Der goldene Sonnenaufgang?

Sieht so ein tragfähiger Boden aus?

 

Gold sorgte in den vergangenen Tagen für eine Menge überraschter Gesichter. Zweifelsohne zählen wir uns auch dazu. Wir hatten nach überschreiten der 1.100 USD auf eine letzte Aufwärtskorrektur hingewiesen, welcher wir allerdings nur eine begrenzte Kraft zusprachen. Nun hat Gold die Widerstände im Bereich 1200er-Bereich förmlich pulverisiert und stieg kurzzeitig auf knapp über 1.260 USD. Die Presse stürzt sich bereits auf den neuen "Goldhunger" und bastelt Korrelationen zu allen möglichen Krisen auf der Welt. Wir sahen in unseren Prognosen eine Korrektur, bevor ein letzter Abverkauf stattfindet- daran halten wir nach wie vor fest! Wir sind nicht überzeugt, dass wir das finale Tief (in USD) bei den Edelmetallen bereits erreicht haben. Hierfür gibt es zahlreiche Gründe. Auf Euro-Basis haben wir bereits vor Monaten zum Kauf von physischen Edelmetallen geraten. Es ist sehr wahrscheinlich, dass Gold und Silber ihr Euro-Tief bereits gesehen haben. Wir haben hierzu zwei Goldcharts (USD und EUR) für die Preisentwicklung der letzten fünf Jahre mitgebracht:

 

Quelle: finanzen.net
Quelle: finanzen.net
Quelle: finanzen.net
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Starker Dollar sollte bremsen

 

Im Dollar-Chart kann man den Abwärtstrend seit Mitte 2011 sehr gut erkennen. Seit Anfang 2013 läuft der Kursverfall kontinuierlich mit jeweils kurzen Erholungen. Der kurzfristige Abwärtskanal seit Anfang 2013 wurde letzte Woche nach oben verlassen. Der übergeordnete Abwärtskanal verläuft knapp unter 1.400 USD. Mittelfristig hätte Gold also das Potential noch weiter zu steigen um trotzdem später auf neue Tiefs zu fallen. Wir nennen das den "großen Umweg". Aktuell trauen wir Gold einen Test der 1.300 USD-Marke zu. Ein deutliches Überschreiten dieses Bereiches wäre eine besondere Warnung, dass Gold wirklich sein Dollartief ausgebaut hat. Definitiv sagen kann man dies aber erst bei Kursen von 1.400 USD und mehr. Am Freitag kam der Goldpreis dann wieder etwas zurück und notiert aktuell stabil bei 1.238 USD. Ebenfalls ein Widerstand, bzw. eine wichtige Unterstützung. Von dort könnte Gold direkt die nächste Aufwärtsstrecke bis 1.300 USD in Angriff nehmen. Aktuell ist es schwer zu beurteilen, ob der Anstieg nur heiße Luft war. Da die Indikatoren stark überkauft sind, könnte uns bereits nächste Woche ein starker Einbruch bevorstehen. Ob dieser bereits das Ende der Rallye markiert scheint fraglich. Wir empfehlen daher aktuell kein Trading der Edelmetalle. Wir benötigen zuerst weitere Signale um die Bewegung einschätzen zu können.

 

Gold in Euro

 

Im zweiten Chart sieht man, dass sich Gold in Euro wesentlich stärker zeigt. Seit Ende 2013 ist ein untergeordneter Aufwärtstrend erkennbar. Wir empfehlen unseren Kunden bereits seit 2014 den Erwerb physischer Edelmetalle. Wer im Sommer 2014 Gold auf Eurobasis erwarb, ist mittlerweile knapp 15% im Plus und konnte seine Kaufkraft effektiv schützen. Die Presse vermittelte uns jedoch einen ganz anderen Eindruck, wie wir in unserem beliebten Artikel "Goodbye Gold" bereits am 26. Juli 2015 darlegten:

 

 

Komisch, oder? Die Aufmacher hören sich nach einem deutlichen Kursverfall an, dabei notierte Gold auf Eurobasis nie wirklich im Minus. Ein einfacher Blick auf den Chart hätte gereicht um zu erkennen, dass der Goldpreis im jahr 2015 fast permanent über den Kursen aus 2014 lag und somit ein starker Kursverfall, zumindest mittelfristig sehr unwahrscheinlich war. Wir hatten in unseren Marktkommentaren immer wieder darauf aufmerksam gemacht, dass die Währung ein entscheidender Faktor ist. Was bringt Ihnen ein Goldpreis von 900 USD, wenn EUR/USD bei 0,70 steht? Sie benötigen in jedem Fall Gold und Silber um sich vor den kommenden Währungsturbulenzen, speziell im Euroraum, effektiv zu schützen. Edelmetalle haben kein Gegenparteienrisiko, es ist ihnen egal ob die Deutsche Bank kippt oder ob sie 500 Jahre auf dem Meeresgrund liegen. Überlegen Sie selbst wie viele Währungen Deutschland in den letzten 100 Jahren hatte- es kam jedes Mal zu einem deutlichen Wertverlust. Oft in Höhe von 99%, im Falle des Euros mit Sicherheit mindestens 50%- das kann Ihnen jede Hausfrau bestätigen. Edelmetalle gehen im Vergleich zu Papierwährungen oder Staatsanleihen niemals auf Null. Im Gegenteil: Sie haben bereits vielen Menschen geholfen, Vermögen über schwierige Zeiten oder Staatsbankrotte hinweg zu retten. Eine solche Weitsicht sollten Sie unbedingt in Ihre Anlageentscheidungen einfließen lassen.

 

Wie geht es weiter?

 

Wir befinden uns auf Dollar-Basis aktuell auf dem "großen Umweg". Die nächsten Handelstage werden zeigen, wieviel Substanz in der Bewegung steckt. Wir gehen davon aus, dass sich diese Aufwärtsbewegung nicht lange halten wird. Sollte es wirklich zu einer Bodenbildung gekommen sein, nähern wir uns in großen Schritten der Explosion am Staatsanleihenmarkt. Es braucht einen kräftigen Treibsatz für den zukünftigen Goldpreisanstieg. Dieser kann nur in einem sehr großen Event begründet liegen. Dies würde aber auch bedeuten, dass die Aktienindizes in den kommenden Monaten eine starke Korrektur ausbauen. Dabei könnten wichtige Schlüsselunterstützungen durchbrochen werden und panikartige Börsen-Szenen entstehen. DAS ist dann der ideale Einstieg in gute Unternehmen. Das Kapital wird im Zuge von Staatspleiten nach "werthaltigen" Anlagen Aussicht halten. Dabei wird es am Aktienmarkt und den großen Wirtschaftsunternehmen nicht vorbeikommen. Immerhin besitzen diese, im Vergleich zu längst verkonsumierten Staatsschulden, noch "echte" Werte, wie z.B. Industrieanlagen, Know-How, Rohstoffe, uvm. Es ist daher ein realistisches Szenario, dass die gigantische Geldflut aus dem Anleihenmarkt nicht nur die Edelmetalle auf neue Höchststände hebt, sondern auch den Aktienmärkten (verstärkt in den USA / Dow Jones) einen finalen Anstieg auf neue Rekordhochs verschafft. Unternehmensanteile können Kapital ebenfalls über eine Währungsreform retten, weshalb sich Investoren um Aktien reißen werden. Ihrem physischen Gold wird das alles egal sein- es ist einfach da. Jetzt und auch noch in 1000 Jahren.

 

 

 

*Die Veröffentlichungen auf dieser Seite stellen keine individuelle Wertpapier-, Vermögens- und Anlageberatung und auch keine Empfehlung zum Erwerb, Kauf bzw. zur Zeichnung des betreffenden Wertpapiers oder sonstiger Finanzinstrumente dar.