierungen, sondern die diesmal nicht einsetzenden Anschlusskäufe. Bisher nutzten die Marktakteure jeden Rückgang für massive Einstiege, weshalb kleinere Korrekturen teilweise nur wenige Stunden Bestand hatten. Wir sind sehr gespannt, welche fundamentalen Erklärungen die Medien diesmal aus der Schublade holen. Tatsache ist, dass der „Kurseinbruch“ der vergangenen Tage eine natürliche, überfällige Reaktion war. Auch wenn wir momentan davon ausgehen, dass sich diese Korrektur noch bis in den Bereich von 10.500 Punkten erstrecken könnte, scheint es sich noch nicht um die finale Trendwende zu handeln. Tatsächlich kann auch nicht mit Sicherheit von einer Ausweitung der Korrektur ausgegangen werden. Zwischen 11.600 und 10.500 Punkten könnten jederzeit wieder Anschlusskäufe einsetzen. Wir empfehlen daher aktuell keine Tradingaktivitäten beim DAX.


Sollte jetzt eine ausgedehnte Korrektur einsetzen, welche sich durchaus auch über ein oder zwei Monate erstrecken kann, gehen wir anschließend vom finalen Anstieg auf ein neues Rekordhoch mit darauf folgender echter Trendwende aus. Zeitlich ordnen wir diesen Höhepunkt aktuell dem vierten Quartal 2015 zu. Wer auf den letzten Metern der DAX-Rallye dabei sein möchte, kann die Korrektur durchaus noch für einen Einstieg in den ein oder anderen Dividendentitel nutzen. Wir werden im nächsten Marktkommentar eine kleine Auswahl vorstellen, die Sie dann auch in der Rubrik Sachwerte unter Dividendentitel finden können.

Wenn man sich die Titelseite der heutigen Bild-Zeitung anschaut, ist man endgültig in der verkehrten Welt angekommen:

Kann das gut gehen?

 

Focus-Money sieht einen immerwährend steigenden DAX und die Bild-Zeitung schürt die Angst ihrer Leserschaft bezüglich Lebensversicherungen. Dabei sei angemerkt, dass es der IWF ist, der vor eine Pleitewelle bei Versicherungsgesellschaften warnt. Die Masse scheint mal wieder auf dem falschen Pferd zu sitzen. Dass die Deutschen echte „Aktienmuffel“ sind ist kein Geheimnis. Genauso wenig wie ihr Hang zur Sicherheit in Spareinlagen und Lebensversicherungen. Immerhin gibt es in Deutschland mehr Lebensversicherungen als Einwohner. Sie gilt als konservativ und absolut sicher. Die Versicherungsgesellschaften sind zur risikoarmen Anlage der verwalteten Gelder verpflichtet. Der Anteil an Staatsanleihen liegt nicht selten im Bereich von 80% bis 90%. Die Verzinsung dieser Anleihen bewegt sich je nach Laufzeit im Bereich von Minuszinsen bis hin zu etwas knapp über der Nullprozent-Linie. Die Versicherer garantieren ihren Kunden aber Garantieverzinsungen von bis zu vier oder noch mehr Prozent. Man braucht kein Genie zu sein um zu begreifen, dass das kein gutes Ende nehmen kann. Dennoch verstehen die meisten kaum die Zusammenhänge der Finanzwelt. Die viel beschimpfte „Niedrigzinspolitik“ der Notenbanken ist kein Hirngespinst von Mario Draghi, sondern hat nachvollziehbare Gründe. Als die Staatsschuldenquoten nach der Banken- und Systemrettung im Jahr 2008 rapide stiegen und die Wirtschaft nur langsam auf die Beine kam, mussten die Notenbanken handeln. Bei den gewaltigen Schuldenbergen der Industrienationen sind die Einnahmen des Staates von existenzieller Bedeutung. Eine schwache Wirtschaft geht überwiegend einher mit schwachem Konsum. Beides bedeutet erhebliche Einbußen bei den Staatseinnahmen. Dort muss allerdings die wachsende Zinslast beglichen werden. Fällt dies immer schwerer benötigt der Staat noch mehr Geld in Form von Neuverschuldung, welche wiederrum Zinslast generiert. Ein klassischer Teufelskreis. Die Höhe der Kreditzinsen ist hierbei das Zünglein an der Waage. Durch eine starke Senkung sinkt die Zinslast und es kann Zeit gewonnen werden. Mittlerweile sind wir aber an einem Punkt angekommen, an dem die Zinsen auf der Nulllinie liegen.

 

Können die Zinsen überhaupt wieder steigen?

 

Ohne diesen Hintergrund zu kennen, gehen die meisten Menschen (inklusive vieler Bankberater, bzw. Finanzproduktverkäufer) davon aus, dass die Zinsen irgendwann wieder steigen. Selbstverständlich werden sie das tun, allerdings werden die Konsequenzen verheerend sein. Die Leute meinen, an einem Samstagmorgen aufzuwachen und auf dem Weg zur Shopping-Meile am Werbeplakat der Hausbank eben ein 3%-Guthabenzinsangebot zu sehen. Sie verstehen nicht, dass wir wieder am Ende des Zyklus stehen, von dem uns bereits unsere Großeltern erzählten und der sich wie ein roter Faden durch die Geschichte unserer Zivilisation zieht. Dieser Zinsanstieg wird Staatspleiten auslösen, die sich in einer Kettenreaktion ausbreiten werden. Die Aktienmärkte werden in diesem Kontext nicht die Hauptrolle spielen, da die Krise sich auf den um Welten größeren, sicher geglaubten Staatsanleihenmarkt beziehen wird. Die Menschen werden erneut erfahren, dass Staatsanleihen durch nichts gedeckte, verlorene Schulden sind und ihren Wert vollständigen verlieren können. Es ist nie der Staat der Pleite geht, sondern seine Bürger. Seine Bürger verlieren die Vermögen in Staatsanleihen, Lebensversicherungen und einer Vielzahl an sonstigen mit Anleihen vollgesogenen Kapitalanlagen. An diesen Folgen sind im Nachgang schließlich auch alle staatlich ausgegebenen Währungen kollabiert. Es ist der Vertrauensverlust der Bevölkerung, ausgelöst durch die Regierung, der letztlich zum „Werte-Kollaps“ führt. Das ist der einfache Grund warum die durchschnittliche „Lebenszeit“ einer Währung zirka 70 Jahre beträgt und ihre Kaufkraft am Ende letztlich bei Null liegt.

 

Der vor uns liegende Einbruch der Weltwirtschaft wird für stark sinkende Staatseinnahmen sorgen. Speziell in Deutschland liegen die Einnahmen aktuell auf einem Rekordhoch. Letzte Woche wurde in der Presse wieder die Forderung nach Steuersenkungen laut. Die Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst fordern im Gegenzug deutlich höhere Löhne. Auch wenn dies für alle Bürger und fleißigen Beschäftigten absolut legitim und verdient ist, kann der Staat es schlicht und einfach nicht bezahlen. Der Rückgang der Wirtschaftsleistung wird auch zu höherer Arbeitslosigkeit und rückläufigem Konsum sorgen. Auch das wird die Staatseinnahmen weiter belasten, sodass der Staat in einem Anflug von Panik nur zu Steuererhöhungen und weiteren Abgaben greifen kann. Es bleibt ihm gar keine andere Wahl, da der Schuldenrucksack bereits zu schwer ist.

 

Dunkle Wolken 

 

Die ersten Anzeichen der sich abschwächenden Weltwirtschaft sind bereits seit Monaten deutlich erkennbar. In den letzten Marktkommentaren berichteten wir bereits über den starken Einbruch des Baltic-Dry-Index (weltweiter Seehandel). Deutschland verzeichnet aktuell ebenfalls leicht rückläufige Auftragseingänge. Absolut besorgniserregend ist allerdings die letzte Meldung bezüglich der Im- und Exportleistung Chinas. Die Importe brachen um über 17% und die Exporte um nahezu 15% ein. Mittlerweile wird für China in diesem Jahr das schwächste Wachstum seit 25 Jahren prognostiziert. Doch auch in den USA, die trotz der bröckelnden Fracking-Front und ihrer Pinocchio-Zahlen (geschönt, bzw. frisiert) eigentlich noch ganz gut dastehen, macht sich erster Gegenwind breit. Der Empire-State-Index signalisierte völlig überraschend eine schrumpfende Wirtschaft. Vor diesem Hintergrund ist es höchst interessant, ob die FED wirklich eine Zinserhöhung in den nächsten Monaten vornimmt.

 

Die Auswirkung einer Erhöhung kann man sich bildlich in etwa mit der Mentos-Cola-Fontäne vorstellen. In diesem Fall würden die Schwellenländer die Pleitewelle lostreten. Sie sitzen auf einem gigantischen Berg an Dollar-Schulden und ächzen bereits jetzt unter der Dollarstärke. Einen weiteren deutlichen Anstieg würden sie nicht verkraften. Die Leitzinserhöhung würde aber auch die Kapitalflucht aus Europa weiter befeuern. Somit könnte auch Europa zum ersten Epizentrum der Staatsschuldenkrise werden. Britische Wettbüros nehmen mittlerweile keine Wetten mehr zum „GREXIT“ an. Das Griechenland den Euro verlässt ist nahezu sicher. Das wird dem Euro schließlich das Genick brechen, da auch eine Gemeinschaftswährung von Vertrauen lebt und nicht von der Wirtschaftsleistung der übrigen Länder.

 

Im nächsten Marktkommentar werden wir uns der aktuellen Situation bei den Edelmetallen widmen. Wir wünschen Ihnen bis dahin eine gute Woche mit vielen Sonnenstrahlen.

 

*Die Veröffentlichungen auf dieser Seite stellen keine individuelle Wertpapier-, Vermögens- und Anlageberatung und auch keine Empfehlung zum Erwerb, Kauf bzw. zur Zeichnung des betreffenden Wertpapiers oder sonstiger Finanzinstrumente dar.


Spezialreport vom 16.04.2015:

Den neuen Spezialreport "Kurssturz beim schwarzen Gold- was nun?" gibt es hier zum kostenlosen Download (PDF).

NEU: Sie finden jetzt alle Spezialreports zum Download auch in der Kategorie Artikel.

Download
Spezialreport_003.pdf
Adobe Acrobat Dokument 1.0 MB

Marktkommentar vom 11.04.2015:

"Abheben. Aber alles, bitte."


Während der DAX mal wieder ein neues Rekordhoch erreichte, hat sich die Euro-Kursentwicklung exakt an unseren Fahrplan gehalten. Bei den Rekordanstiegen beim DAX haben wir es mit einer "innereuropäischen" Kapitalflucht zu tun. Im Moment fließt das Geld in deutsche Unternehmen und Staatsanleihen. Die Investoren erwarten sich im Falle eines Euro-Scheiterns die Umwandlung ihres Kapitals in eine neue, starke deutsche Währung. Das ist auch der Grund warum die EZB ganze Lastwagenladungen voller Bargeld nach Griechenland karrt. Im Schnitt heben die Griechen täglich 200 bis 300 Millionen Euro ab. Können Sie sich das vorstellen? Im Jahr 2013 wurden die Abhebungen in Zypern auf 100 Euro pro Tag begrenzt. Es kam zu einem echten Bankrun. In Griechenland möchte man bis zuletzt signalisieren, dass alles in Ordnung ist. Deshalb wird bisher von drastischen Maßnahmen abgesehen. Extreme Vorgehensweisen wie Abhebebeschränkungen und Kapitalverkehrskontrollen  können zu Massenpanik und vollständigen Vertrauensverlust der Bevölkerung führen. Es gibt nichts gefährlicheres für Regierungen- vor allem wenn diese bankrott sind.


Die Griechen wissen genau, dass eine neue Drachme mit erheblichem Verlust für ihre Sparguthaben verbunden wäre. Sie holen daher alle Euros von der Bank und bunkern diese Zuhause. Ein Teil des Geldes wird auch ins Ausland gebracht, in Fremdwährungen oder Sachwerte getauscht. Auch Deutsche Sparer sollten sich das genau vor Augen führen. Entgegen der allgemeinen Meinung sitzen wir beim Euro nämlich alle in einem Boot.

Erfolgreiche EUR/USD-Analyse


Am 15.03.2015 schrieben wir: "Im Moment gehen wir allerdings davon aus, dass der Euro sich kurzfristig stabilisiert. Eventuell sogar einen Anlauf auf 1,10 USD startet. Der Trend ist allerdings weiterhin intakt und zeigt immer noch nach unten."

Die Analyse war ein absoluter Volltreffer. Der Euro erholte sich exakt bis in den Bereich kurz über 1,10 USD. Anschließend setzten wieder fallende Kurse ein. Aktuell notiert die Gemeinschaftswährung bei knapp über 1,05 USD. 

 

Des weiteren schreiben wir am 15.03.2015: "Wird die Parität unterschritten, könnte eine regelrechte Lawine bis in den 0,80er USD folgen."

 

Wie geht es nun weiter werden sich viele Leser fragen. Unsere Modelle signalisieren weiterhin einen Zielbereich im 0,80er Bereich. Wir gehen allerdings aktuell nicht davon aus, dass dies bereits in den nächsten Monaten eintreten wird. Der Euro hat eine große Unterstützung im Bereich der Parität. Wir erwarten im Moment eher eine schwache Seitwärtsbewegung, maximal einen sehr kurzen Rutsch unter die Parität mit anschließender Stabilisierung über 1,03 USD.

 

Mit Sicherheit lautet die große Frage, was Griechenland in den nächsten Wochen und Monaten macht. Sollten die Reparationszahlungen im geforderten Umfang fließen, wäre Griechenland so gut wie schuldenfrei. Die Staatsschulden von Deutschland würden in etwa um 13% steigen. Natürlich erscheint vielen dieses ganze Theater als ein schlechter Witz- in Berlin lacht im Moment aber wohl niemand. Tatsächlich stehen die Chancen für Griechenland in einem Gerichtsverfahren nicht sonderlich schlecht. Nichtsdestotrotz sieht man hier wieder in welch aussichtsloser Lage von EU-Versklavung sich die Hellenen befinden. Die Bevölkerung leidet seit Jahren massiv und man lässt die Griechen einfach nicht von vorne anfangen, da sich niemand in Brüssel das Scheitern des Euros und der EU-Institutionen eingestehen will. Wir geben dem Euro noch maximal drei bis fünf Jahre.

 

Im nächsten Marktkommentar werden wir uns genauer mit dem DAX und Ölpreis beschäftigen. Auch bei den Edelmetallen halten wir an unseren bisherigen Einschätzungen fest. Der "Investmentreport 2015- Was Privatanleger jetzt wissen müssen" wird voraussichtlich erst im Mai erscheinen.

 

*Die Veröffentlichungen auf dieser Seite stellen keine individuelle Wertpapier-, Vermögens- und Anlageberatung und auch keine Empfehlung zum Erwerb, Kauf bzw. zur Zeichnung des betreffenden Wertpapiers oder sonstiger Finanzinstrumente dar.


Sonderkommentar vom 11.04.2015:

„Nur Bares ist Wahres“ oder eher „Nun Bares, das war es!“

 

Das die Zahlungsmoral der einzelnen EU-Länder alles andere als „gemeinschaftlich“ ist verdeutlicht Griechenland aktuell mehr denn je. Immer wieder war die Spaltung der Gemeinschaftswährung in einen Nord- und Süd-Euro im Gespräch. Dabei wäre es fraglich ob der Nord-Euro überhaupt noch als Bargeld eingeführt wird. Das Zahlungsverhalten der einzelnen Staatsbürger zeigt nämlich ein höchst interessantes Bild: In Schweden verschwindet das Bargeld fast vollständig aus dem Alltag. Mittlerweile liegt der Anteil der Bargeldzahlungen bereits unter 25%. Hunderte Banken sind dort bereits komplett „bargeldlos“, also ohne Kassenschalter oder Geldautomaten. In vielen Einzelhandelsgeschäften kann nur noch elektronisch per EC- oder Kreditkarte bezahlt werden. In nahezu allen größeren Städten ist es nicht mehr möglich in öffentlichen Verkehrsmitteln mit Bargeld zu bezahlen. Selbst die Kirchen-Kollekte läuft in einigen Kirchen bereits elektronisch. In Dänemark ist eine ähnliche Entwicklung zu beobachten. Auch hier liegt der Bargeldanteil mittlerweile unter 35%.

 

In den Südländern sieht das aktuell noch ganz anders aus. In Rumänien liegt der Anteil an Barzahlungen aktuell bei über 85%. In Griechenland sogar bei über 90%. Selbst die „bargeldliebenden“ Deutschen schaffen es nur auf 53%.

 

Ja, die Zukunft ist elektronisch

 

Die Bargeldthematik geistert im Moment wieder stärker durch die Medienlandschaft. Es ist wichtig diese Debatte differenziert zu betrachten:

 

 

  1. Die „Technologisierung“ der Gesellschaft wird Bargeld zukünftig verschwinden lassen- in einigen Ländern früher in anderen später. Zahlungen werden blitzschnell, unkompliziert, transparent und effizient über diverse elektronische Geräte, wie z.B. Smartphones abgewickelt. Die physische Geldbörse erfährt damit eine Evolution und verschwindet weitgehend aus dem Alltag, wie z.B. die Taschenuhr.

  2. Dieser Trend spielt Regierungen und Politikern in die Karten. Sie sehen darin die einzigartige Möglichkeit der monetären Totalüberwachung. Steuern und Abgaben können zu 100% vollstreckt werden. Es gibt für die Staatsbürger keine Ausweichmöglichkeiten mehr: Alles ist erfasst und binnen weniger Sekunden auswertbar. Das ist insofern ein Problem, da die Staaten hoffnungslos überschuldet sind. Doch bereits das Gemeinschaftskunde-Buch lehrt uns: „Ein Staat geht nie bankrott, es sind immer seine Bürger.“ Der Zukunftstrend von vollelektronischem Zahlungsverkehr ist für die Bürger nur ein Segen, wenn die Regierungen und Zentralbanken kein Geldmonopol mehr besitzen. 

 

 

Der amerikanische Harvard-Ökonom Larry Summers trommelt nun bereits seit fast zwei Jahren für die Abschaffung des Bargelds. In der Politik findet er in Zeiten vom Damoklesschwert der Negativzinsen immer mehr Gehör. An winzige Zinssätze haben sich die Bürger bereits gewöhnt. Bei Null ist schließlich Schluss dachte man sich. Doch dann kam die EZB und verlangte von den Banken eine Einlagengebühr. Schließlich sollen diese Krediten vergeben um die Wirtschaft anzukurbeln und den Cash nicht nutzlos parken. Es hieß der „Negativzins“ betreffe nur Banken und Finanzinstitute. Doch nur wenig später machte sich die Commerzbank ernsthafte Gedanken über die Anwendung einer Einlagengebühr für hohe Guthaben. Natürlich nur für Firmenkunden. Privatpersonen und Sparer sind nicht betroffen. Es dauerte kein Jahr und die Skatbank im thüringischen Altenburg führte den Negativzins auch für private Sparer ein. Mittlerweile gibt es diverse Banken die im Firmenkundenbereich Guthabengebühren verlangen. Solche „Strafzinsen“ werden mittlerweile auch in der Schweiz und in Dänemark verlangt. Da die Einlagensätze negativ sind heben die Schweizer Pensionskassen aktuell ihre Franken in Bar ab und lagern diese in Schließfachanlagen. Die Transport-, Sicherungs- und Mietkosten sind geringer als der Verlust durch den Negativzins. In Australien wurde für das Jahr 2015 die Zwangsabgabe für Sparguthaben beschlossen. Jeder Sparer muss für die Summe seines Ersparten eine Abgabe entrichten. Es geht also nicht um eine Zinsabschlagssteuer, welche sich auf die Erträge der Einlagen bezieht, sondern um eine Abgabe für die bloße Existenz eines Sparguthabens.

 

Kampf dem Bargeld

 

Es ist logisch, dass bei diesen absurden Auswüchsen der Politik die Sparer ihr Geld unter das Kopfkissen oder ins Schließfach legen. Für die Regierungen sind Bargeld und alle weiteren anonymen Sachwerte ein Dorn im Auge. So nimmt die Verteufelung des Bargelds auch in der Eurozone weiter ihren Lauf. Die 500-Euro-Banknote ist bereits seit Jahren auf dem Rückzug. Anfänglich wurde diese wegen der hohen Zahl von gefälschten Scheinen von vielen Tankstellen nicht mehr angenommen. Mittlerweile können Sie an fast keiner Tankstelle mehr mit einem 200-Euro-Schein bezahlen. Auch in vielen Geschäften sind die großen Banknoten nicht mehr erwünscht. Der Trend läuft massiv gegen Bargeld. In Italien ist es bereits seit über zwei Jahren verboten Rechnungen größer 1000 Euro in Bar zu bezahlen. Es wird als Straftatbestand geahndet. Frankreich zieht aktuell nach und verbietet ab September ebenfalls Barzahlungen in Höhe von mehr als 1000 Euro. Sie können in diesen Ländern also nicht mal mehr eine Unze Gold anonym erwerben, da diese aktuell ca. 1150 Euro kostet. In Großbritannien verweigern Banken teilweise die Auszahlung hoher Barbeträge, bzw. fragen konkret nach dem Verwendungszweck und verlangen Identitätsnachweise. Begründet wird dies mit der Prävention von Geldwäsche. Auch in weiten Teilen Asiens beginnt nun die Erfassung der Vorgänge sogar an "Wechselbuden". Urlauber müssen beim Tausch in die Urlaubswährung ihren Ausweis vorzeigen. Anschließend werden Betrag, Datum und Namen erfasst und an eine zentrale Stelle weitergeleitet.

 

Die Staaten gehen beim Bargeld jetzt auf Treibjagd. Sie sind bankrott und ziehen die Schlinge immer enger um ihre „Staats-Bürgen(er). Es soll am Tag der Abrechnung keine Schlupflöcher oder Ausweichmöglichkeiten mehr geben. Offiziell wird das Vorgehen mit dem Kampf gegen Terrorismus, Drogenhandel, Steuerhinterziehern oder sonstigen Gaunern begründet. Letztlich führt es zur Totalüberwachung und trifft auch Großeltern, die ihrem Enkel ein Scheinchen zustecken. Im Jahr 2011 wurde der italienische Fußballnationalspieler Mario Balotelli bei einer Verkehrskontrolle in Großbritannien angehalten. Er hatte 25.000 Pfund in bar im Auto. Die Beamten befragten ihn umfassend über den Verwendungszweck und dokumentierten den Vorfall. Auf die Frage warum er diese Summe in Form von Bargeld mitführe antwortete er: „Weil ich es kann“.

 

Wenn Sie also aktuell anonym Sachwerte erwerben, sagen Sie sich doch einfach: „Weil ich es noch kann“.

 

*Die Veröffentlichungen auf dieser Seite stellen keine individuelle Wertpapier-, Vermögens- und Anlageberatung und auch keine Empfehlung zum Erwerb, Kauf bzw. zur Zeichnung des betreffenden Wertpapiers oder sonstiger Finanzinstrumente dar.


Marktkommentar vom 15.03.2015:

Adlerauge sei wachsam!

 

11.903 lautet also das neue DAX-Hoch. Beeindruckend, oder? Über 25% Plus in nicht einmal drei Monaten. Eine solch starke Anstiegsbewegung ist uns bisweilen beim DAX nicht bekannt. Eine wirkliche außergewöhnliche Situation die anzeigt, dass es unter der Oberfläche des Finanzmarkts deutlich brodelt. In einem unserer letzten Marktkommentare schrieben wir „Und trotzdem muss man sich fragen was das eigentlich noch wert ist, an einem Tag an dem die Währung der enthaltenen Werte um 1,5% fällt.“ Und genau das ist der entscheidende Punkt. Die aktuellen Sensationsanstiege muss man fundamental begründet klar der Euroentwicklung in die Schuhe schieben. 

 

Jeder der aktuell im DAX investiert ist oder investieren möchte sollte sich das klar vor Augen halten. Durch die Geldpolitik der EZB und der miserablen Lage vieler Euro-Länder, befinden wir uns in einer Situation, in der die DAX-Aktien nur für inländische Investoren sensationelle Gewinne erwirtschaftet haben. Innerhalb des Euro-Raums sind diese Investoren also real reicher geworden. Längere Urlaube oder mehr Importgüter können sie sich allerdings nicht leisten, da der Euro in nahezu allen Währungen massiv an Wert verliert. So mag es kaum verwundern, dass der DAX in Euro gemessen bei annähernd 12.000 Punkten steht, in Kanadischen Dollar allerdings mit etwas über 9000 Punkten niedriger steht als vor über einem Jahr bei knapp 9500 Punkten. Bitte lassen Sie sich den letzten Satz noch einmal auf der Zunge zergehen. Eine tolle DAX-Rallye haben wir da aktuell, nicht wahr?

 

Vergleich: DAX-Entwicklung zu EUR/USD (Quelle: finanzen.net)
Vergleich: DAX-Entwicklung zu EUR/USD (Quelle: finanzen.net)

DAX bei 40.000 Punkten?

 

Das ist der Grund warum wir Aktien momentan nicht im Fokus haben. Wir sind der Meinung, dass es nicht die richtige Aktie ist, die uns bei den anstehenden Turbulenzen  über Wasser halten wird, sondern die richtige(n) Währung(n). Das bedeutet nicht, dass Aktien keine Rolle spielen werden! Wir werden uns im zweiten Quartal speziell mit US-Aktien beschäftigen da diese für die kommenden ein bis zwei Jahre hoch interessant werden könnten. Es ist nur wichtig zu verstehen, dass Aktien (besonders europäische und deutsche Werte) nicht der Weisheit letzter Schluss sind, wie in den Medien täglich propagiert. Wir erwarten ein finales Top des deutschen Aktienindex in den nächsten 6 Monaten. Es ist gut möglich, dass wir beim DAX erst den Startschuss gesehen haben und der Index noch auf über 15.000 Punkte steigt. Dies würde die jetzt schon ohnehin verblüfften Marktteilnehmer vollends in die überschwängliche Traumwelt voller Endorphine schicken. Im Internet kursieren bereichts Artikel über einen "DAX-Superzyklus" mit einem Kursziel von 40.000 Punkten. Eine bilderbuchhafte Stimmungslage für einen mittelfristigen Crash.

 

Deutsche Autobauer jubeln (noch)

 

Der Treiber dafür dürfte dann der weiter schwache Euro sein. Gestern erst las ich folgende Überschrift in der Zeitung: „Erfolgsbeteiligung: BMW zahlt Facharbeitern 8365 Euro“. Das dürfte ebenfalls ein neuer Rekord sein. Die deutschen Autobauer leben im Moment im Schlaraffenland. Was interessieren BMW die Euros, wenn der Hauptteil der Fahrzeuge im Ausland gegen starke Währungen getauscht wird? Da die Premium-Hersteller im Euroraum immer weniger Fahrzeuge absetzen (im Vergleich zum amerikanischen oder chinesischen Markt), entsteht eine regelrechte Hebelwirkung auf deren Aktienkurse. Mehrere Rekordverkaufszahlen hintereinander und höchste Erfolgsbeteiligungen sind nicht für immer aufrechtzuerhalten. Sie signalisieren einen Hochpunkt in der Branche, nachdem wir in den Jahren 2008 und 2009 einen Tiefpunkt hatten. Die gesamte deutsche und europäische Industrie ist zu stark vom Export abhängig geworden. Wenn die globale Konjunktur, bzw. China und USA abkühlen, werden die massiven Probleme im Euroraum nicht mehr zu verstecken sein. Europa wird es regelrecht „verspulen“, wie man im Schwabenland sagt. Dies wird dann auch der Auslöser für die große Staatsschuldenkrise sein, da sinkende Steuereinnahmen und Vertrauensverlust die gewaltigen Schuldenberge zum Einsturz bringen werden.

 

Der DAX ist momentan auch Fluchtburg für die europäischen Investoren, da er die höchste Qualität im Euroraum bietet. Bei einem GREXIT könnte das den Index durchaus noch weiter treiben. Wilde Kursschwankungen oder auch eine starke Korrektur liegen ebenfalls im Bereich des Möglichen. Wir empfehlen daher den DAX nicht zu handeln. Shorteinstiege mögen verlockend sein, sind allerdings mit einem sehr hohen Risiko behaftet. Wer den Bullen bis zum Ende (in 6 Monaten?) reiten möchte, sollte dies mit dividendenstarken Standardaktien tun. Wir mahnen allerdings eindringlich zur Vorsicht.

Siemens kurz vor Ausbildung eines neuen Hochs. Bestätigung neuer Hochs dann bei allen drei Standardwerten. (Quelle: finanzen.net)
Siemens kurz vor Ausbildung eines neuen Hochs. Bestätigung neuer Hochs dann bei allen drei Standardwerten. (Quelle: finanzen.net)

Da stimmt doch was nicht

 

Die Berichterstattung zur „Griechenland-Krise“ wird für uns immer diffuser. Die unterschiedlichsten und gegensätzlichsten Artikel geistern aktuell durch die Zeitungen und Onlinemedien. Wir werden das Gefühl nicht los, das hier etwas im Busch ist. Vergangene Woche äußerte sich Herr Schäuble höchst mysteriös zu einem Ausstieg Griechenlands aus dem Euro. Wenn wir uns die charttechnische Situation im EUR/USD ansehen, kann man tatsächlich ein solches Szenario erkennen. Der Euro notiert mittlerweile bereits unter 1,05 USD und hat Unterstützung in Bereich 1,03 USD und 1,00 USD. Wird die Parität unterschritten, könnte eine regelrechte Lawine bis in den 0,80er USD folgen. Wäre das ein GREXIT mit seiner zerstörenden Wirkung auf das Investoren-Vertrauen des Euros? Vielleicht. Im Moment gehen wir allerdings davon aus, dass der Euro sich kurzfristig stabilisiert. Eventuell sogar einen Anlauf auf 1,10 USD startet. Der Trend ist allerdings weiterhin intakt und zeigt immer noch nach unten. Wie in den letzten Marktkommentaren beschrieben, sollten Sie sich unbedingt dagegen absichern. Edelmetalle, Sachwerte und Liquidität in Fremdwährungen sollten dabei an erster Stelle stehen.

 

Am 29.03. und 05.04. wird es urlaubsbedingt keine Marktkommentare und Neuigkeiten geben. Vielen Dank für Ihr Verständnis.

 

*Die Veröffentlichungen auf dieser Seite stellen keine individuelle Wertpapier-, Vermögens- und Anlageberatung und auch keine Empfehlung zum Erwerb, Kauf bzw. zur Zeichnung des betreffenden Wertpapiers oder sonstiger Finanzinstrumente dar.


Sonderkommentar vom 11.03.2015:

Please fasten your seatbelts!

 

Mamma Mia, was ist zur Zeit denn alles los? Real Madrid verliert Heimspiele, Griechenland will deutsches Eigentum beschlagnahmen und der Euro fällt schneller als man darüber schreiben kann. Und was macht der DAX? Na was wohl, steigen. Die „Hoffnung auf eine Konjunkturaufhellung“ trieb ihn heute auf über 11.800 Punkte. Zwar hatte der DAX im Laufe der Woche, man glaubt es kaum, einen ganzen Prozentpunkt nachgegeben, dennoch musste es sich hier wohl um einen Systemfehler gehandelt haben, der binnen weniger Stunden wieder behoben wurde. Turbulent geht es auch an den Devisenmärkten zu. Ja, das ist tatsächlich der Euro-Kurs der da bei 1,05 USD notiert. Die Einheiz-Währung, wie es Herr Meyer so schön ausdrückt, scheint sich in Luft aufzulösen: Der Euro schafft am unteren n-tv-Bildschirmrand nicht mal einen einzigen Durchlauf ohne Wertverlust- zumindest gefühlt. Die Edelmetallpreise rauschten ebenfalls in den Keller. Silber verfehlte hauchdünn sein letztes Tief und notiert in der Nähe des 5-Jahres-Tiefs. In Dollar wohlbemerkt!    

 

Der Währungskrieg

 

Hatten sich die deutschen Leitmedien in den letzten Wochen noch am „Niedergang“ des russischen Rubels ergötzt und über die katastrophale Lage der ukrainischen Hrywnja berichtet, droht dem Euro nun ähnliches Ungemach. Das verschmähte Gold notiert in diesen beiden Währungen in der Nähe des Allzeithochs. Dies könnte auch beim Euro bald der Fall sein. Der von uns erwartete Kurssturz der Edelmetalle sorgt nämlich nicht für Kauflaune in der Eurozone. Wie bereits mehrfach geschrieben, bleibt der Goldpreis in Euro auf hohem Niveau stabil, obwohl der Leitkurs Gold in US-Dollar neuen 5-Jahres-Tiefs entgegensteuert. Wer es immer noch nicht getan hat, sollte jetzt bei den Edelmetallen zugreifen- das finale Tief bei 1000 USD zu erwischen bringt Ihnen nichts, wenn Sie für die Unze 1200 Euro auf den Tisch legen müssen. Da die Inlandszahlungen fast ausschließlich in Euro abgewickelt werden, interessiert der schwache Euro im Moment fast niemanden. Die Urlaubswährung ist halt etwas teurer. Tatsächlich werden die Auswirkungen des schwachen Euros in den kommenden Monaten immer deutlicher zu Tage treten. Preise für Importwaren wie Erdöl- und Erdgas, Computer, Metalle, Bekleidung etc. werden steigen. Im Gegenzug decken sich die Amerikaner im Moment mit Premiumautos aus Deutschland und europäischen Aktien ein. Heute haben unsere Freunde aus Übersee den DAX nachbörslich nochmal ein gutes Stück höher geschickt. Mittlerweile sind es heute bereits +3%. Natürlich wird der Euro nicht in dieser Geschwindigkeit weiter fallen, denn sonst wäre er noch in diesem Jahr Geschichte. Allerdings geht es nicht um die Zwischenerholungen sondern um den Trend. Ein Trend ändert sich nicht alle paar Wochen. Wir haben unser Ziel für den EUR/USD bei unter 0,90 genannt und stehen weiter dazu. Langfristig gehen wir von noch tieferen Kursen aus. Beobachten Sie also genau, was Sie für Ihre Draghi-Quittungen noch bekommen.

 

Sicherer Hafen: Sparbuch?

 

Der untere Chart ist übrigens nicht die Entwicklung einer Börsen-Luftbude, sondern die Ihres Sparbuches wenn Sie es vor einem Jahr mit in den USA-Urlaub genommen hätten! Da spielen die niedrigen Zinsen auch keine Rolle mehr...

Quelle: www.finanzen.net

Herr Schäuble sieht’s gelassen: "Dass der Eurokurs jetzt im Vergleich zum Dollar ein ganzes Stück abgesunken ist, das war ja wohl nicht völlig ungewollt, und es gibt ja dafür auch Argumente. Das ist auch nicht so entscheidend. Entscheidend ist, dass sich insgesamt in Europa die wirtschaftliche Entwicklung zum Besseren wendet, langsam, aber immerhin. Dieses Europa ist mehr als nur Euro und Euroraum". Was soll man dazu noch sagen? Ich weiß nicht mit welchen Göttern Herr Schäuble kommuniziert, aber Europa steuert auf eine Wirtschaftskrise zu, an die man sich noch in 100 Jahren erinnern wird. Jugendarbeitslosigkeiten von über 50% , katastrophale staatliche Misswirtschaft,  und gigantische Staatsschulden sind das Ergebnis vom politischen „Friedensobjekt“ der Eurozone. Und dann fordern die Autokraten in Brüssel auch noch eine europäische Armee. Wer würde denn für dieses politische Hirngespinst kämpfen?

 

Wenn Sie in Herrn Schäubles Spur fahren möchten, nur zu. Sie brauchen für ihn nicht mal eine Verfügungsberechtigung auf Ihrem Konto einräumen. Geplante Enteignungen von deutschen Immobilienbesitzern in Griechenland- ist das der europäische Frieden?

 

Aufwachen- jetzt!

 

Wir können uns nur wiederholen: Investieren Sie einen Teil Ihres Vermögens in anonyme Sachwerte. Der Staat greift zu immer drastischeren Maßnahmen, die schon bald auch außerhalb Griechenlands Anwendung finden könnten. Liquide Vermögen sollten Sie keinesfalls nur in einer Währung halten. Es macht Sinn über mindestens drei Fremdwährungen zu streuen. Lesen Sie hierzu auch unseren letzten Marktkommentar. Auch wenn es in den Fingern juckt, seien Sie vorsichtig bei europäischen und deutschen Aktien. Diese Indices sind definitiv überhitzt und befinden sich in einer Topbildung. Auch wenn die folgenden Monate bei den „Zuschauern“ qualvolle Schmerzen hervorrufen, werden sie uns spätestens im Herbst dankbar sein. Das sind genau die Situationen in denen man enorm viel Selbstdisziplin benötigt. Laufen Sie nicht der Masse nach, auch wenn diese noch einige Zeit in die richtige Richtung zu laufen scheint. Investieren Sie jetzt antizyklisch und beginnen Sie mit dem Erwerb von Edelmetallen.

 

Am 29.03. und 05.04. wird es urlaubsbedingt keine Marktkommentare und Neuigkeiten geben. Vielen Dank für Ihr Verständnis.

 

*Die Veröffentlichungen auf dieser Seite stellen keine individuelle Wertpapier-, Vermögens- und Anlageberatung und auch keine Empfehlung zum Erwerb, Kauf bzw. zur Zeichnung des betreffenden Wertpapiers oder sonstiger Finanzinstrumente dar.


Marktkommentar vom 07.03.2015:

Rocket, Record & Co!

 

11.600 heißt die neue Bestmarke beim DAX. Und trotzdem muss man sich fragen was das eigentlich noch wert ist, an einem Tag an dem die Währung der enthaltenen Werte um 1,5% fällt. Der DAX ist seit Anfang des Jahres bereits über 20% gestiegen. Wirkliche Korrekturen oder Verschnaufpausen gab es nicht. Aus dieser impulsiven Bewegung ziehen wir in unserer Analyse zwei Schlüsse: Wir befinden uns sehr wahrscheinlich in einer dritten Welle (Antriebswelle). Der DAX vollzieht innerhalb der nächsten 6 Monate seine Top-Bildung.

 

Im Moment sehen wir den DAX in einem Übergang in Welle 4. Das kräftige Aufwärtsmomentum sollte sich demnach jetzt abschwächen. 4er-Wellen sind allerdings oft komplex und unberechenbar. Wir empfehlen deshalb keine Trading-Aktivitäten beim DAX. Eine Korrektur in den Bereich 10.500 Punkte könnte man noch einmal für einen konservativen Long-Einstieg nutzen. Das Chance-Risiko-Verhältnis ist allerdings nicht wirklich gut, da wir uns mit ziemlicher Sicherheit am Ende eines langjährigen Bullenmarktes befinden. Die schiere Ignoranz der Marktteilnehmer, die den Index täglich höher schiebt, ist ein alarmierendes Zeichen. Im Moment werden alle potentiell belastenden Faktoren ausgeblendet. Dieses Verhalten lässt sich oft vor finalen Hochpunkten des Marktes beobachten. Es ist schwer einzuschätzen wie viel Kraft der Bulle noch hat und dementsprechend gefährlich sich ihm entgegenzustellen. In Griechenland steht der finanzielle Super-GAU kurz bevor (und ist so wahrscheinlich wie nie zuvor) und in Frankfurt geht die Party munter weiter. In Anbetracht dieser Sorglosigkeit, gehen wir nach einer Korrektur bis etwa 10.500 Punkte von einem Anlaufen der 12.500 Punkte-Markte aus. Die weitere Entwicklung in den kommenden Wochen wird uns Aufschluss darüber gehen, ob wir in diesem Bereich das finale Top ausbilden.

 

Die amerikanischen Indices erscheinen uns aktuell wesentlich gesünder. Der starke Dollar und das Damokles-Schwert „Zinserhöhung“ tun ihr übriges dazu. Die Stimmung ist nicht so aufgeheizt wie in der Eurozone, bzw. beim DAX. Auch wenn die US-Indices gemeinsam mit dem DAX eine Korrektur einläuten, bzw. sogar einen Trendwechsel beginnen, könnten diese Ziel einer Kapitalflucht aus der Eurozone werden und auch im nächsten Jahr noch deutlich zulegen. Auch wenn die Amis gewaltige Gefahren und Probleme sowohl im Finanz- als auch im Wirtschaftssektor haben, sehen wir die mittelfristige Entwicklung bei weitem nicht so schwarz wie die der Eurozone.

 

Der Euro geht vor die Hunde- eine persönliche Warnung!

 

Für viele Menschen ist das Griechenland-Theater mittlerweile zum Comedy-Ersatz geworden. Der griechische Finanz-Stuntman Varoufakis will mit Hausfrauen und Studenten auf Steuersünderjagd gehen. Touristen sollen Steuerbetrüger aufspüren und der Regierung melden. Die Regierung fordert von Deutschland Milliardenzahlungen aufgrund Nazi-Verbrechen in der Vergangenheit. Sicher hat dies einen gewissen Unterhaltungswert. Den wenigsten sind allerdings die katastrophalen Auswirkungen auf die griechische Bevölkerung und auf die EU-Steuerzahler bekannt. Griechenland hat jetzt seine Rentenkasse geplündert um dringende Kredite bedienen zu können. Das Land ist im Prinzip nur noch Tage von einem Staatsbankrott entfernt. Auch wenn mittlerweile offen über den GREXIT und dessen „Unbedrohlichkeit“ für den Euro diskutiert wird, war die Lage für unsere Währung selten so ernst. Wie mittlerweile bekannt sein dürfte, gehen wir bereits seit einigen Jahren vom Scheitern dieser Währung aus. Das ist keine Meinung oder Spekulation sondern simple Ökonomie und Mathematik. Die „Kunstwährung“ Euro kann so nicht fortbestehen und wird mit großer Sicherheit seinen 20. Geburtstag nicht mehr erleben. In kleinerem Kreis haben wir bereits bei Kursen von 1,40 USD vor der Parität gewarnt. Das wir in so großen Schritten draufzugehen hätten wir damals nicht für möglich gehalten. Letzte Woche ist der Kurs unter 1,10 USD gerutscht und nimmt nun beschleunigt Kurs auf die Parität. Wir gehen mittelfristig von Kursen unter 0,90 USD aus. In nahezu allen relevanten Währungen läuft der Trend gegen den Euro!

 

Wir möchten an dieser Stelle alle Leser auffordern sich darüber Gedanken zu machen. Wir werden dieses Thema auch in unserem "Investmentreport 2015- Was Privatanleger jetzt wissen müssen" ausführlich behandeln. Doch eines vorweg: Sämtliche Geldvermögen, Sparanlagen und Liquiditätspolster halten die Deutschen fast ausschließlich in einer einzigen Währung. Warum? Wo ist hier die selbst von den Mainstreammedien empfohlene Diversifikation? Was bringt es Vermögen auf verschiedene „Anlageprodukte“ aufzuteilen, wenn diese alle in einer einzigen Währung notieren? Wir haben unsere Liquiditätspolster in Form von Bargeld auf acht Fremdwährungen aufgeteilt. Diese Fremdwährungen sind als „Fluchtwährungen“ bekannt und profitieren massiv von der anhaltenden Euro-Schwäche. Es sind die Währungen funktionierender, überschaubarer Wirtschaftsräume, sehr geringer Staatsverschuldungen und rohstoffreichen Landschaften. Daneben steht für viele Investoren eben noch die Weltleitwährung des US-Dollars. Wir empfehlen Ihnen und Ihren Familien daher dringend über eine Diversifikation von Euro-Guthaben nachzudenken. Auch wenn nur 10% in einer Fremdwährung gehalten werden, bietet dies eine gewisse Absicherung. Sie sollten sich vorwiegend auf diese Fremdwährungen konzentrieren:

 

  • US-Dollar (USD)
  • Australischer Dollar (AUD)
  • Neuseeland Dollar (NZD)
  • Hongkong-Dollar (HKD)
  • Norwegische Krone (NOK)
  • Kanadischer Dollar (CAD)

 

  • (Schweizer Franken (CHF))
  • (Chinesischer Renminbi Yuan (CNY))
  • Finger weg vom japanischen Yen!!!

 

 

Keine Überraschungen bei den Edelmetallen 

 

Gold und Silber haben am Freitag unsere Kritiker in Stillschweigen versetzt. Wie erwartet ging der Abverkauf weiter. Gold erreichte 1165 USD und Silber 15,94 USD. Für Gold- und Silberkäufer in Euroland bringt dies leider nach wie vor nichts- auch darauf hatten wir bereits hingewiesen. Deshalb gilt es jetzt in Edelmetalle einzusteigen, auch wenn wir das Dollartief unter 1100 USD noch nicht gesehen haben. Sämtliche Short-Aktivitäten sind von jetzt an ebenfalls mit Vorsicht zu genießen. Auf den letzten Metern dabei sein zu wollen ist nicht ungefährlich. Nach der Bodenbildung gehen wir von einem explosivem Aufwärtstrend aus, der den Edelmetallinvestoren endlich wieder ein breites Grinsen ins Gesicht zaubern dürfte. Die Goldminenaktien halten sich noch recht gut. Wir gehen allerdings davon aus, dass es hier zu einem letzten Blutbad kommt, wenn der Markt bei Gold neue Lows generiert. Diesen „Ausverkauf“ werden wir dann nutzen um die Minenpositionen aufzustocken. Hierzu wird es rechtzeitig einen Minen-Report geben der unsere Premium-Minen vorstellt, mit welchen atemberaubende Gewinne möglich sind. In der letzten Edelmetallhausse erlebten viele dieser Werte eine Verzehn- oder Verzwanzigfachung. Es lohnt sich dabei zu sein!

 

*Die Veröffentlichungen auf dieser Seite stellen keine individuelle Wertpapier-, Vermögens- und Anlageberatung und auch keine Empfehlung zum Erwerb, Kauf bzw. zur Zeichnung des betreffenden Wertpapiers oder sonstiger Finanzinstrumente dar.


Marktkommentar vom 01.03.2015:

Große Depression 2.0?


Neue Woche- neue Rekorde. Die großen Indices wie Dow Jones und DAX sind nicht zu bremsen. Die aktuelle Entwicklung erinnert eher an einen Raketenstart als die üblichen Börsentage. Auch wenn in den nächsten Tagen eine Abkühlung ins Haus stehen könnte, so darf bezweifelt werden, dass es sich schon um „die“ Trendwende handelt, die wir bereits seit einiger Zeit erwarten. Es ist beeindruckend wie schnell die DAX-Rücksetzer gekauft werden und der Index direkt weiter nach oben durchmarschiert. Die Euphorie erinnert aber auch an eine starke Übertreibung, bzw. eine Topbildung.


Auch wenn unsere Elliott-Wave-Counts bereits seit geraumer Zeit diverse Trendumkehrsignale zeigen, behält der Markt letztlich Recht. Man kann nie ausschließen, dass man sich aktuell in einer fehlerhaften Zählweise befindet. Etliche Analysten sehen die großen Aktienindices im Moment in einer dritten steigenden Welle. Die impulsiven Kursentwicklungen der letzten Monate würden freilich zu diesem Szenario passen. Die anschließende vierer Welle könnte sehr komplex werden und den DAX auf bis zu 8000 Punkte konsolidieren. Freilich würde uns die letzte steigende fünfer Welle dann über 15.000 Punkte heben. Das ist ein Szenario, welches wir im Moment noch als unwahrscheinlicher betrachten. Das wesentlich wahrscheinlichere Szenario ist, dass wir uns speziell bei den europäischen Indices in der Nähe einer Topbildung und eines Trendwechsels befinden. Diese letzte Berg-Etappe könnte aber durchaus noch 6 Monate andauern.

 

Beide Szenarien muss man im Licht der kommenden Wirtschaftskrise sehen. Wir sind der Meinung, dass man die Börsen heute grundsätzlich anders betrachten und bewerten muss als noch in der Vergangenheit. Unternehmenszahlen und die Bewertung von Unternehmen in Manier der „alten Schule“ sind zu kurz gegriffen. Das globale Wirtschafts- und Finanzsystem steht vor einem grundlegenden Wechsel, bei welchem die Börsen nur einen überschaubaren Teil darstellen. Die absurd hohen Bewertungen von Firmen wie Twitter, Tesla & Co sind nur ein Symptom für die gewaltigen Veränderungen der internationalen Kapitalströme. Mit einem gesunden Menschenverstand kommt man als Anleger hier nicht mehr weit. Je weiter wir uns der großen Staatsschuldenkrise nähern, desto intensiver muss man sich auch mit den Kapitalströmen in die Privatwirtschaft, also Aktien und Unternehmensanleihen beschäftigen. Es könnten so gewaltige Verwerfungen bei den internationalen Währungen bevorstehen, dass die Aktienmärkte noch eine ganze Weile in die Höhe klettern. Auf der anderen Seite könnte das kollabierende Vertrauen in die Staaten (Politiker) und die beginnende Wirtschaftskrise Auslöser eines Börsencrashs sein und wie bei der Großen Depression 1929, die Deflationsphase einläuten. Bei all den gigantischen Zeitbomben in unserem Finanzsystem, gehen wir bei der kommende Wirtschaftskrise davon aus, dass deren Ausmaß das der Großen Depression übertreffen wird. Warum das sehr wahrscheinlich der Fall sein wird, können Sie in unseren Spezialreports oder früheren Marktkommentaren nachlesen. Unsere Primärerwartung für die europäischen Indices, ist aktuell eine Topbildung und nachhaltige Trendumkehr innerhalb der nächsten 6 Monate. Das Kursgeschehen der nächsten Wochen und Monate wird uns weitere Aufschlüsse darüber geben.


Läuft wie geschmiert? 


Die kommende Depression würde auch unseren Elliott-Wave-Count für Öl fundamental erklären. Wir befinden uns aktuell in einer korrektiven Bewegung im Abwärtstrend. Unser mittel- bis langfristiges Ziel für Öl liegt bei ca. 30 USD. Bei der erwarteten Vollbremsung der Weltwirtschaft eine durchaus realistische Notierung.

 

Im Gegenzug bedeutet ein so niedriger Ölpreis auch einen starken US-Dollar, was bisher in allen Deflationsphasen zu beobachten war. Der Aufwärtstrend bei US-Dollar hat in nahezu allen internationalen Währungen bereits begonnen. Besonders deutlich zu erkennen am Kurs des Euros, bzw. Yen.

 

Die scheinbar nicht enden wollende Korrektur der Edelmetallpreise


Die Edelmetalle leiden gewöhnlich unter einem starken Dollar. Was aktuell auch ersichtlich ist. Vor dem neuerlichen Einbruch haben wir unsere Leser frühzeitig informiert. Das werden wir auch tun, wenn der Startschuss für die kommende Rallye der Edelmetallpreise fällt. Auch wenn der US-Dollar während der Deflationsphase weiter steigt, werden die Edelmetalle ihren Platz in diesem Umfeld finden. Der Vertrauensverlust in die Staaten und später auch in die Papierwährungen, wird den Edelmetallen deutlichen Aufwind verleihen. Die geopolitischen Risiken in der Ukraine und der sich immer stärker aufbauende Konflikt zwischen Ost und West, könnten ebenfalls für signifikante Kursbewegungen an den Märkten, bzw. Edelmetallen sorgen.

 

Da wir jetzt unmittelbar vor signifikanten Veränderungen im globalen Finanz- und Wirtschaftsgeschehen stehen, werden wir bis April unseren „Investmentreport 2015- Was Privatanleger jetzt wissen müssen“ veröffentlichen. Die Umsetzung der darin enthaltenden Informationen könnte sich als wegweisend für den Schutz Ihres Vermögens erweisen. Den Report sollten Sie auf keinen Fall verpassen!  


*Die Veröffentlichungen auf dieser Seite stellen keine individuelle Wertpapier-, Vermögens- und Anlageberatung und auch keine Empfehlung zum Erwerb, Kauf bzw. zur Zeichnung des betreffenden Wertpapiers oder sonstiger Finanzinstrumente dar.


Marktkommentar vom 22.02.2015:

Feel the power?

 

Der gleichklingende Dachs ist zwar offiziell ein Raubtier aber wirklich kraftstrotzend und gefährlich sieht er dennoch nicht aus. Wie wäre es also mit einer Umbenennung des Deutschen Aktienindex in „BULL“ oder „BUFFALO“? Zweifelsfrei würde diese Bezeichnung besser zur aktuellen Kursentwicklung passen. Auch diese Woche gab es ein neues Alltime-High, fragen Sie mich bitte nicht das wievielte in den letzten Monaten. Die Stimmung am Markt ist unterschwellig euphorisch. Es läuft einfach schön nach oben, besonders viel Wirbel wird aber nicht darum gemacht. Positive Nachrichten aus Griechenland haben den DAX am Freitag nachbörslich auf über 11.120 Punkte angehoben.

 

Negative Nachrichten aus der letzten Woche konnten dem Index hingegen nicht viel anhaben. Der Bulle ist extrem stark und es ist sehr gefährlich sich ihm entgegenzustellen. Aber ist es wirklich klug ihn bis zum Schluss zu reiten? Kurzfristig ist der DAX reif für eine Korrektur. Ob dabei die 10.000 Punkte unterschritten werden ist allerdings fraglich. Keine Frage, der Bullmarkt ist intakt, aber in welcher Phase befinden wir uns?

 

Die Schwierigkeit besteht darin eine bevorstehende Trendumkehr zu erkennen. Es scheinen weitaus größere Kräfte am Werk zu sein als wir bisher angenommen haben. Griechenland, Ukraine und viele weitere Brandherde halten insbesondere die ausländischen Investoren nicht von Engagements im DAX ab. Die deutliche Abkühlung der Weltwirtschaft im zweiten Halbjahr 2015 wird die europäischen Aktienmärkte zur Besinnung bringen- wenn nicht bereits vorher wirkliche „Bad News“ kommen. Man muss die ganze Situation auch im Big Picture sehen: Die enormen (in den letzten Jahren geschaffenen) Geldmengen der Zentralbanken müssen sich in diversen Asset-Klassen ausdrücken. Dazu gehören auf jeden Fall die Aktienmärkte. Wir stellen uns deshalb nicht per se gegen weiter steigende Aktienkurse, allerdings sind die Risiken mittlerweile sehr groß. Die Flut der Zentralbanken hebt alle Boote an den Märkten. Aktien von Quatschbuden und Traumfabriken sind mit etlichen Milliarden bewertet. Auch gute Substanzwerte sind in Anbetracht ihrer Unternehmenszahlen überbewertet. Doch im Moment sind die Kapitalströme stärker, da es scheinbar keine wirklichen Alternativen gibt. Die Eigendynamik welche sich hier entwickelt hat, ist besorgniserregend. Die Wertpapierkäufe auf Kredit haben ebenfalls wieder neue Höchststände erreicht. Wenn Sie also in großem Umfang weiter auf dem Bullen reiten wollen, sollten Sie sich gut festhalten!

 

Quelle: www.finanzen.net

Blasen wohin das Auge schaut

 

Das billige Geld fördert die Entstehung von Blasen. Immobilien sind nicht deshalb so teuer da sie eine tolle Anlageklasse darstellen, sondern weil der Zins so niedrig ist! Immer mehr Menschen zieht es in die eigene Immobilie. Bei vielen Finanzierungen spielt nur noch die monatliche Rate eine Rolle, die dank der Niedrigzinsen, für viele immer erschwinglicher wird. Oftmals mangelt es an Weitblick, da etwaigen Zinserhöhungen in der Zukunft wenig Beachtung geschenkt wird. Auch haben die Finanzierer ein Interesse an möglichst hohen Kreditvolumen, da die Marge durch die niedrigen Zinsen natürlich gesunken ist. Entsprechend muss auch eine größere Anzahl an Krediten verkauft werden. Das Risiko liegt für den Kreditnehmer aber nicht nur in der später zu erwartenden Zinserhöhung, sondern auch im Investitionsobjekt und seiner Solvenz. Wenn die Immobilie deutlich an Wert verliert (Einbruch am Immobilienmarkt, schlechte Lage, etc.), kann und wird die Bank eine Aufstockung der hinterlegten Sicherheit fordern. Kann der Kreditnehmer nicht in gefordertem Umfang „nachschießen“, besitzt der Gläubiger das Recht den Kreditvertrag zu kündigen. In nahezu allen Fällen wird dann die Immobilie vom Gläubiger verkauft oder versteigert und der Schuldner guckt in die Röhre. Das gleiche Schicksal ereilt den Schuldner auch bei Nichtbedienung der monatlichen Rate. Arbeitslosigkeit oder sonstige Einkommensverluste stellen daher ein ebenso großes Risiko dar. Das „Klumpenrisiko“ bei finanzierten Immobilien ist daher enorm hoch. Es liegt auf der Hand, dass der ultraniedrige Zins zu einer Vermögenspreisinflation und somit zu einer Blase am Immobilienmarkt geführt hat. Auch wenn der Bundesbankchef Herr Weidmann das noch bestreitet, ist die Sache eindeutig.

 

Wir können diese Asset-Price-Inflation genauso am Kunstmarkt beobachten. Das beste Beispiel ist das Gemälde „Onement VI“, das bei Sotheby’s in New York für 44 Millionen Dollar versteigert wurde. Ohne eine Diskussion über Kunst oder Bekanntheit des Künstlers auszulösen, möchte ich behaupten, dass das absolut absurd ist. Und dieses Bild ist bei weitem keine Ausnahme auf dem Kunstmarkt.


Onement VI - Barnett Newman

 

Ähnlich sieht es auch auf dem Oldtimermarkt aus. Die absoluten Raritäten tummeln sich bereits einige Zeit im Bereich vieler Millionen. Mittlerweile ziehen aber auch die Preise für Fahrzeuge aus den 70er und 80er deutlich an. Speziell für Modelle von Porsche und Mercedes werden hohe fünfstellige Summen auf den Tisch gelegt. Keine Frage, allein die riesigen Geldmengen machen diese hohen Preise möglich.

 

Wie in allen Asset-Klassen werden auch diese Entwicklungen stark korrigieren, bzw. „Blasen platzen“. Solange die Papierwährungen nicht kollabieren, werden die Kapitalströme dann wieder in andere Anlageklassen fließen. Davon werden letztlich auch die Edelmetalle enorm profitieren. Gold und Silber bilden noch in diesem Jahr ihren Boden aus. Danach erwarten wir hier eine besonders spektakuläre Rallye, die auch in einer gigantischen Blase enden wird- aber diesmal sind Sie von Anfang an dabei und besitzen einen Vermögenswert, den Sie und selbst Ihre Ur-Enkel in den Händen halten können!

 

NEU: Unsere Kategorie Minen wurde frisch überarbeitet. Schauen Sie doch einmal rein.

 

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Sonderkommentar vom 19.02.2015:

Narri Narro, der Euro fällt ins Klo!

 

Nicht schon wieder die Griechen... Es erinnert an einen langweiligen Sonntagabend Tatort was hier täglich aufgeführt wird. Tsipras hat ein weiteres Loch mit 60 Milliarden gefunden. Wo hatte sich das nur versteckt? Man weiß es nicht. Wie so vieles im Griechen-Dilemma... Die Hellenen mucken mächtig auf und die EU macht einen auf bockig. GREXIT und viele weitere bunte Horrorszenarien geistern durch die Medien.

 

Der griechische Bock liegt am Boden und zuckt nur noch schwach vor sich hin. Wann bekommt er endlich seinen Gnadenschuss? Griechenland ist fertig. Das Land ist so was von pleite, dass nicht einmal der Pleitegeier noch etwas Brauchbares herauspicken kann. Es ist einfach nur noch lästig, wie die EU immer weiter an diesem Bock rumstochert. Er wird nicht mehr aufstehen! Der Euro war von Anfang an eine Fehlkonstruktion und Brüssel will sich das bis heute nicht eingestehen. Griechenland ist sozusagen der Präzedenzfall für den Euro. Das ist der Grund warum die EU alles tut, damit es keinen Euro-Ausstieg gibt. Es werden alle Tricks angewendet, es wird gefeilscht und verhandelt, gebogen und gestreckt.

 

Eine gewaltige Medienshow wurde aufgebaut und am Ende wird es, so verhärtet die Fronten auch sein mögen, wieder einen Kompromiss geben. Herr Juncker persönlich, das ist der Herr mit dem tollen Ausspruch: „Wenn es ernst wird muss man lügen“, wird dem griechischen Bock am Boden noch eine fette Kreditspritze reindrücken und das Elend noch weiter verlängern. Dann lässt der Bock vielleicht noch einen fahren und in Brüssel bejubelt man das „neue“ Lebenszeichen.

 

Austreten? 

 

Selbst Prof. Hans-Werner Sinn, das ist der Herr mit dem Integralhelm-Bart, rät den Griechen zum Euro-Austritt. Interessanterweise kam jetzt an die Öffentlichkeit, dass Frankreich bereits im Jahr 2011 einen Euro-Austritt simulierte. Auch in Holland und Deutschland gab es während der „letzten Griechenlandkrise“ wohl spezielle Überlegungen. Das heilige Kalb scheint also doch nicht ganz so heilig zu sein. Mittelfristig würde eine Drachme in Griechenland deutlich gegenüber dem Euro abwerten. Das haben die Griechen natürlich längst begriffen. Wenn Sie durch Athen laufen können sie überall dieses recht hohe, quietschende Geräusch hören. Wissen Sie was ich meine? Es sind die Drehrollen der Geldautomaten, die täglich 300 bis 500 Milliarden Euro an den Ausgabeschlitz transportieren. Zugegeben, ein paar Abhebungen am Schalter wird es auch geben. Palettenweise werden Draghis bunte Sammelbildchen aktuell nach Griechenland gekarrt. Und das in Zeiten in denen 97% der Geldmenge eigentlich digital sind. Haben Sie schon einmal für einen großen Kyocera-Drucker Toner bestellt? Was das alles am kosten ist...

 

Eine nationale Währung würde den Griechen in der Tat helfen wieder eine stabile Wirtschaft auf die Beine zu stellen. Das Land wäre attraktiv für Investoren und Touristen und würde florieren. Nicht auszudenken welche Auswirkungen dies auf Länder wie Italien, Frankreich oder Spanien hätte. Der Speichel würde literweise zusammenlaufen und die Menschen würden sich die Frage stellen, für was man diesen Zirkus in Brüssel überhaupt noch braucht? Das schlimmste was der EU passieren kann, ist das Griechenland aus dem Euro aussteigt und wirkliche Fortschritte macht. Dies würde die gesamte EU-Politik diskreditieren. Nichts fürchtet die EU mehr. Die Ansteckungsgefahr wäre riesig. Glücklicherweise wollen sich immer mehr Menschen von dem planwirtschaftlichen Bürokratiemonster der EU lösen, wie man Aufstieg der „Flügel-Parteien“ in Italien, Spanien, Frankreich, Holland, UK, etc. sehen kann. Ob nun Griechenland das Euro-Endspiel anpfeift spielt letztlich keine Rolle. Zu massiven Verwerfungen wird es erst kommen, wenn die wirklichen Schwergewichte wie Italien oder Frankreich ins Wanken kommen. Der aktuelle Fokus auf Griechenland lenkt nämlich von den gewaltigen Problemen dieser Länder nur ab. In der Eurozone lagert also gewaltig viel Dynamit für die nächsten Monate.

 

Leider keine gute Aussicht

 

Nach unseren Recherchen und Prognosemodellen wird die Weltwirtschaft in der zweiten Jahreshälfte 2015 eine Vollbremsung hinlegen, was die deflationären Tendenzen in der EU-Zone weiter verstärken wird. An diesem Punkt wird es zu einem Schulden-BIG-BANG kommen. Dass die Zinsen nicht angehoben werden können (siehe Spezialreports), heißt nicht dass es keine Zinsanstiege geben wird. Allerdings werden diese für einen Kollaps der Staatsschulden sorgen. Inhaber von Staatsanleihen und allen sicher geglaubten Verträgen wie Lebensversicherungen könnte ein böses Erwachen drohen. Wie werden dieses Thema demnächst noch ausführlicher auf www.bleibende-werte.ch behandeln. 

 

*Die Veröffentlichungen auf dieser Seite stellen keine individuelle Wertpapier-, Vermögens- und Anlageberatung und auch keine Empfehlung zum Erwerb, Kauf bzw. zur Zeichnung des betreffenden Wertpapiers oder sonstiger Finanzinstrumente dar.


Spezialreport vom 17.02.2015:

Den neuen Spezialreport "Die Bedeutung der Staatsschuldenkrise für den Bürger" gibt es hier zum kostenlosen Download (PDF).

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Marktkommentar vom 15.02.2015:

Den Kofferraum voller Champagner...

 

Der heutige Marktkommentar fällt etwas verkürzt aus. In den nächsten Tagen folgen das Minen-Update, ein Sonderkommentar und die versprochene Ergänzung zur Staatsschuldenthematik. 

 

Immer noch Feierstimmung beim DAX. Endlich sind die 11.000 Punkte gefallen. Es wird immer mehr Champagner nach Frankfurt gekarrt. Die Marktteilnehmer führen sonderbare Gründe wie den Gipfel in Minsk oder einen ausbleibenden GREXIT an. Technisch gibt es Luft bis etwa 11.300. Allerdings liegt eine Korrektur förmlich in der Luft. Hohe Volatilität und ein Abrutschen auf 10.500 sollte einplant werden.

 

Ein steiniger Weg nach unten

 

Gold und Silber haben deutlich nachgegeben. Unsere Leser wurden davon nicht überrascht. Am Freitag kam es zu einer beachtlichen Korrektur im Abwärtstrend. Silber notiert wieder im Bereich 17,40 USD. Solange 17,70 USD und 19,50 USD nicht nach oben durchbrochen werden, bleibe ich bei meinem Ziel von 12 USD. Der Abverkauf der beiden Metalle wird in den nächsten Wochen und Monaten weitergehen. Sollte der Euro einigermaßen stabil bleiben, geben sich hier günstige Kaufgelegenheiten. 

 

Öl- vor goldenem Comeback?

 

Öl hat eine starke Kurserholung gezeigt. Es ist sehr wahrscheinlich, dass der starke Abverkauf vorläufig gestoppt ist. Es sieht alles nach einer 4er-Welle aus, die uns bis in den Bereich von 73 USD tragen kann. Anschließend gehen wir von einem Ende der Welle 5 bei ca. 30 USD aus. Dies liegt allerdings im Moment noch einige Monate entfernt. 

 

EUR / USD

 

Der Euro scheint im Moment stabil. Allerdings könnte dies die Ruhe vor dem nächsten Sturm sein. Der Abwärtstrend wird sich wahrscheinlich sehr bald Richtung Parität fortsetzen. In der Eurozone gibt es genügend Ballast um den Euro auch noch auf unter 0,90 USD zu drücken. Unsere Politiker wollen es nicht wahrhaben: Der Euro war von Anfang an eine völlige Missgeburt. Es ist einfach nur grausam anzusehen, wie nach und nach alle Länder unter diesem Fehlkonstrukt zusammenbrechen (Griechenland, Italien, Spanien, Frankreich, etc.) und Brüssel immer weiter auf Zeit spielt. Es gibt keine Lösungen, nur irgendwelche Tricks und Streckungen, die das Elend hinauszögern. Noch dieses Jahr wird es einen gewaltigen Schlag im Euro-System geben. Der Euro wird als langfristig nicht überleben. Demnächst mehr dazu.

 

*Die Veröffentlichungen auf dieser Seite stellen keine individuelle Wertpapier-, Vermögens- und Anlageberatung und auch keine Empfehlung zum Erwerb, Kauf bzw. zur Zeichnung des betreffenden Wertpapiers oder sonstiger Finanzinstrumente dar.

 


Marktkommentar vom 08.02.2015:

Business as usual

 

Neue Woche, neues DAX-Alltime-High. Der deutsche Aktienindex läuft im Moment wie geschmiert. Bei 10.984 Punkten drehte er vorerst nach unten ab. Wenn man überlegt wie lange der Index an der 10.000 Punkte Marke nagen musste, ist es wirklich erstaunlich mit welch großen Schritten der Index auf die 11.000 Punkte zuläuft. Über 10% binnen weniger Wochen. Wer noch ein Sparbuch besitzt muss sich wohl mächtig blöd vorkommen. Der mickrige Zins wird beim DAX in Minuten verdient. Der Blick auf die Kurstafel wird jeden Tag verlockender. Wie eine saftige, glänzende Paradiesfrucht erstrahlt der Index täglich neu.

 

Kleine Rücksetzer werden binnen weniger Stunde oder Tage gekauft. Das Niveau scheint gerechtfertigt und stabil. In was soll man denn auch investieren? Staatsanleihen notieren auf der Nulllinie, Sparbücher und Tagesgeldkonten nur knapp darüber. Aktien sind eben alternativlos. Nun sind die Deutschen mit einer Aktionärsquote von ca. 12% beileibe keine Zocker. Des Öfteren hört man den Begriff „Aktien-Muffel“. Was wäre nun, wenn sich nach und nach immer mehr aufs Börsenparkett trauen? Immerhin bittet der feine Herr Draghi zum Tanz. Die Analysten zeichnen weiter ihre Traum-Szenarien. Widerstehen wird für viele von Tag zu Tag schwieriger. Der DAX-Zug nimmt immer mehr an Fahrt auf und die Party geht munter weiter. Wer da an der Seitenlinie steht ist wirklich ein Loser.

  

Dabei sein ist alles

 

Die Fahrgäste können leider nur aus den Seitenfenstern schauen. Wohin der Zug wirklich fährt, bzw. was vor ihm auf der Strecke liegt, sehen nur wenige Personen im Cockpit. Aber ist das wirklich wichtig? Bekanntlich läuft ja alles wie auf Schienen. Da müsste schon etwas Gewaltiges auf der Strecke liegen. Ein Krieg in Europa und die Zahlungsunfähigkeit eines Eurolandes scheinen dafür nicht zu reichen. In Übersee scheint ja auch alles prima zu laufen. Weiteren DAX-Anstiegen sollte also nichts im Wege stehen.

 

Umsichtige Investoren sind sich der Gefahren (unter anderem in meinen älteren Marktkommentaren genannt) sehr wohl bewusst. Die Masse schwingt im Moment mit. Man scheint nichts falsch machen zu können und der psychologische Druck für alle an der Seitenlinie steigt stark an. Verpasste Gewinne sind für Investoren viel schlimmer als Buchverluste. Es ist wie bei einem Fußballspiel: Auf der Bank zu sitzen und nicht eingewechselt zu werden ist eine unerträgliche Qual. Das wichtigste ist selber mitzuspielen. Selbst wenn man schlecht spielt, ist da immer die Hoffnung auf den nächsten Ballkontakt und der Antrieb jetzt alles verändern zu können. Dabei sein ist alles. Daher gilt: An bestehenden Positionen von deutschen und europäischen Qualitätsaktien (Dividendentiteln) kann festgehalten werden. Man sollte allerdings im Hinterkopf behalten, dass realwirtschaftliche Daten oder geopolitische Ereignisse jederzeit den Trend kippen könnten. Die Indices sind bereits einen sehr langen Weg nach oben gegangen. Alles was steigt fällt auch wieder. Viele Branchen blicken auf sehr gute Geschäftsjahre zurück und die Konsumstimmung ist auf einem Hochpunkt. Aus antizyklischer Sicht befinden wir uns also irgendwo „recht weit oben“. Die Frage ist nicht, ob der DAX 15.000 Punkte erreichen kann, sondern ob Sie bereit sind dieses Risiko einzugehen. Halten Sie Augen und Ohren offen, wer Ihnen jetzt von Aktien erzählt. Sollten es Menschen sein mit denen Sie normalerweise über andere Dinge sprechen, würde ich hellhörig werden. Ich persönlich achte dabei besonders auf die Gespräche in Bäckereien, beim Friseur und in Supermärkten.

 

Rein technisch gesehen ergibt sich jetzt weiteres Potential bis maximal 11.500 Punkte, sofern die 10.700 nicht unterschritten werden. Der DAX hatte am Freitag bereits abgegeben und notiert aktuell unter 10.800 Punkten. In diesen Bereich könnte also eine große Entscheidung getroffen werden. Dass nicht alles ganz so klar ist, sieht man auch an der Entwicklung unserer DAX-Beispiel-Werte. Daimler hat die alten Hochs explosionsartig getoppt. Die stark steigende Trendwelle könnte man auch als 3er-Welle zählen, was bedeuten würde, dass es nach einer Korrektur noch einmal weiter nach oben geht. BASF kann trotz stark steigender Kurse in den letzten Tagen die alten Hochs nicht erreichen. Das sollte zur Vorsicht mahnen. Siemens hat kurz Höhenluft geschnuppert, dann allerdings den Rückwärtsgang eingelegt. Hier bleibt es sehr spannend. Auffallend ist, dass die Entwicklungen recht unterschiedlich, wobei Autohersteller im DAX bisher stark profitierten. Angesichts der sich abzeichnenden Vollbremsung der Weltwirtschaft (dazu bald mehr) und der Euphorie in der Fahrzeugbranche, rate ich hier von Einstiegen auf diesen hohen Niveaus ab. Anleger sollten auch einen Blick auf den Baltic Dry Index (Index für den weltweiten Seehandel) werfen. Es gab hier einen erneuten Einbruch auf den tiefsten Stand seit fast 30 Jahren. Der Wachstumsmotor China kommt im Moment ebenfalls gewaltig ins Stottern: Die Importe sind im Vorjahresvergleich um ganze 20% gefallen. Auch die Exporte sanken um über 3%.

 

 

Quelle: www.finanzen.net

Gold und Silber glänzen wieder?

 

Die beiden Metalle sind im Fahrplan. In einem meiner letzten Marktkommentare schrieb ich: „Mittlerweile steigt der Preis auch in Dollar wieder kräftig an und wir haben die 1300 USD Marke heute überschritten. Für mich zugegebenermaßen sehr überraschend. Wie im letzten Marktkommentar bereits erwähnt, erwarte ich ein letztes finales Tief im Bereich 1050 USD. Die entsprechenden Wendepunkte hierfür wären im Bereich 1255 USD und 1285 USD gelegen. Aktuell glaube ich immer noch an einen solchen Einbruch, wenn auch die Wahrscheinlichkeit etwas gesunken ist.“

 

Für viele völlig überraschend, drehten die Metalle in den letzten Handelstagen plötzlich nach unten ab. Sollte der Abverkauf weitergehen steigt die Wahrscheinlichkeit, dass wir den Boden noch nicht gesehen haben! Ich verweise deshalb nochmals auf mein Ziel von 1050 USD bei Gold und 12 USD bei Silber. Aktuell war bereits wieder eine sehr gute Stimmung bei den Edelmetallinvestoren zu vernehmen. Das ist oft tückisch. Für Edelmetallinvestoren in Euroland gilt: Ob wir auf Euro-Basis nochmals deutlich tiefere Kurse sehen werden ist mehr als fraglich. Im Moment sieht es nicht so aus, als könne sich der Euro deutlich über 1,20 USD erholen. Ganz im Gegenteil: In der Eurozone lagert mächtig Dynamit für weitere Kurs-Pulverisierungen. Gold und Silber zu noch günstigeren Eurokursen erwerben zu wollen könnte also nach hinten losgehen. Wenn Sie es also noch nicht getan haben, schlagen Sie besser bald zu. In der Rubrik Sachwerte-Aktien-Minen, werde ich in den nächsten Tagen ebenfalls ein Update zu den Minen machen.

 

Bei Öl sollte auf die 50 USD geachtet werden. Im Moment sieht die Erholung korrektiv aus, was für ein weiteres Tief im Bereich 35 USD spricht. Halten die 50 USD könnte die Reise wieder Richtung 70 USD gehen. Im Ölmarkt gibt es derzeit viele Fragezeichen. Mehr zu den Investitionsstopps und Entlassungen der großen Energieunternehmen gibt es hier in Kürze. 

 

Aufgrund der zahlreichen Anfragen bezüglich meines Spezialreports „Deflation vs. Inflation und Staatsschulden“, werde ich in den nächsten Tagen eine Erweiterung zur Staatsschuldenproblematik veröffentlichen. Erstmals werde ich hier auch einen genauen Zeitraum für das Big-Bang-Szenario veröffentlichen. Das sollten Sie auf keinen Fall verpassen!

 

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Marktkommentar vom 01.02.2015:

DAX im Niemandsland

 

Der DAX hat mein Ziel von 10.700 Punkten abgearbeitet um es dann doch noch einmal zu übertreffen. Das neue Allzeithoch liegt jetzt bei 10.810 Punkten. So weit oben scheint die Luft recht dünn zu sein, sodass der DAX zum Wochenschluss wieder unter 10.700 Punkte gefallen ist. Meine aktuelle Prognose geht eher wieder in Richtung fallende Kurse. Sollten wir uns wirklich in der letzten steigenden Trendwelle befinden, sind weitere Anstiege Richtung 11.000 allerdings nicht völlig auszuschließen. Eine Bullenherde kann unglaublich stark sein und die impulsiven Bewegungen der letzten Tage waren eindrucksvoll.

 

Es gab scheinbar genug Marktteilnehmer die bei Alltime-Highs einsteigen. Vermutlich handelt es sich auch um viele Privatpersonen. In den letzten Tagen wurde ich bereits des Öfteren von Personen auf Wertpapiere angesprochen, mit denen ich mich normalerweise nicht darüber unterhalte. Was mir etwas Sorge bereit sind die Notierungen der amerikanischen Indices. War der Dow Jones die letzten Monate nicht zu stoppen, scheint er in einen regelrechten Winterschlaf gefallen zu sein. Wir befinden uns dort nicht mehr in der Nähe der Alltime-Highs. Die starken Käufe sind gänzlich verschwunden und die Kurse sinken. Ich bin mir auch sicher, dass wir bald einige negative Nachrichten aus den USA hören werden. Kommen die Marktteilnehmer etwa zur Vernunft?

 

Null problemo

 

Vor diesem Hintergrund erscheint die relative Stärke des deutschen Leitindex geradezu mysteriös. Probleme gibt es ja genügend. Alexis Tsipras hat wohl die Troika aus dem Land geworfen und macht mächtig Alarm. Daraufhin hat es den griechischen Aktienmarkt erst einmal ordentlich zusammengehauen. Die EU will Ende Februar den Geldhahn zudrehen und Tspiras scheint das egal zu sein. Bisher hat der neue Ministerpräsident seine Wahlversprechen gehalten. Wie gut das ankommt sieht man an neuen Protestbewegungen in Spanien und Italien. Die wittern jetzt Morgenluft und möchten auch einen Revoluzzer. Fast die Hälfte aller Italiener sind bereits für einen Euro-Austritt. Die linken und rechten Flügel in Spanien, Italien, Frankreich, Portugal, Niederlande und UK erhalten weiter massiven Zulauf. Isolierte Diskussionen über einen griechischen Schuldenschnitt sind nicht mehr möglich- Futterneid entsteht. Der Euro wird weiter Richtung Parität zum US-Dollar fallen. Angesichts der angespannten Lage kann es an den europäischen Indices in nächster Zeit zu wilden Achterbahnfahrten kommen.

 

P.S. Kann man wirklich noch an das Fortbestehen der jetzigen EU in fünf Jahren glauben? Oder daran, dass man in 10 Jahren im Restaurant mit Euros bezahlt?

 

 

Elliott-Wellen kurz und bündig

 

Bei der Analysemethode der Elliott-Wellen gilt folgendes Grundprinzip: Ein Trend besteht immer aus fünf Wellen. Drei Wellen die mit dem Trend laufen und zwei Korrekturwellen. Welle 1, 3 und 5 sind sogenannte Antriebs- oder Trendwellen. Die Ausprägung der Welle 3 und 5 ist besonders stark. Welle 1 und 2 sind oftmals unauffällig. Welle 4 zeigt gerne komplexe Auf- und Abbewegungen. Das gesamte Muster läuft sowohl im steigenden als auch im fallenden Trend. Nach Abschluss einer gesamten Bewegung entsteht ein Trendwechsel. Dieses Muster findet man in jedem Chart. Die einzelnen Wellen weisen in kleineren Zeiteinheiten ebenfalls wieder ein Fünf-Wellen-Muster auf.

 

Dreiecke haben in der Charttechnik generell eine wichtige Bedeutung. Sie werden meist recht impulsiv entweder nach oben oder unten verlassen. In der Eliott-Wellen-Theorie sind sie allerdings auch Vorboten eines anbahnenden Trendwechsels. Im Falle des DAX, hat sich bereits seit 5 Jahren eine ganze Fülle an Dreiecken in den kleineren Zeiteinheiten gebildet. Aber auch in der größeren Zeiteinheit ist ein Dreieck deutlich zu erkennen (Grafik 1). Dieses wurde jetzt nach oben verlassen. Meiner Meinung nach besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass das danach entstandene Fünf-Wellen-Muster das letzte im Aufwärtstrend ist.

 

Grafik 1

Quelle: www.finanzen.net


Für die Zählung und Ausprägung der Wellen gibt es jede Menge Regeln zu beachten. Daher sind Elliott-Wellen wahrscheinlich die komplexeste Charttechnik-Analyse überhaupt. Die Wellen sind immer vorhanden und halten sich fast magisch an diesen Zyklus. Die Schwierigkeit und Kunst besteht in der korrekten Zählweise, bzw. im erkennen der aktuellen Welle.

 

Das war jetzt ein sehr komprimierter Einstieg in diese Analysemethode. Für meine Prognosen arbeite ich mit Profis auf diesem Feld zusammen, die sich teilweise bereits seit Jahrzehnten mit Elliott-Wellen beschäftigen. Aber auch als Laie können die oben beschriebenen Eckdaten hilfreich sein. So ist z.B. eine Welle 3 leicht zu erkennen, da sie sich extrem schnell und stark ausdehnt. Ein heftiger Kurssprung oder Kursrutsch (beispielsweise der aktuelle Ölpreisverfall) kann ein gutes Indiz für eine solche Trendwelle sein. Im Gesamtbild erhält man dann etwas Orientierung wohin der Kurs sehr wahrscheinlich läuft. Ohne umfassende Kenntnisse sind allerdings keine genauen Analysen möglich. Dennoch bekommt man ein gewisses Gefühl für die Kursbewegungen.

 

Das Beste oder nichts?

 

Die Daimler-Aktie zeigt einen wunderschönen Verlauf der Elliott-Wellen (Grafik 2). Man kann sogar in Welle 5 das untergeordnete Fünf-Wellen-Muster erkennen. Die fünfte Welle kann noch etwas überschießen, sollte dann aber einen „echten“ Trendwechsel einleiten.


Grafik 2

Quelle: www.finanzen.net

 

Im nächsten Marktkommentar werden wir uns etwas genauer mit dem Gold- und Ölpreis beschäftigen.

 

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Spezialreport vom 31.01.2015:

 

Den neuen Spezialreport "Deflation und Inflation vs. Staatsschulden" gibt es hier zum kostenlosen Download (PDF).

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Sonderkommentar vom 29.01.2015:

Yamas! Ouzo-Stimmung in Griechenland!

 

Das Problem an der Beschäftigung mit Finanzmärkten ist, dass man immer wieder bei der Politik landet... Die Wahlen in Griechenland waren das Highlight der letzten Tage- zumindest für die Medien und die Hellenen. Immerhin geht dort noch jemand zur Wahl. Bis zu 80% Wahlbeteiligung soll es gegeben haben. Dies zeigt, dass der Schuh am Mittelmeer doch gewaltig drückt. Es schien als konnte man den Fall eines gigantischen Felsbrockens vom Vorsprung der Akropolis sogar bis nach Deutschland hören. Zumindest muss dieser Stein, der den Griechen am Sonntag vom Herzen gefallen ist, riesig gewesen sein. Überall strahlende Gesichter, feiernde Massen ja sogar Autokorsos soll es gegeben haben. Auch Frau Merkel wurde mit einem riesigen Plakat „Das ist eine wirklich GUTE NACHT Frau Merkel“ bedacht. Die Griechen haben mit einem deutlichen Votum ihre bisherige Regierung abgewählt. Alexis Tsipras heißt die neue Gallionsfigur am Bug des löchrigen Griechen-Kutters. Er verkörpert Hoffnung, Aufbruch und das Abschneiden alter Schulden, ähh.. Zöpfe. Das Boot hängt ja bereits seit mehreren Jahren schief, nun allerdings so gewaltig nach links, dass es sich bald nur noch im Kreis zu drehen scheint. Als kleines Gegengewicht auf dem anderen Flügel, hat Syriza deshalb ein Regierungsbündnis mit ein paar rechten Kameraden der „Unabhängigen Griechen“ geschlossen. Das kann ein ganz wilder Tanz werden... Als neuen Finanzminister und Sprachrohr für Brüssel haben sie sich Yanis Varoufakis ausgesucht. Auch er ist auf zwei Rädern unterwegs, allerdings auf dem Motorrad. Man hört er soll ein richtiger Draufgänger sein. Mit seiner Äußerung „...am Ende werde Deutschland zahlen müssen“ katapultierte er sich auf der Merkelschen Beliebtheitsskala direkt ganz nach oben.

 

Langsam kommt Bewegung in die Sache 

 

Die Griechen finden’s gut. „Endlich bewegt sich etwas. Wir haben die Schnauze voll von fesselnder Sparpolitik und der EU-Diktatur. Syriza wird in Brüssel Klartext sprechen und unser Land aus der Krise führen“, wetterte ein griechischer Bürger in die Kameras. Ach ja die EU... Dort waren sie gar nicht begeistert. Viel Zeit soll man sich bis zu einer kühlen Gratulation zum Wahlsieg gelassen haben. Aber schon kurz danach begann die immer gleiche Leier: „Griechenland muss sich an die Abmachungen halten“, „die Griechen müssen die Verträge einhalten“, „die Sparpolitik muss fortgeführt werden“, blah, blah, blah. Man kann es nicht mehr hören.

 

Die Sache mit der Kette 

 

Während der Euro kurz nach Veröffentlichung der Wahlergebnisse ein neues Mehrjahrestief generierte, musste ich an eine dieser großen Eisenketten in den Seehäfen denken. Der Problempunkt einer solchen Kette ist immer das schwächste Glied. Es genügt wenn ein einziges Glied nachgibt und die Funktion der gesamten Kette ist hinüber. Die griechische Wirtschaftsleistung im Euro-Raum beträgt zwar nicht einmal 2%, trotzdem sind die Hellenen ein Glied dieser Kette. Und diese Kette trägt den Namen VERTRAUEN. Dieses Wort ist das Rückgrat jeder Währung und absolut elementar. Alle heutigen Papierwährungen sind ungedeckt und leben praktisch nur vom Vertrauen der Bürger. Dieses Vertrauen soll durch staatliche Ausgabe und Kontrolle gewährleistet werden. Im Prinzip ist ein Euroschein also nichts anderes als ein Regierungsversprechen. Er besitzt keinen realen Wert außer dem für ein paar Zentimeter bunt bedrucktem Papier. Das gefährliche an Versprechen ist, dass sie immer mal wieder gebrochen werden (sogar von Politikern). Und hier kommt ein zweites wichtiges Wort ins Spiel, nämlich: MASSENPSYCHOLOGIE. Diese beiden Begriffe sind in unserem Kontext enge Verwandte und haben eine bedeutsame Gemeinsamkeit: Die Erzeugung einer Dynamik die nicht von Zentralbankern oder Politikern kontrolliert werden kann. Bestes Beispiel ist der massive Kurseinbruch des russischen Rubels. Hier werden, oftmals ohne gewichtigen Grund, Kettenreaktionen ausgelöst die einen massiven Vertrauensverlust zur Folge haben. Die Auswirkungen sind dramatisch. Auch bei Aktien-Crashs kann diese Massenpanik beobachtet werden. Eine signifikante Anzahl von Menschen stellt sich auf die Verkäuferseite und bringt den Markt aus dem Gleichgewicht. Je länger dies andauert desto stärker der Herdentrieb.

 

Auf dem Höhepunkt der Griechenlandkrise im Jahr 2012 (wobei ich mir mittlerweile nicht mehr sicher bin ob das wirklich der Höhepunkt war...) scheint die EU das Problem mit der Kette erkannt zu haben: Es war ein absolutes Tabu über einen möglichen Austritt Griechenlands aus der Euro-Währung zu spekulieren. So etwas wäre unmöglich und würde die europäische Gemeinschaftswährung direkt dem Mülleimer der Geschichte übergeben. Mittlerweile sieht man die Sache in Brüssel etwas entspannter. Auch für Frau Merkel ist ein „GREXIT“ plötzlich kein Tabu mehr. Psychologischer Poker? Die Risiken wurden mittlerweile auf den europäischen Steuerzahler übertragen- soviel hat man jedenfalls aus der Bankenrettung gelernt. Also scheint vielleicht Griechenland das letzte Glied dieser Kette zu sein. Mario Draghi könnte dann vom EU-Frachter aus dieses Glied einfach wegflexen und das nächste einhängen. Vielleicht trägt es den Namen Italien. Oder Frankreich. Anschließend könnte er gemütlich zurück auf die Brücke und genüsslich einen Espresso trinken. Praktisch würde das dann so aussehen, dass Draghi die mickrigen 320 Milliarden Euro Schulden der Griechen mit seinen neuen Hightech-Druckmaschinen einfach druckt, prego! Eine solche Summe hat er doch bereits bis Juli in die Märkte geblasen. Da sollten doch ein paar Scheinchen übrig sein um die Löcher im Griechen-Kutter zu stopfen. Die Hellenen würden sich im Gegenzug verpflichten, Brüssel unbegrenzt mit gratis Ouzo und Olivenöl zu versorgen. 

Tja, so einfach ist das Ganze, wäre da nicht die Sache mit dem Vertrauen und der Psychologie... 

 

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Marktkommentar vom 25.01.2015:

 

DAX-Volltreffer!

 

Was waren das für turbulente Tage! Jetzt ist es also amtlich: Die EZB pumpt bis September 2016 insgesamt 1140 Milliarden Euro in die Märkte. Nach anfänglichem Zögern schoss der DAX fast 500 Punkte in die Höhe- welch Kursfeuerwerk! Im letzten Marktkommentar schrieb ich:

 

 „Ich gestehe dem DAX in einer überschießenden Welle noch neue Höchststände bei 10.370, 10.520 oder auch 10.700 Punkte zu. Das wäre dann die letzte "Übertreibung" nach oben.“

 

Punktlandung. Alle drei Ziele konnten abgearbeitet werden. Am Freitag erreichte der DAX ein Tageshoch von 10.704 Punkten- pünktlich zum Auftaktwochenende der Griechenland-Wahl. Aber war das wirklich eine Überraschung? Mittlerweile ist der Trend  doch klar und berechenbar, sagen die Experten. Wenn Draghi die Geldschleusen öffnet steigt der DAX. Die Wahlen in Griechenland sollten kurzzfristig für fallende Kurse sorgen, ideal für einen Einstieg in den Aktienmarkt, meint ein „Top-Ökonom“.  

 

Experten haben alles im Griff 

 

Prof. Max Otte, der Günther Jauch der Mittelschicht-Investoren, gibt in einem Interview auf Börse-Online zu Protokoll: „Die Sparer sind am Arsch“. „Fundamental seien europäische Aktien billig“. "Ich habe immer gesagt, dass 11.000 - 12.000 Punkte realistisch sind. Nun kann man durchaus 10 Prozent drauflegen". Es ist ja nicht so, dass wir im Moment Höchststände bei den Indices hätten, ganz zu schweigen vom Wirtschaftswunder 2.0 in der Eurozone. Aber Aktien sind eben „alternativlos“.

 

Jens Weidmann, Chef der Deutschen Bundesbank alarmiert im Focus und warnt vor einer „Immobilien-Blase“. „Wir haben derzeit keine Immobilienblase in Deutschland“. "Die Entwicklungen würden aber sehr genau beobachtet". Was kann Otto-Normalverbraucher mit diesen Aussagen anfangen? Aus meiner Sicht herzlich wenig. Jedoch ist es gut zu wissen, dass Herr Weidmann und sein Team offenbar den Stein der Weisen gefunden haben um den genauen Beginn einer Blase vorherzusagen. Wenn Sie also ab und zu auf Focus Online schauen, werden Sie frühzeitig über den Beginn der Immobilienblase in Deutschland informiert. Puh, da schläft man doch gleich etwas ruhiger. Meinen Ausflug durch die Massenmedien möchte ich mit den Empfehlungen der Handelsblatt-Redaktion abschließen. Dort stand direkt neben „Draghi muss nachlegen“ der Artikel „Gold ist eher eine spekulative Anlage“. Das lassen wir an dieser Stelle einfach mal so stehen...

 

Nur um eins klarzustellen: Ich habe nichts gegen Aktien, Immobilien oder Papiergeld vs. Gold. All dies sind Anlageklassen mit ihren Vor- und Nachteilen und bieten in Diversifikation einen guten Vermögensschutz. Was mir allerdings nicht behagt ist die grenzenlose Selbstsicherheit von Experten in Zeiten, in denen Vermögensanlage alles andere als einfach ist. Das gefährliche an einer Blase ist, dass man ihren Beginn, Verlauf und Höhepunkt eben NICHT vorhersagen kann. Das gilt für den deutschen Leitindex genauso wie für die Immobilienpreise auf Rekordniveau. Als der DAX sich in den Jahren 2007 bis 2009 von über 8000 auf unter 4000 Punkte halbierte, hätte ich mich zu der Aussage hinreißen lassen, dass bei 4000 Punkten sehr wahrscheinlich keine „Blase“ mehr bestehen würde, da einfach bereits sehr viel „Luft“ entwichen ist. Freilich konnte auch zu diesem Zeitpunkt nicht ausgeschlossen werden, dass der DAX noch auf 2000 Punkte nachgibt. Allerdings wurde bereits eine „sehr große Strecke“ zurückgelegt. Natürlich haben wir vor dem Hintergrund der EZB-Aktivitäten heute ganz andere Voraussetzungen an den Märkten. Nichtsdestotrotz sehen wir seit mehreren Jahren stark steigende Notierungen am Aktienmarkt und nahezu alle wichtigen Indices notieren auf oder in der Nähe von Allzeithochs. Diese Hausse ist nicht durch gute Unternehmenszahlen oder reales Wachstum begründet sondern einzig und allein durch die Politik der Notenbanken. Den meisten Anlegern ist es letztlich egal warum die Aktienkurse steigen, so lange sie nach oben klettern und der Depotwert täglich weiterwächst. Ich möchte nur ein Bewusstsein für die Gefahren schaffen, die täglich größer werden und im "EZB-Disney-Land" etwas aus dem Blick geraten sind:

 

  • Stagnierendes Wachstum in der Euro-Zone
  • Soziale Unruhen in vielen Südländern der Euro-Zone (Arbeitslosigkeit, Unzufriedenheit, soziale Spannungen, etc.)
  • Geopolitische Spannungen oder Kriege (z.B. Ukraine, USA vs. Russland, Irak, Syrien, China - Japan, Nordkorea, etc.)
  • Turbulenzen an den weltweiten Devisenmärkten ("Währungs- oder Abwertungskriege")
  • Abschwächung der Weltkonjunktur (nachlassendes Wachstum in China)
  • Schattenbanksektor in China
  • Kollaps der Frackingindustrie mit massivem Kredit- und Anleihenausfall
  • Gigantische und erdrückende Weltverschuldung
  • Hyperinflationskandidat und Top3-USA-Gläubiger Japan
  • Massive Anleihenblase (Fünfjährige Bundesanleihen notieren bereits negativ- der Bund bekommt also noch Geld wenn er sich verschuldet)
  • Und die Aufzählung ist bei weitem nicht vollständig...

Fazit

 

Es gibt derart viele und massive Unsicherheitsfaktoren im System die einen sofortigen "Crash" an den Märkten auslösen könnten. Deshalb: Gute deutsche und europäische Aktien (Dividendentitel): Ja. Aktien gehören zur Diversifikation in jedes Portfolio. Den Anteil von Wertpapieren würde ich im Moment aber eher untergewichten. Größere Käufe oder massive Einstiege machen aus antizyklischer Sicht aktuell keinen Sinn. 

 

Sollten wir also wirklich eine letzte steigende Trendwelle gesehen haben, dürften demnächst fallende Kurse einsetzen. Es wäre mit Sicherheit eine absolute Überraschung für alle Markteilnehmer im "Super-Mario-Kostüm" und auf "EZB-Ecstasy". Ganz nach dem Motto: "Hätte die Masse recht, wäre die Masse reich." Ein möglicher Auslöser könnten bereits die Wahlen in Griechenland sein. Es bleibt spannend!


Das für diesen Marktkommentar angekündigte Thema: "Vorzeitiger Höhepunkt im Deflationsszenario?" werde ich erst im nächsten Kommentar behandeln. 


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Marktkommentar vom 21.01.2015:


DAX auf Rekordjagd- Draghi zündet die Bazooka!

 

Der DAX hat mit 10.298 Punkte ein neues Allzeithoch markiert- hurra! Die Marktteilnehmer scheinen völlig elektrifiziert vor dem Hintergrund, dass Mario Draghi morgen endlich Ernst machen wird. Die EZB wird am Donnerstag sehr wahrscheinlich Art und Umfang ihrer Staatsanleihenkäufe preisgeben. Es stehen Zahlen von 500 bis 1000 Milliarden im Raum. Wir werden sehen...

 

Technisch sieht es im DAX schwer nach einer letzten steigende Trendwelle aus, die mittelfristig stark fallende Kurse andeutet. Darüber hinaus könnte sich auch ein sogenannter "großer Trendwechsel" anbahnen der womöglich jahrelang sinkende Notierungen mit sich bringen würde. Viele meiner Elliott-Wave-Analysten halten dieses Szenario für wahrscheinlich. Es würde sich dann also doch die Deflation durchsetzen. Anzeichen sind nach wie vor genügend vorhanden: Der Verfall des Ölpreises setzt sich fort, schwache Wirtschaftszahlen aus China, erste Risse in der Fracking-Industrie (dazu später mehr), offiziell negative Inflationszahlen aus der Euro-Zone und eine schwächelnde Weltwirtschaft (siehe auch Kupferpreis). Der IWF hat erst vor kurzem das Wachstum der Weltwirtschaft für 2015 um 0,3 Punkte auf 3,5% nach unten korrigiert. 

 

Sämtliche Inflationsszenarien scheinen nicht in dieses Bild zu passen. Wie bereits von mir erwähnt haben wir es nach wie vor mit einer Vermögenspreisinflation zu tun, die sich hauptsächlich in den Anlageklassen Aktien, Immobilien, Kunst, Oldtimer und sonstigen Wertanlagen zeigt. Die gesamten Auswirkungen dieser expansiven Geldpolitik werden wir erst in wenigen Jahren spüren- sofern das Deflationsszenario nicht vorher seinen Höhepunkt erreicht (wovon ich mittlerweile ausgehe- dazu mehr im nächsten Marktkommentar). 

 

Trotz der enormen Geldmengenausweitungen der FED durch die quantitativen Lockerungsprogramme scheint der Dollar wieder zu alter Stärke zu finden. Tatsächlich ist der Dollar der Einäugige unter der Blinden- das geringste Übel. Der Dollar ist durch Waffen gedeckt und das scheint die Marktteilnehmer im Moment eher zu beruhigen als die Geldpolitik der EZB. Der Dollar zeigt aktuell keine inflationären Tendenzen, da diese ins Ausland (überwiegend in die Schwellenländer) exportiert werden. Die Kapitalströme sind intakt und der Dollar profitiert von Vertrauensverlust anderer Währungen. Sehr viel Kapital strömt zur Zeit in den Dollar.

So scheint dieser im Moment ein gutes Währungsinvest (im Vergleich zu vielen anderen Währungen)- er ist aber auch bereits stark überkauft.

 

Durch die Entscheidung der SNB den Franken wieder "frei" zu lassen hat der Euro einen weiteren harten Schlag bekommen. Es wurde bereits viel über dieses Thema in den Medien geschrieben. Ich möchte deshalb hier nur kurz zusammenfassen: Die Entscheidung war natürlich richtig. Es ist nicht möglich Märkte über längere Zeit zu manipulieren (ja, damit ist auch die EZB angesprochen!)- der freie Markt setzt sich immer durch. Die Schweiz hätte sich selbst bankrottiert wenn sie den Euro weiterhin gestützt hätte. Für die Tourismusbranche und den Export ist der starke Franken eine Herausforderung. Da die Schweiz allerdings sehr importlastig ist wird sie es überleben. Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende. Die Aktion sollte uns besonders zwei Dinge bewusst machen: 

 

  1. Das Vertrauen in Zentralbanken ist mit höchster Vorsicht zu genießen. Thomas Jordan hatte noch Anfang Januar für die Alternativlosigkeit dieser Maßnahme in den Medien getrommelt und an der Bindung keinen Zweifel gelassen. Viele Frankenkredite erdrücken jetzt ihre Schuldner, da sie eine Aufwertung von knapp 20% erfahren haben. Dies trifft vor allem Privatpersonen aus Österreich, Polen und Kroatien. Auch Kommunen und Städte in Österreich und Deutschland hat es erwischt. FOREX-Broker wie Alpari.co.uk mussten Insolvenz anmelden. 
  2. Die Schweiz zog die Notbremse da sie bei der Geldpolitik der EZB den Euro (und somit auch den Franken) weichzukochen nicht mehr mitmachen kann und will. In dem Märchen, dass weiche Währungen gute Währungen sind wird die Schweiz künftig nicht mehr mitspielen. Dafür wird die EZB neuer Hauptdarsteller. Die Menschen in der EU werden vorallem bei Auslandsreisen die neue "Schwäche" ihrer Währung spüren. An dieser Stelle möchte ich jeden Leser dringend zum eigenen Nachdenken anregen was die Konsequenzen davon sind und ob eine Währung vor diesem Hintergrund die erste Wahl für den Werterhalt von Vermögen ist.

 

Gold macht es im Moment sehr spannend. Auch wenn es in 2014 die am meisten geschimpfte Anlageklasse war, hat sich das Invest vorallem für Anleger aus dem Euroraum ausgezahlt. Die Gold-Euro-Performance hat übrigens 2014 den DAX deutlich geschlagen. Gold hat damit mal wieder seine Vermögensschutzfunktion eindrücklich unter Beweis gestellt. Mittlerweile steigt der Preis auch in Dollar wieder kräftig an und wir haben die 1300 USD Marke heute überschritten. Für mich zugegebenermaßen sehr überraschend. Wie im letzten Marktkommentar bereits erwähnt, erwarte ich eine letztes finales Tief im Bereich 1050 USD. Die entsprechenden Wendepunkte hierfür wären im Bereich 1255 USD und 1285 USD gelegen. Aktuell glaube ich immer noch an einen solchen Einbruch, wenn auch die Wahrscheinlichkeit etwas gesunken ist. Sollte der Goldpreis nachhaltig über 1335 USD steigen wäre dieses Szenario erstmal vom Tisch. Bei Silber gilt selbiges- hier geht es vorallem um die Marken 18,35 USD und 18,75 USD. Für Käufer im Euroraum haben die Metalle bereits einen ordentlichen Anstieg hingelegt. Bekam man noch vor wenigen Monaten einen Krügerrand für ca. 978 EUR muss man mittlerweile schon 1160 EUR dafür hinblättern.

 

Noch einen Absatz zum Fracking bevor ich den Marktkommentar mit unseren Standard-DAX-Werten und den US-Indices abschließen möchte. Langsam setzt der niedrige Ölpreis der Fracking-Industrie mächtig zu. Es gab vor wenigen Wochen bereits den ersten Zahlungsfall eines Förderers. Nun hat auch der große Player Baker Hughes die Entlassung von 7000 Mitarbeitern angekündigt. Die Investitionen werden bereits stark zurückgefahren. Die meisten Unternehmen brauchen einen Ölpreis von mindestens 70$. Es ist nur eine Frage der Zeit bis viele Kredite nicht mehr bedient werden können und es einen Dominoeffekt gibt. Nicht auszudenken welche Effekte dies auf die Vielzahl der kleinen Förderunternehmen hat. Aber auch die gesamte Quarzsandproduktion und die bisher ausgelastete Infrakstrukt von Eisenbahn wird schwer in Mitleidenschaft gezogen. Die Frage ist nicht mehr ob sondern nur noch wann die "Fracking-Blase" mit einem gigantischen Knall platzen wird. Auf jeden Fall scheint es eine ziemlich hässliche Angelegenheit zu werden... Beim Ölpreis deutet alles darauf, dass wir eine impulsive 3er Welle nach unten gesehen haben. Falls diese bereits vollständig sein sollte (ein weiterer Abverkauf bis 44 USD kann ich mir gut vorstellen) wird es eine Erholung in Form der 4er Welle bis evtl. 70 USD geben. Da 4er Wellen sehr wild sein können rechne ich mit hoher Volatilität nach Vollzug der jetztigen Bodenbildung. Danach sollte die 5er Welle uns deutlich unter 40 USD drücken- welche Auswirkungen dies auf die Wirtschaft hat ist im Moment schwer vorstellbar, zeigt aber welche Stürme uns in der Finanz- und Wirtschaftwelt demnächst bevorstehen.

 

Erstaunlicherweise haben Dow Jones und NASDAQ 100 keine neuen Hochs gebildet! Der DAX sprintet den US-Indices im Moment davon. Vor diesem Hintergrund ist größte Vorsicht geboten. Ich denke, dass die anstehenden Wahlen in Griechenland für einige Turbulenzen insbesondere bei DAX und Euro sorgen werden. Ich gestehe dem DAX in einer überschießenden Welle noch neue Höchststände bei 10.370, 10.520 oder auch 10.700 Punkte zu. Das wäre dann die letzte "Übertreibung" nach oben. Evtl. haben wir die Höchstkurse aber auch schon gesehen. Ein Bullenmarkt ist zäh und es ist durchaus möglich, dass dieser noch einige Zeit weiter läuft. Wie sagte Keynes so schön: "Die Märkte können länger irrational bleiben als Du solvent!". Die Margin-Debt (Wertpapier-Käufe auf Kredit) haben in den USA mittlerweile wieder neue Höchststände erreicht. Noch spielt die Musik auf der Party aber man sollte sich schon einmal nach dem Ausgang umsehen, falls die Gäste plötzlich gemeinsam Richtung Türe stürmen...

 

Bei den Charts unserer Standard-Aktien sieht man deutlich wie Daimler das bisherige Hoch rausgenommen hat. Eine starke Impulsbewegung ist gestartet die den Anschein einer letzten 5er Welle macht. Bei BASF hat sich das Bild nicht geändert. Keine neuen Hochs, Fortsetzung der korrektiven Bewegung und keine Anzeichen einer Trendumkehr nach oben- Vorsicht! Siemens scheint auf dem gleichen Weg wie Daimler zu sein. Es wird spannend ob noch ein neues Hoch markiert werden kann. 

 

Übrigens: Mehr zur Analyse-Methode der Eliott-Wellen gibt es hier in Kürze!

 

*Die Veröffentlichungen auf dieser Seite stellen keine individuelle Wertpapier-, Vermögens- und Anlageberatung und auch keine Empfehlung zum Erwerb, Kauf bzw. zur Zeichnung des betreffenden Wertpapiers oder sonstiger Finanzinstrumente dar.

Quelle: www.finanzen.net