Der Dollar unter Trump

Läuft die Rallye weiter?

 

Auf bleibende-werte.ch haben wir bereits vor Jahren auf einen starken Dollar gesetzt und sind nicht müde geworden den US-Dollar immer wieder als geeignete Diversifizierung für Euro-Guthaben anzupreisen. Wer unserer Einschätzung gefolgt ist, kann sich über einen ordentlichen Währungsgewinn, bzw. Kaufkrafterhalt freuen. Unsere Leser wissen aber auch, dass wir immer wieder die Parität für das Währungspaar EUR/USD in den Fokus gestellt haben. Anfang Dezember landeten wir mit unserer Prognose einen erneuten Volltreffer, als die Korrektur bei knapp 1,08 USD abgeschlossen wurde und danach wie von uns erwartet ein Durchbruch der 1,05er USD folgte. Diese Bewegung führte uns auf ein 14-Jahres-Tief im Euro bei 1,0365 USD. Die Parität blieb uns vorerst also nur knapp verwehrt. Im Bereich 1,02 USD und 1,03 USD gibt es kräftige Unterstützungen, weshalb der Euro Anfang Januar zunächst eine kräftige Erholung starten konnte, die aktuell in der Spitze bei 1,0720 USD angekommen ist.

 

Am 18. Dezember 2016 führten wir in unserem Marktkommentar aus:

 

Das Erreichen der Parität scheint nur noch eine Frage von Wochen oder gar Tagen zu sein. Im Bereich 1,02 USD gibt es einen Widerstand an dem der Kurs zunächst abprallen könnte. Über 1,05 USD wird es eine Korrektur aber nur schwer schaffen. Mittelfristig präferieren wir Kurse von 1,00 USD und 0,98 USD. 

 

Wie bereits erwähnt, konnte die Parität nicht direkt erreicht werden. Tatsächlich prallte der Kurs deutlich im Bereich 1,03 USD nach oben ab und durchbrach sogar den Widerstand im Bereich 1,05 USD relativ mühelos. Dies war zwar nicht unsere Primärerwartung, ist allerdings nicht unüblich nach dem Erreichen eines neuen Mehrjahrestief. Im Idealfall läuft die Korrektur max. bis knapp unter 1,09 USD. Der 1,08er Bereich wäre ein sehr wahrscheinliches Ziel für die nächste Kursbewegung nach unten. Wie im unten stehenden Chart schön erkennbar ist, hat der Euro seine breite Seitwärtsrange seit Anfang 2015 kurzfristig nach unten verlassen. 

 

 

Quelle: finanzen.net
Quelle: finanzen.net

 

 

Aktuell läuft die Kurserholung vom neuen Tief aus gesehen. Das Unterschreiten der roten Linie spricht für eine baldige Fortsetzung des Abwärtstrends. Aufgrund der "politischen Wundertüte" in den USA, gibt es erste Kratzer im Lack des US-Dollars. Nicht sonderlich dramatisch, allerdings müssen wir das Kursgeschehen sehr genau beobachten um einen weiteren zähen Umweg des Euros zur Parität ausschließen zu können. Betrachten wir den Rohstoffmarkt, steht auch dort die Erholung kurz vor ihrem Ende, was ebenfalls für eine baldige Rückkehr des US-Dollars spricht. Diese sollte den Euro dann auch Richtung Parität und etwas darunter führen. Wir sehen hierfür als Zeitfenster das erste Halbjahr 2017. 

 

 

Öl (WTI)

 

Unser Sorgenkind der Analyse. Öl (WTI) zeigt sehr unklare Muster und Strukturen was die Prognose ungemein erschwert. In der Vergangenheit konnten wir Öl (WTI) durchaus erfolgreich prognostizieren. In den letzten Monaten erwischen wir zwar die Bewegung aber das Timing ist nahezu unberechenbar geworden. Klar ist, dass Öl (WTI) seit knapp einem Jahr eine kräftige Erholung hingelegt hat, die sämtliche Short-Spekulanten gegrillt hatte. Übergeordnet bleibt Öl (WTI) aber im Abwärtstrend. Die Erholung der Ölpreise wird in den Medien überwiegend als glasklare Trendwende gewertet. Wir wären uns da nicht so sicher. Bisher schaffte es der Ölpreis nicht einmal das Hoch der Zwischenerholung aus dem Jahr 2015 im Bereich von 60 USD zu erreichen. Wir hatten in unserem Marktkommentar "Das OPEC-Märchen" ausführlich dargelegt, was wir von den Förderkürzungen der OPEC halten. Und tatsächlich zweifelt Saudi Arabien mittlerweile bereits an den Förderbegrenzungen, bzw. will diese evtl. bald schon wieder aufheben. Die Fracking-Industrie erholt sich bei den aktuellen Preisen weiter und der Output steigert sich unweigerlich. Wir schrieben am 30. November 2016:

 

Die heutige Preisexplosion hat viele Trader kalt erwischt. Öl (WTI) notiert aktuell bei knapp 49,50 USD und generiert munter weiter neue Tageshöchststände. Es muss davon ausgegangen werden, dass der Bereich von 50 USD bis 53 USD erreicht wird. Wir halten die aktuellen Kurse und den Bereich knapp über 50 USD (wie bereits im Oktober) weiterhin für einen hervorragenden Short-Einstieg. Im Moment bedarf es hierfür sehr viel Mut- das ist nicht jedermanns Sache. Die Chancen sind entsprechend dem Risiko sehr hoch. Wir sind überzeugt davon, dass Öl (WTI) noch im Dezember unter 45 USD zurückfällt. Danach erwarten wir weiter fallende Kurse die uns zunächst in die Region 35 USD bis 40 USD führen sollten. Mit dieser Prognose sind wir mal wieder recht alleine im Haifischbecken der Analysten...  

 

Der Höchstkurs lag bisher bei 55,22 USD (Intraday-Hoch am 03.01.2017). Etwas über unserer Erwartung von max. 53 USD. Im Dezember kam es zudem noch nicht zum erwarteten Kurseinbruch. Aufgeschoben ist aber nicht aufgehoben. Wir gehen aktuell davon aus, dass wir uns bereits auf dem Weg unter die 50 USD-Marke befinden. Ein erstes Ziel sollte im Bereich von 45 USD liegen. Es besteht dennoch die Gefahr, dass Öl (WTI) noch ein weiteres Hoch im Bereich 56 USD bis 59 USD ausbaut. Die Chancen hierfür schwinden aber täglich. Mutige Investoren können daher ein Shortinvestment risikieren. Wenn Sie den Kursverlauf für Shorteinstiege zunächst beobachten, warten Sie auf einen Bruch der 50 USD-Marke, bzw. risikieren Sie einen Positionsaufbau im Falle neuer Hochs über 55 USD. Dadurch erzielen Sie ein sehr gutes Chance-Risiko-Verhältnis.

 

 

*Die Veröffentlichungen auf dieser Seite stellen keine individuelle Wertpapier-, Vermögens- und Anlageberatung und auch keine Empfehlung zum Erwerb, Kauf bzw. zur Zeichnung des betreffenden Wertpapiers oder sonstiger Finanzinstrumente dar. Es gelten die Bestimmungen unseres Risikohinweises.