Das Dollar-Massiv

US-Dollar- die Alpha-Währung 2016?


Unsere EUR/USD Prognose verläuft weiterhin wie im Bilderbuch. In der vergangenen Woche kam es nach einer schwachen Erholung über 1,07 USD zu einem Zusammenbruch der Bullen, um schließlich wieder im mittleren 1,06er- Bereich zu landen. Unter 1,08 USD, respektive 1,10 USD, lautet das Ziel eindeutig Parität. Die nächsten Tage werden uns Aufschluss geben, ob wir das in einem Durchmarsch erleben oder ob es im Bereich 1,05 USD, bzw. 1,04 USD noch einmal zu einer Teilerholung kommt. Viele Analysten gehen mittlerweile davon aus, dass die Parität bereits im Januar unterschritten wird. Nahezu alle US-Großbanken sind short auf den Euro. Zuletzt äußerte sich auch Goldman Sachs und nannte 0,95 USD als mittelfristiges Preisziel. Einerseits sollte man bei Prognosen von US-Banken sehr vorsichtig sein, andererseits gibt es sehr viele Gründe die für einen weiter starken Dollar sprechen. Gemäß unserer Prognose ist der Dollar weiterhin in einem kraftvollen Bullenmarkt. Diese Stärke ist einer der Hauptgründe für den Verfall nahezu aller Rohstoffpreise und eine logische Schlussfolgerung der laufenden Umschichtungen des "Big Money". Investoren ziehen nach wie vor massiv Kapital aus dem Euroraum und den Schwellenländern ab. Die schlechten Aussichten der Weltwirtschaft und die Abkühlung Chinas kommen der Weltleitwährung zusätzlich zu Gute. Diese Bewegungen sind aktuell so stark, dass sie sich nicht ohne weiteres umkehren werden. Wir haben bereits seit vielen Monaten auf diese Entwicklung hingewiesen und allen Lesern geraten, Eurogeldbestände mit Fremdwährungen, allen voran US-Dollar, abzusichern. Dies war bis zum gegenwärtigen Zeitpunkt eine weise Entscheidung und wird es auch im kommenden Jahr sein.


Edelmetalle- seit Jahresanfang in vielen Währungen deutlich im Plus!


Nur nicht in US-Dollar... Auch hier zeigt sich wieder die große Stärke des US-Dollars. In Euro, australischen Dollar, kanadischen Dollar oder dem russischem Rubel hat sich Gold das Jahr über ordentlich gehalten. Dies ist einer der Gründe, warum wir bereits vor einigen Monaten schrieben, dass wir nicht von einem weiteren Gold-Euro-Tief ausgehen. Für physische Käufer im Euroraum gibt es also wenig Gründe mit dem Kauf von Edelmetallen zu warten. In USD haben wir aber die Tiefs von Gold und Silber noch nicht gesehen. Nachdem die Erholung der Edelmetallpreise in der Vorwoche ziemlich mager ausgefallen ist, bieten sich in den kommenden Tagen erneut Möglichkeiten für eine kurzfristige Erholung über 1.100 USD, bzw. 14.60 USD. Somit hat sich die Lage an den Edelmetallmärkten nicht geändert: Weiterhin sinkende Kurse in USD sind zu erwarten. Entweder mit kleinen Erholungen (gute Shortmöglichkeiten) oder über einen direkten Durchmarsch nach unten.


Kupfer


Bereits Anfang August war folgendes in unserem Marktkommentar über Kupfer zu lesen:


Kupfer ist sehr nahe an einem neuen 52-Wochen-Tief. Auch hier wird der Abverkauf weitergehen. Den finalen Sell-off haben wir aber noch nicht ansatzweise gesehen. Wir gehen von Kursen im Bereich von 2000 USD aus, wenn die Wirtschaftskrise voll durchschlägt. Dies sind einmalige Einstiegsgelegenheiten und Kupfer wird langfristig eine sehr spannende Geschichte werden. 


Kupfer hat bis jetzt bereits über 30% seit Jahresbeginn verloren. Allein in den letzten Woche fiel der Preis von ca. 5.300 USD pro Tonne auf aktuell etwas mehr als 4.500 USD pro Tonne. Ein hervorragender Short-Trade. Wir gehen auch bei Kupfer von einem weiteren, starken Preisverfall aus. 


Öl (WTI)


Der Ölpreis war in den vergangenen Wochen sehr volatil und schwierig zu analysieren. Wir haben noch keine finale Bestätigung, da nach wie vor der Bruch der 41 USD-Marke ausgeblieben ist, allerdings wird eine Erholung nach oben immer unwahrscheinlicher. Jetzt gilt es sich strategisch zu positionieren um schon bald beim Unterschreiten der 40 USD an Bord zu sein. Dann wäre der Weg zu neuen Tiefs unter 38 USD frei.


DAX und Dow Jones- kalt erwischt!


DAX und Dow Jones machten es lange spannend um sich schließlich doch für den Weg nach oben zu entscheiden. Beim DAX ist momentan ein Anlaufen der alten Hochs wahrscheinlicher als ein erneutes Abtauchen. Allerdings müssen dafür die Marken 11.500 und 11.700 aus dem Weg geräumt werden. Kommt es dabei zu Komplikationen finden wir uns wieder in unserem präferierten Szenario wieder: Abverkauf unter 9.000 Punkte. Dies bleibt im Übrigen so lange auf dem Tisch, bis neue Allzeithochs erreicht werden. Weiter steigende Kurse sind also wahrlich keine sichere Sache, weshalb wir den DAX im Moment auch nicht handeln.


Ganz ähnlich sieht die Situation beim Dow Jones aus, mit dem Unterschied, dass dieser nur noch wenige Punkte vom Allzeithoch entfernt ist. Es gelten unsere Widerstandsmarken aus den letzten Marktkommentaren. Wir schließen einen letzten Einbruch vor weiter steigenden Kursen weiterhin nicht aus. Ein Anlass könnte die evtl. Leitzinsanhebung der FED sein. Wir sind uns aber sicher, dass ein Einbruch nur von kurzer Dauer sein wird und der Dow Jones 2016 eine starke Rallye hinlegen wird. Die Verschärfung der EZB-Politik (negative Zinssätze und eine Ausweitung der Anleihenkäufe) wird immer mehr Kapital Richtung USA treiben. Von diesem "Anlagennotstand" wird auch der Dow Jones massiv profitieren. Es ist jetzt an der Zeit gute US-Aktien auf die Watchlist zu setzen. Eine erste Auswahl finden Sie in unserem Marktkommentar "Langweilige Märkte".


Kurzes Update zu Immobilien, Bitcoin und Edelmetallbesitz


Die Immobilienpreise im Londoner Luxussegment sind durchschnittlich um 11,5% gefallen. Hier zeichnet sich der Beginn eines mehrjährigen Bärenmarktes ab. Wir hatten bereits vor einigen Monaten den Spezialreport Immobilien- Sachwert mit Sternchen*

veröffentlicht, in dem wir auf die aktuellen Risiken beim Immobilienerwerb hingewiesen haben. Wir sind der Meinung, dass die Staatsschuldenkrise erheblichen Einfluss auf die Immobilienpreise haben wird. In der Fläche ist dies aktuell noch nicht zu beobachten, die Anzeichen aber mehren sich bereits. Speziell in Deutschland gewinnt das Thema aufgrund der Flüchtlingsströme an Bedeutung. Die Wohnungsnot wird von der Politik zwar als Preistreiber interpretiert, die Realität sieht vielerorts aber ganz anders aus: Immobilien in unmittelbarer Nähe zu Flüchtlingsunterkünften verlieren massiv an wert, bzw. sind unverkäuflich. In vielen Kleinstädten, bzw. Dörfern wo es große Flüchtlingsunterkünfte gibt (z.B. Meßstetten auf der Schwäbischen Alb) sind Immobilien aktuell unverkäuflich. Der staatlich angestrebte Massen-Wohnungsbau wird den Preisverfall bei Immobilien nicht stoppen, sondern nur den generellen Wohnstandard senken. Spätestens im Zuge eines sprunghaften Zinsanstiegs, aufgrund der sich manifestierenden Staatsschuldenkrise, wird es ohnehin zu stark sinkenden Immobilienpreisen kommen. Die Zahl von Neubauten wird einbrechen und viele Immobilien landen in der Zwangsversteigerung. In diesem Segment gilt im Jahr 2016 also höchste Vorsicht!


Die EU-Staaten haben am Freitag beschlossen den Bitcoin- und Edelmetallhandel stärker zu überwachen. Sie sind der Meinung Bitcoin und Edelmetalle (wie auch Bargeld) dienen zur Terrorfinanzierung. Auch auf diese Tendenz haben wir bereits vor langer Zeit hingewiesen. Lesen Sie hierzu auch unseren Sonderkommentar "Zugriff!", vom 20.05.2015 in der Rubrik Marktkommentar. Nutzen Sie die Möglichkeit des anonymen Edelmetallerwerbs, so lange dies noch möglich ist! In Frankreich beispielsweise sind nur noch Barzahlungen bis 1.000 EUR legal. Der anonyme Kauf einer Unze Gold ist dort praktisch nicht mehr möglich. Was den Bitcoin angeht, sind wir der Grundidee gegenüber durchaus aufgeschlossen. Das große Problem ist allerdings, dass es sich um einen rein virtuellen Wertgegenstand handelt, welcher darüber hinaus in Konkurrenz zum staatlichen Geldsystem steht. Sollte der Bitcoin sich zu einer echte Alternative entwickeln, wird der Staat eingreifen. Unterschätzen Sie nicht dessen Möglichkeiten. So schnell wie Bitcoin entstanden ist, kann er auch wieder von der Bildfläche verschwinden und somit ihr Geld. Eine physische Goldmünze wird sie niemals im Stich lassen...


Wir wünschen Ihnen eine schöne Woche.



*Die Veröffentlichungen auf dieser Seite stellen keine individuelle Wertpapier-, Vermögens- und Anlageberatung und auch keine Empfehlung zum Erwerb, Kauf bzw. zur Zeichnung des betreffenden Wertpapiers oder sonstiger Finanzinstrumente dar.