Klartext!

Lassen Sie sich täuschen?

 

Den Titel unseres Marktkommentars "Maximale Ausreizung" hatten wir bewusst gewählt. Genauso bewusst wählten wir unsere Ausdrucksweise bei der letzten DAX-Prognose:

 

Auf der Oberseite sollten selbst bei einer Übertreibung nicht mehr als 10.400 Punkte drin sein.

 

Wir sehen jetzt einen Anstieg Richtung 10.200, respektive 10.400 Punkten, welcher auf wackeligen Beinen steht.

 

Das sind Auszüge aus unseren letzten beiden Marktkommentaren. Die Übertreibung sehen wir aktuell beim DAX. Heute stieg der Index kurzzeitig sogar auf knapp 10.450 Punkte und konnte somit die Bewegung nach oben ideal abbilden. Dies war für uns keine Überraschung, wir hatten auf exakt diesen Verlauf hingewiesen. Jetzt ist die Stimmung an den Märkten extrem bullisch und wir sagen: Bullenfalle! Es gibt keinen Grund jetzt in den DAX einzusteigen. Wir können einfach nicht verstehen, warum (wieder!) die Mehrheit der Meinung ist, dass der DAX jetzt direkt Kurs auf neue Allzeithochs nimmt. 

 

Quelle: finanzen.net
Quelle: finanzen.net

 

Was ist an diesem Chart bitteschön bullisch? Warum gehen die Anleger ausgerechnet jetzt felsenfest von einer Fortsetzung des Aufwärtstrends aus? Wir wären sehr dankbar, wenn uns das mal jemand plausibel erklärt. Im Chart kann man sehr schön die "Korrektur-Rallye" von Oktober und November 2015 erkennen. Auch hier war die Stimmung ausgezeichnet und was folgte direkt darauf? Ein Abverkauf von fast 3.000 Punkten innerhalb von drei Monaten. Tatsächlich muss der DAX nach Erreichen unserer oberer Zielmarke bei 10.400 Punkten nicht direkt morgen zusammenbrechen. Bei der aktuellen Marktstimmung wäre auch ein Anstieg auf 10.900 Punkte in keinster Weise eine Garantie für weiter steigende Kurse. Ganz im Gegenteil: Wir befinden uns übergeordnet in einer klaren Abwärtsbewegung. Wer jetzt auf den Zug aufspringt, darf sich nicht beschweren, wenn er bereits in wenigen Tagen oder Wochen einen knallharten Abverkauf erlebt. 

 

Der DAX zeigt sich für uns klar korrektiv. Unser Ziel auf der Oberseite wurde mustergültig abgearbeitet. Der DAX hat auf dieser Strecke keine Schwäche gezeigt, sondern sich äußerst stabil präsentiert. Dennoch ist sein Zustand aktuell extrem überkauft. Wir gehen fest davon aus, dass der Index im Punktebereich 10.400 bis 10.700 sein Korrekturhoch ausbildet. Ab jetzt muss jederzeit mit einem Abverkauf gerechnet werden. Auch wenn dieser nicht direkt verläuft, sollte der Trend wieder eindeutig negativ werden. Wir sind der Meinung, dass der Start dieser Abwärtswelle bereits im April erfolgt. In diesem Zusammenhang können wir nur nochmals auf die einmalige Gelegenheit von Short-Investments hinweisen. Besonders geeignet sind hierfür die DAX-Werte Deutsche Bank, BASF und ThyssenKrupp.

 

Ein Blick über den Teich

 

Vergleicht man den DAX mit dem Dow Jones, so fällt auf, dass sich das US-Pendant in den letzten Monaten wesentlich besser geschlagen hat. Wir hatten bereits vor über einem Jahr darauf hingewiesen, dass aktuell eine massive Kapitalflucht aus Europa stattfindet. Mittlerweile berichten auch die ersten "Mainstream-Medien" darüber. Fakt ist, dass die USA seit geraumer Zeit als vergleichsweise sicherer Hafen für internationales Kapital gesehen werden. Entsprechend stark konnte auch der Dow Jones profitieren. Wir sind der Meinung, dass sich diese Bewegung auch in den nächsten Jahren fortsetzen wird- allerdings erst nachdem der Index eine umfangreiche Korrektur vollzogen hat. Ebendiese zeigt er momentan noch nicht. Im Gegenteil, es werden die oberen Widerstände deutlich angekratzt. Hier der 3-Jahres-Chart:

 

Quelle: finanzen.net
Quelle: finanzen.net

 

Wir sind beim Dow Jones in unmittelbarer Nähe des Alltime-Highs. Allein diese Tatsache zeigt deutlich die Divergenz zum DAX. Dennoch bleibt der Index im Korrekturmodus, da bisher kein neues Hoch generiert werden konnte. Auch wenn es zu einem neuen Hoch kommt, wären wir vorerst skeptisch. Es ist nicht unüblich, dass vor Beginn einer starken Korrekturbewegung kurzfristig ein neues Hoch generiert wird. Noch sind wir aber nicht so weit. Aktuell gilt es für den Dow Jones zunächst 18.200, respektive 18.250 Punkte zu erreichen. Auf dem Weg dahin gilt erhöhte Steinschlag-Gefahr! Diese Strecke kann der Index jederzeit abbrechen. Wir können uns nur wiederholen: Die Märkte befinden sich jeweils am oberen Limit! Wir sehen aktuell eine beeindruckende Korrektur-Rallye- aber diese bewegt sich übergeordnet eben in einem Abwärtstrend. Evtl. sind noch wenige Punkte nach oben möglich, spätestens dann sollte die Abwärtsbewegung starten.

 

Im US-Aktien-Umfeld können wir nur nochmals auf unsere Short-Empfehlung Tesla Motors aufmerksam machen. Aus unserer Sicht besteht bei diesem Investment eine einzigartige Gelegenheit. 

 

Edelmetallparty- Gold war wohl nicht eingeladen!

 

In unserem letzten Marktkommentar schrieben wir zu den Edelmetallen folgendes:

 

Das gelbe Metall bleibt in seiner Range zwischen 1.180 USD und 1.265 USD gefangen. In diesem Bereich scheinen alle Bewegungen möglich. Nach wie vor planen wir ein Anlaufen der 1.300 USD-Marke ein. Auch wenn die aktuelle Pendelbewegung uns noch zwei Monate beschäftigen könnte. Ein Abfall unter 1.180 USD wäre eine ernste Warnung, dass die Party vorerst vorbei ist und wir uns auf den Weg zu den von uns erwarteten finalen Tiefständen unter 1.000 USD machen. Wir gehen aktuell davon aus, dass die Edelmetalle besonders in der zweiten Jahreshälfte deutlich an Boden verlieren dürften. Silber zeigt sich im Moment sehr robust. Allerdings dürfte auch die Reise spätestens bei 17 USD vorbei sein. Wie bei Gold erwarten wir auch hier neue Verlauftiefs und einen nachhaltigen Boden im Bereich von 12 USD. 

 

Silber überraschte uns in den letzten Tagen mit einem fulminanten Kursanstieg. Kurzzeitig stieg der Preis für das weiße Metall auf über 17 USD. Dies hatten wir in unserer Analyse als obere Begrenzung dargestellt. Gold zog zwar auch etwas an, blieb aber in unserer Range unter 1.265 USD stecken. Wir gehen nach wie vor davon aus, dass Gold noch das Potential für einen weiteren Anstieg besitzt. Auch Silber könnte im Extremfall noch einmal den mittleren 17er-Bereich anlaufen. Übergeordnet gehen wir nach wie vor von neuen Tiefs aus, bevor die mehrjährige Korrektur tatsächlich beendet wird und wir neuen Allzeithochs entgegensehen.

 

(Mondrakete?) Öl (WTI)

 

Das hätte nicht passieren dürfen! Öl (WTI) überwindet heute den oberen Widerstand bei 42 USD und zündet ein wahres Kursfeuerwerk. Über 44 USD wurden im Laufe des Abends erreicht. Technisch gesehen bedeutet dieser Anstieg nun einen deutlichen Umweg. Wir hatten bereits darauf hingewiesen, dass die nächste Chance für einen Abfall im Bereich 45 USD, bzw. 50 USD besteht. Ein weiterer Anstieg auf knapp 50 USD, wäre eine deutliche Ausdehnung unseres ursprünglich erwarteten Korrekturmaximus. Die gute Nachricht wäre, dass mit dieser Strecke ein finales Tief sogar unter 20 USD möglich wäre. Für den Moment können wir nur zuschauen und den Kopf schütteln.

 

Nach der Witzveranstaltung zur Drosselung der Fördermenge in Doha, wurden heute wieder Rekordhöchststände der US-Lagerstätten veröffentlicht. Darüber hinaus haben Russland und der Iran weitere Fördererhöhungen! angekündigt. Auch der Irak möchte wieder mehr Öl exportieren. Mittlerweile gehen dem Nahen Osten bereits die Öltanker aus, da diese alle vollbeladen vor den Küsten "parken". Die Schiffe können allerdings nicht gelöscht werden, da die Lager bereits randvoll sind und keiner noch mehr Öl braucht. Ein schönes Beispiel, warum man Fundamentaldaten im kurz- und mittelfristigen Anlagehorizont völlig vergessen kann.

 

Und so geht Öl (WTI) dem nächsten Widerstand bei 45 USD entgegen. Wir warten gespannt, ob dort endlich der Abwärtstrend aufgenommen werden kann, oder ob es doch die 50 USD als Korrekturziel sein müssen. 

 

EUR/USD - links angetäuscht, rechts vorbei!

 

Der Euro hat nach der letzten Kursschwäche noch einmal Luft geholt und die 1,14 USD erneut touchiert. Für einen kurzen Moment dachten wir, das wird der letzte Anstieg auf unser oberes Ziel 1,16 USD. Vorerst falsch gedacht. Im Laufe des heutigen Handels fiel die Einheitswährung dann sogar wieder unter 1,13 USD zurück. Auch wenn noch die Möglichkeit besteht, ein letztes Korrekturhoch über 1,15 USD zu hinterlegen, wird der Abwärtssog schon stärker. Wir erwarten im zweiten Quartal 2016 eine eindeutige Abwärtsbewegung Richtung Parität. Idealerweise begann diese bereits letzte Woche. Evtl. kann Mario Draghi morgen eine weitere Bestätigung für den Abverkauf liefern.

 

 

 

 

*Die Veröffentlichungen auf dieser Seite stellen keine individuelle Wertpapier-, Vermögens- und Anlageberatung und auch keine Empfehlung zum Erwerb, Kauf bzw. zur Zeichnung des betreffenden Wertpapiers oder sonstiger Finanzinstrumente dar.