Geduldspiele

Entscheidende Momente

 

Wir befinden uns aktuell in einer trügerischen Marktphase. Hatten Sie bei einer Sache schon einmal das Gefühl, dass da etwas "im Busch ist"? Ein solches Ergebnis zeigt unsere Analyse, die auf diversen technischen und zyklischen Indikatoren beruht. Die Richtung von Märkten zu prognostizieren ist vergleichsweise einfach, da echte "Trendwenden" auf höheren Zeitebenen liegen und die Hauptrichtung sich nur alle paar Jahre, teilweise sogar Jahrzehnte ändert. Ein Bullenmarkt (steigende Kurse) dauert wesentlich länger als ein Bärenmarkt (fallende Kurse). Dafür ist der Bärenmarkt häufig impulsiver und kann jahrelange Kursanstiege binnen Wochen oder Monaten vernichten. Eine Spekulation auf stark fallende Kurse kann daher sehr lukrativ sein. Die Paradedisziplin beim Handeln der Märkte stellt das Timing dar. Es ist nahezu unmöglich den Zeitpunkt einer bestimmten Bewegung vorherzusagen. Dieser ist aber sehr wichtig, da viele Handelsinstrumente einen Zeitverlust aufweisen, bzw. das eingesetze Kapital gebunden wird. Viele Marktteilnehmer verlässt daher in zähen Phasen wie jetzt der Mut. Sie schließen ihre Positionen oder rücken von ihrer ursprünglichen Entscheidung ab und handeln die Gegenrichtung. 

 

Den Mutigen gehört die Welt!

 

Beim DAX sind wir davon überzeugt, dass bereits seit vielen Wochen eine Top-Bildung läuft. Der Leitindex ist absolut überreif für eine deutliche Korrektur. Seit fast einem Jahr zieht der DAX ohne nennenswerte Pause nach oben durch. Er kommt dabei aus dem Bereich knapp unterhalb von 9.000 Punkten und zeigte einen beeindruckenden Kursanstieg bis auf das aktuelle Niveau im Bereich 12.800 bis 12.900 Punkte. Der TecDAX und die amerikanischen Indices zeigten ebenfalls starke Kursanstiege in den letzten Monaten. Uns ist wichtig, Sie an dieser Stelle über den Gesamtkontext zu informieren.

 

Einige Analysten und nahezu alle "Crashpropheten" sehen in den Allzeithochs der großen Aktienmärkte eine gewaltige Überbewertung und Blase. Sie belegen dies mit Kennzahlen und Vergleichen von Bewertungsniveaus hauptsächlich aus den Jahren 1929, 2000 und 2007- kurz vor Beginn gewaltiger Aktienmarkteinbrüche. Natürlich steckt da ein Funke Wahrheit drin. Die Bewertungen sind teilweise astronomisch hoch. Was dabei unter den Tisch gekehrt wird, ist der Gesamtkontext der aktuellen Finanzwirtschaft. Wir befinden uns heute in einer komplett anderen Situation als in den Jahren der großen Börsencrashs. Fakt ist, dass die Welt auf eine gigantische Staatsschuldenkrise zusteuert. Fakt ist aber auch, dass es noch nie soviel Reichtum und Wohlstand gab wie heute. Insbesondere institutionelle Anleger haben keine Möglichkeiten mehr Kapital sinnvoll und sicher zu investieren, bzw. zu parken. Die Geldpolitik, insbesondere der EZB, macht dies unmöglich. Diese Kapitalgröße darf nicht unterschätzt werden.

 

Beim aktuellen "Anlagennotstand" flüchten viele Anleger in Sachwerte, wozu auch Aktien gehören. Die Gewinnentwicklung, Geschäftsaussichten, Bewertungskennzahlen, etc. der Unternehmen spielen also erst einmal keine Rolle. Das geht nicht in den Kopf vieler Analysten. Unserer Meinung nach hat die "Torschlusspanik" an den Börsen noch gar nicht stattgefunden. Heißt: Es besteht die Möglichkeit viel höherer Notierungen- ABER: Die aktuelle Situation erfordert zunächst eine ausgeprägte Korrektur, bevor ein finales Durchstarten der Indices als Möglichkeit besteht. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass die Aktienindices vom aktuellen Niveau weiter stark steigen.

 

In unserem Marktkommentar führten wir aus:

 

Der DAX ist an einem kritischen Punkt angekommen, von welchem aus in jedem Fall eine ausgeprägte Korrekturbewegung zu erwarten ist. Selbst wenn auf der Oberseite noch kurzzeitig die 13.000 Punkte-Marke touchiert werden sollte, stehen die Zeichen ganz klar auf Korrektur. Jetzt in den Aktienmarkt einzusteigen ist eine denkbar schlechte Idee. Grundsätzlich sollte man Korrekturen kaufen und Hochs verkaufen auch wenn dies eine enorme mentale Stärke erfordert. Der perfekte Ein-, bzw. Ausstiegspunkt wird ohnehin nur sehr selten erwischt. Die Chancen auf der Shortseite überwiegen im Moment deutlich die Risiken weiterer Kursanstiege. 

 

An dieser Einschätzung hat sich nach wie vor nichts geändert. Wir empfehlen die aktuellen Kursnotierungen für Shortpositionen zu nutzen. Eine Korrektur bis mind. 11.700 Punkte wird nötig sein, falls der DAX nachhaltig über 13.000 Punkte ansteigen will. Ein idealer Rücklauf wäre natürlich der gesamte Bereich von 8.500 Punkten bis 11.100 Punkten. 

 

 

Gold als sicherer Hafen?

 

Wir verweisen auf unseren Artikel "Achtung Goldpreiscrash!". Es wird ein finales Preistief in den Edelmetallen im Jahr 2017 erwartet. Sehr wahrscheinlich im dritten Quartal 2017. Dieser Kursrückgang sollte für einen Einstieg, bzw. eine erneute Aufstockung der Bestände genutzt werden. Bitte beachten Sie die Ausführungen im oben verlinkten Artikel. 

 

 

Öl - Analyse läuft wie geschmiert!

 

Wir hatten bereits im Februar zu Öl-Shorts geraten. Ein absoluter Volltreffer. Lesen Sie die vollständige Analyse im Marktkommentar "Auf dem Höhepunkt der Euphorie"

 

Unsere letzte Ausführung hierzu: 

 

Öl (WTI) befindet sich aktuell in einer mustergültigen Korrekturbewegung in den Bereich von 51 USD bis max. 52 USD. Anschließend erwarten wir einen starken Abverkauf auf mindestens 43 USD, evtl. wird sogar die 40 USD-Marke getestet. Auch die Aktienindices sollten diese Korrektur mitgehen, lesen Sie hierzu unsere DAX-Ziele im Marktkommentar vom 28.03.. Im Bereich um die 40 USD-Marke wird für Öl die Entscheidung anstehen, ob es auf neue Tiefs unter 25 USD geht oder ein starker Preisanstieg für die kommende Jahre bevorsteht. Ausschließen wollen wir finale Tiefs unter 20 USD nicht, allerdings werden wir diese erst im weiteren Verlauf der Abwärtsbewegung gesichert nennen können. 

 

Seither konnte tatsächlich ein Tagestief von 43,46 USD (05.05.2017) erreicht werden. Nach einer kurzen Zwischenerholung notieren wir aktuell wieder unter 46 USD. Der Bereich um die 40 USD ist kritisch. Hier wird entschieden ob es neue Tiefs gibt oder der Ölpreis in den nächsten Jahren überwiegend steigt. Aktuell empfehlen wir den Gewinn aus den Shorts zu realisieren und zunächst die Gegenbewegung abzuwarten. Der Markt ist zudem stark überverkauft- eine neutrale Haltung ist im Moment empfehlenswert. 

 

 

EUR/USD - Mehr Politikum als Währung!

 

Wir ergänzen unsere letzte Einschätzung vom 11.05.2017:

 

Selbst wenn der Extremfall eintreten sollte, dass der Euro einen letzten Anlauf Richtung 1,12 USD bis 1,14 USD nimmt, ist der Abverkauf auf die Parität vorgezeichnet. In den Medien wird ein zunehmend positives Bild zum Euro gezeichnet, welches nicht dem Zustand der Währungsunion entspricht. Wir können an dieser Stelle nur weiterhin ausdrücklich warnen dieser künstlichen Währung zu vertrauen, welche mit aller Gewalt und ohne ökonomischen Sachverstand völlig unterschiedlichen Wirtschaftsräumen übergestülpt wurde. Investoren gehen weiterhin massiv in USD, da es keine wirkliche Alternative im Bereich Cash gibt. Wir wiederholen daher unsere Prognose, dass EUR/USD noch dieses Jahr die Parität erreichen sollte. Ein nochmaliger Ausflug über 1,09 USD, bzw. 1,10 USD kann systematisch zum Aufbau einer Shortposition genutzt werden.  

 

Es spielt keine Rolle ob Trump aus dem Amt enthoben wird, Theresa May eine Minderheitsregierung bildet, Draghi die Anleihenkäufe zurückfährt: Der Euro wird abverkaufen. Ziel ist die Parität. Nutzen Sie die aktuellen Kurse von etwas unter 1,12 USD für den Ausbau Ihrer Dollarposition und zur Aufstockung von Euro-Shorts. Die Probleme der Einheitswährung sind viel existentieller Natur als ein Kursniveau von wenigen Cents über 1,10 USD. 

 

 

*Die Veröffentlichungen auf dieser Seite stellen keine individuelle Wertpapier-, Vermögens- und Anlageberatung und auch keine Empfehlung zum Erwerb, Kauf bzw. zur Zeichnung des betreffenden Wertpapiers oder sonstiger Finanzinstrumente dar. Es gelten die Bestimmungen unseres Risikohinweises.